Nett ... 14/15 richtig. Nur bei der vertrackten Frage nach dem Kapitän der Nautilus musste ich leider passen. Captain Kirk war leider falsch ...
Posts by Meiko
-
-
F*ck ... Disney macht vor nichts Halt.
-
Rotes Rätsel: lockend, aber frustrierend fern
17 Erzählungen (und ein Essay) thematisieren den Mars, der jenseits der Erde um die Sonne kreist, schon früh das Interesse des Menschen erregte und deshalb in die Trivialliteratur einzog. „Nachrichten vom Mars“ beweist, dass dies schon Jahrzehnte vor dem Siegeszug der US-amerikanischen „Pulp“-Magazine geschah, deren Autoren den vierten Planeten in einen Ort exotischer Abenteuer verwandelten: Sobald der Mensch seinen Blick in den Himmel richtete, dürfte ihm aufgefallen sein, dass eines der dort aufscheinenden Lichter von roter Farbe und deshalb etwas Besonderes war. Es dauerte mehr als eine Weile, bis man in der Lage war, wissenschaftlich Ordnung in besagten Himmel zu bringen, also beispielsweise zwischen Sternen und Planeten zu unterscheiden.
Irgendwann stand jedoch fest, dass der rote Punkt wie die Erde die Sonne umkreist und ebenfalls ein Planet ist. Er erhielt vermutlich viele Namen, doch durchgesetzt hat und geblieben ist „Mars“. So nah schien er zu sein und war doch so schwer zu betrachten. Die Sehnsucht gab der Fantasie die Sporen. Wer mochte dort oben leben? Dass dem so war, stand quasi fest, sobald man den Mars mit Hilfe aufwändiger Teleskope betrachten konnte - scheinbar, denn wie wir inzwischen wissen, waren Knick-Pupillen, Interpretationsfehler und Wunschdenken verantwortlich für Mars-Bilder, die der toten, durch UV-Strahlung sterilisierten Oberflächen-Realität nicht standhielten.
Allerdings sorgten jene Jahrzehnte, in denen der Mensch sich ‚seinen‘ Mars schuf, jenseits der Naturwissenschaften für kulturhistorische Relevanz. Der rote Planet wurde zum Spiegel, in den zahlreiche Autoren ihre Leser blicken ließen, weil sie ihn als ideale Arena erkannten: Was uns auf Erden beschäftigte = störte = irritierte, konnte als Problem ‚ausgegliedert‘ und auf den Mars projiziert werden. Der diente als Petrischale, in der sich exemplarisch entwickelte, was die Erdbewohner nachahmen oder vermeiden sollten.
[Blocked Image: https://acdn.literatur-couch.de/zzz/content/lc…F&cb=993ea0720c]
Planet als Leinwand
Die hier gesammelten Texte stammen aus einer Zeit, als der Mars Neuland für die Forschung war. Die erwähnten Teleskope halfen nur ansatzweise, die Oberfläche zu untersuchen. Zu weit war der Planet entfernt, um von der zeitgenössischen Technik erfasst zu werden. Diesem Umstand verdanken wir einen der bekanntesten Irrtümer in der Geschichte der Mars-Forschung: die mutmaßliche Existenz eines ausgedehnten Kanalnetzes, das ebenso scheinbare Marsbewohner angelegt hatten, um trotz der Trockenheit ihrer Heimat zu überleben. Selbstverständlich schien das kühne Projekt auch in der Literatur auf; hier spielen vor allem John Munro (1849-1930) und Paul Combes (1856-1909) sowie Leo Brenner (1855-?) mit diesem Thema; letzterer lässt sogar den Kanal-‚Entdecker‘ Percival Lowell (1855-1916) persönlich auftreten, der die Marsianer auf diverse Fehler in ihren Landkarten hinweist.
So existierte der Mars als Ort, der sich der menschlichen Fantasie unterwarf und entsprechend geformt werden konnte. Die Autoren in diesem Buch geben sich oft nicht einmal den Anschein, ein realistisches Marsbild zu vermitteln. Sie profitieren von der Faszination dieses Ortes, der immer wieder in die Schlagzeilen geriet, sobald augenstarke Astronomen eine neue Sensation erspäht zu haben glaubten. Auf diese Weise entstand ein Publikum, das positiv auf das Reizwort „Mars“ reagierte.
Geschickte Schriftsteller wussten, wo sie anzusetzen hatten, um dieses Interesse in klingende Münze zu verwandeln. In erster Linie postulierten sie eine Marsbevölkerung, von der die Menschheit natürlich gern Näheres erfahren wollte. Übrigens lauerten diese Marsianer (noch) nicht unbedingt darauf, über die arglose Erde herzufallen; eine Sorge, die H. G. Wells 1898 im „Krieg der Welten“ in Romanform brachte. Er ging das Thema mit jener Mischung aus „Science“ und „Fiction“ an, der dem Genre bald darauf seinen Namen gab. In dieser Anthologie treffen wir stattdessen auf Marsianer, die den (kriegerischen) Menschen fürchten (Maurice Renard, 1875-1939), ihn als geistig unterlegen ignorieren (André Laurie, 1844-1909), sogar verspotten (Nicolas Tassin, 1874-1941) und insgesamt wenig Wert auf einen Kontakt legen. Den Mars als phantastischen Abenteuerspielplatz nutzen David Wright O’Brien (1918-1944) und der deutsch-österreichische Autor Max Vallet (1895-1930): Man fragt sich, welche Entwicklung eine deutschsprachige Science Fiction ohne den fantasielosen Terror des Nazi-Regimes genommen hätte.
Sie sind wie wir
Menschliche Schwächen ließ man quasi vom Rotlicht des Mars bescheinen, um sie auf diese Weise - gern auch als Glosse ironisch zugespitzt - herauszuarbeiten. „Was mögen sie uns zu sagen haben?“, fragt beispielsweise Tristan Bernard (1866-1947), um darauf in seinem „feuilletonischen Witz“ eine absichtlich banale Antwort zu geben. Richard Guttmann (1884-1923) schildert in Gedichtform den ‚Kontakt‘ zwischen Erde und Mars, der hier wie dort jenseits politischer oder wissenschaftlicher Feierlichkeit zwei eher bräsige Gesellschaften nebeneinander- und bloßstellt. Franz Bielka (?-1913) macht deutlich, dass der Mars auch im Rahmen mehr oder weniger ‚witziger‘ Schlüpfrigkeiten seinen Platz finden konnte: Marsianer sind auch nur Menschen (bzw. Männer).
Um 1900 wollte eine Unzahl texthungriger Zeitschriften u. a. Periodika mit Inhalten gefüttert werden. Die Leser griffen aufgrund der niedrigen Kaufpreise gern zu, das Geschäft florierte, die Honorare waren gut. Auch (heute) bekannte Autoren waren sich deshalb keineswegs zu schade, jenseits der hehren literarischen Kunst Geschichten zu produzieren, die sich rasch und lohnend verkaufen ließen. So finden wir in dieser Sammlung Guy de Maupassant (1850-1893), der gänzlich jenseits des ihm von der Literaturkritik verpassten Brandings eines pessimistisch-resignativen Zeitzeugen (der zudem dramatisch-tragisch im Syphilis-Wahn starb) von der Begegnung mit einem seltsamen, aber interessanten Männlein ‚berichtet‘, das ihm vor Augen führt, was aktuell über den Mars bekannt ist. Es gibt keine Handlung im klassischen Sinn und auch keine finale Auflösung. Das Ergebnis liest sich aber aufgrund der Eleganz der Erzählung und der zeitgenössischen Faktendarlegung sehr vergnüglich.
Ein Beitrag sticht heraus, denn hier wird kein Marsgarn gesponnen: Eine Spezialität des Dornbrunnen-Verlags ist die Präsentation hierzulande nur selten oder noch gar nicht erschienener Erzählungen des französischen Schriftstellers Jules Verne (1828-1905). Von diesem sind eben längst nicht alle Texte veröffentlicht. Vor allem in seinen frühen Jahren, d. h. bevor er mit seinen umfangreichen Reise- und Abenteuerromanen zum Bestsellerautor wurde, schrieb der noch unbekannte Verne zahlreiche Geschichten, die den späteren Profi immerhin erkennen lassen. Doch während Verne gleich in zwei Romanen über eine Fahrt zum Mond fabulierte, schien er den Mars zu ignorieren, obwohl er ansonsten die zeitgenössischen Medien auf der Suche nach neuen Ideen durchstöberte. Meiko Richert erläutert mögliche Gründe und zählt auf, wo Verne den Mars doch in seine Werke einfließen ließ.
Fazit:
Einmal mehr veröffentlicht der Verlag Dornbrunnen eine erstaunlich aufwändige, nach intensiven Nachforschungen in nur noch schwer fassbaren Druckwerken entstandene, sorgfältig edierte und durch Hintergrundinfos ergänzte Anthologie mit lange nicht mehr lesbaren Erzählungen und Novellen: eine Entdeckungsreise für Leser, die sich für die ‚Vorgeschichte‘ der Science Fiction interessieren.
Phantastik-Couch Rezension von Michael Drewniok
Quelle: https://www.phantastik-couch.de/titel/15616-nachrichten-vom-mars/
-
-
sehr schön, dass man sich hier die Mühe gemacht hat, die verschiedenen Film- und Synchro-Versionen nebeneinander zu präsentieren. Rundum gelungenes Paket, und der Film an sich ist natürlich ein Klassiker.
-
Sidescrolling Adventure ... sowas wird echt noch produziert?
-
Tag eines Journalisten im 29. Jahrhundert:
https://anno.onb.ac.at/cgi-content/an…-search&seite=3
Allerdings wird die Geschichte ins 20. Jahrhundert verlegt. Übersetzung aus dem Russischen, also war wohl in Russland eine Übersetzung der 1889-er Version erschienen.
Um nochmal auf Michels "Im Jahre 2889" zurückzukommen, die Fußnote in dieser Ausgabe der "Wiener Caricaturen" impliziert ja, bei Michels Text handelt es sich um ein Plagiat eines uralten Textes aus den "Wiener Caricaturen":
Geschichten aus dem zwanzigsten Jahrhundert*
*Nach einer Uebersetzung aus dem Russischen im "Echo", die wir um so eher reproduciren dürfen, als es eine geschickte Nachempfindung der in den "Wiener Caricaturen" seit Jahren unter obigem Titel erscheinenden Aufsätze ist.
Ist das nur ein geschickter Trick, um den illegalen Raub-Nachdruck zu entschuldigen? Oder steckt da ein Fünkchen Wahrheit drin? Ich habe die online verfügbaren Ausgaben mal nach dem Titel "Geschichten aus dem zwanzigsten Jahrhundert" durchsucht und nur folgendes Ergebnis bekommen:
ANNO, Wiener Caricaturen, 1883-07-01, Seite 2
Das hat nun aber mit Michels Geschichte wirklich nichts zu tun, wenn man mal von der Sache mit der künstlichen Beeinflussung des Wetters absieht, aber das ist ja nun eine ganz generische Idee und kann wohl kaum als "geschickte Nachempfindung" bezheichnet werden.
-
Was du alles so treibst, großartig!
-
teilweise wurde sogar die Handlung verändert
interessant, das muss ich verdrängt haben. In welchen Werken war das der Fall?
-
Moby Duck ... war klar, dass das irgendwann kommt, das Wortspiel drängt sich ja fast von alleine auf, auch wenn es etwas sinnlos ist (Wal = Ente ?????)
Der Band erschien ja schon 2015, als ich noch bei Egmont war ... muss irgendwie an mir vorbeigesegelt sein.
-
Dieses durchaus und ganz definitiv als Lob zu verstehende Statement dürfte auch zeigen, dass der Club die Bemühungen anderer durchaus wertschätzt und kein Alleinstellungsmerkmal beansprucht und daher für kooperativen Austausch durchaus bereit ist. Denn dem Club geht es in erster Linie ja darum, Jules Verne und sein Werk lebendig zu halten, egal wer dies tut. Und wenn andere das besser machen, dann bedeutet dies: Umso besser! Und keine Rivalitätsdünkel ... Anfeindungen gibt es heutzutage mehr als nötig, daher setzt der Club bzw. ich auf freundschaftliche Kooperation, denn so sollte es sein!
Ja, absolut, das sehe ich auch so. Freue mich auf die Kooperation ab der nächsten Ausgabe!
-
Franzose mit Bart. Passt doch. Was will man mehr? xD
genau
-
Auch merkwürdig: eine ganze Reihe von Ausgaben, wo auf dem Cover ein belämmert dreinblickender Typ abgebildet ist. Was soll der mit Jules Verne oder seinen Romanen zu tun haben? Die Ausgaben scheinen auch recht teuer zu sein im Vergleich zu Konkurrenzprodukten, die inhaltlich quasi identisch sein dürften. Da stellt sich also auch wieder die Frage: Wer kauft so was? Bzw.: Warum wird so was auf den Markt gebracht?
Anbieter: inktank. Bsp.: Die Historien von Jean-Marie Cabidoulin
Quelle: https://www.ebay.de/itm/186459885378
also das ist ja der Knaller an sich! Émile Zola auf dem Titelbild eines Jules-Verne-Buches! Unser alter Verne würde im Grabe rotieren!!!
-
-
Na das ist ja seltsam. Es ist Michels Urtext, den wir hier hören (etwas andere Übersetzung als meine eigene), allerdings in einer abgewandelten Form. Bei Michel heißt der Protagonist "Fritz Napoleon Smith" ... hier lautet er wie später bei Jules Verne "Francis Benett". Der Name der Zeitung "Earth Chronicle" wurde dagegen beibehalten und nicht wie in Jules Vernes Fassung in "Earth Herald" geändert. Ansonsten ist es 1:1 Michels Urtext.
Versteht das jemand?
-
So sehr ich dem Verlag Erfolg wünsche, aber ich stimme Volker zu und kann mir nicht vorstellen, dass wir bei dieser Vorgehensweise irgendwann eine komplette Werksedition vorliegen haben. Einfach mal von hinten anzufangen scheint aus irgendwelchen Gründen keine Option zu sein, oder?
-
Der sehr freundliche Artikel scheint eine maschinelle Übersetzung zu sein. Zumindest hat der Text diese Anmutung. Er macht “Appetit” auf den Besuch, ist aber sehr oberflächlich. Hat der Autor zum Beispiel nicht gelesen, dass die Schiffsmodelle Jules Vernes die Schiffe Saint Michel I bis III waren? Dazu kommt, dass viele Dinge der Ausstattung nicht aus dem Bestand der Vernes waren. Die Möbel geben eben nur das zeitgenössische Ambiente wieder…
Aber vielleicht erinnert der Artikel Frankreichbesucher daran, wenn man in dieser Region ist, dann sollte man unbedingt auch auf den Spuren Vernes wandeln.Andreas, ich glaube du hast recht. Ich vermute sogar, der ganze Text stammt nicht aus einer menschlichen Feder. Er liest sich, als hätte da hat jemand den ChatGPT-Prompt angewiesen: Schreib mir mal einen Rundgang durch das Museum. Würg ...
-
wenn wir (Andreas?) einen guten Scan bekommen, könnte man das vielleicht mit übersetzten Bildunterschriften in der Nautilus nachdrucken?
-
Hi ... danke für deine Rückmeldung! Ich kann mich erinnern, dass ich damals beim ersten Lesen den Anfang total stark fand ... und mich dann zunehmend im Laufe der 2 Bände gelangweilt habe. Aber der Anfang war richtig stark. Wie immer müsste ich das Buch mal wieder lesen, um mein Urteil up-to-date zu bringen. Dafür müsste ich aber erstmal Jane Austen und die Bronte-Schwestern beiseite legen. Nö, passt gerade nicht.
-
Hach ja, ich glaube der Essay oder Teile davon waren auch im Anhang des alten DDR-Reclam-Bandes "Das Kristallei" enthalten. Da hab ich mich als Bubi entsetzlich drüber aufgeregt und irgendwas mit Bleistift an den Buchrand gekritzelt und versucht, Borges argumentativ zu widerlegen.
Naja, das sehe ich heute alles gelassener!