Beiträge von Maschu1

    Der "Karl May Club Österreich" gibt mehrmals im Jahr eine A5-Publikation unter dem Titel "May-nungen" heraus und darin gibt es eine Rubrik "Karl May entkommt man nicht". Darin werden May-Erwähnungen in Rundfunk, Presse, Büchern etc. zusammengetragen. In der aktuellen Nummer 24 wird dabei auf Seite 46 / 47 auch die Jules-Verne-Club-"Nautilus" Nummer 45 aufgeführt und auf Editorial, Meiko Richerts Artikel "Jules Vernes wildes Amerika" und "Jules Verne und Karl May (in Leipzig)" sowie auf Michael Maniuras Beitrag "Wie ich zu Jules Verne gekommen bin" hingewiesen.

    Wobei der "Hund" inhaltlich nicht zwischen "Das letzte Problem" und "Das leere Haus" passt. Aber wenn du einmal im Lesefluss bist, könntest du zwischen diese beiden Geschichten um Tod und Auferstehung Peter Wayands "Der persischer Pantoffel" einschieben. Sherlock Holmes trifft Kara Ben Nemsi. Das gibt es auch als episches Dreieinhalb-Stunden-Hörspiel.

    Was man in die Übersicht aufnehmen sollte oder nicht, ist eine komplizierte Frage.

    Im Zeitraum bis 1905 würde ich eher dazu tendieren, lieber zu viel als zu wenig zu verzeichnen. Eventuell kann man ja auch etwas mit Thadewalds Systematik brechen. Für die ganzen Nacherzählungen (mal ausführlicher, mal knapper) könnte eine eigene Rubrik hilfreich sein, ebenso für Textauszüge.

    Problematisch in der Frage, was man damit soll, ist beispielsweise die "Besprechung von "Schwarz-Indien" Die "Besprechung" ist auch nichts anderes als eine sehr knappe Nacherzählung der Geschichte. Hier mal der Link zu einem Abdruck im "Düsseldorfer Volksblatt", da gab es aber noch mindestens ein Dutzend weitere: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item…it=&issuepage=2

    Zu "Vollständigkeit" bei Sammlungen: Da bin ich bei Verne zum Glück noch nicht so "verrückt", da reicht es mir tatsächlich, die Romane/Erzählungen einmal in einer verlässlichen Ausgabe zu haben (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel). Hin und wieder leiste ich mir aber dann doch mal einen "Exoten". Deshalb bin ich bei der "Schüttelreim-Fassung" von "Dr. Ox" und "Kein Durcheinander" von Elmar Bringezu jetzt doch noch schwach geworden. Ein sehr kurioses Büchlein, aber im Prinzip auch eine Nacherzählung der Verne-Romane. Ich habe noch nicht nachgeschaut, ob Thadewald die kannte bzw. erfasst hat. Auch wenn die Nacherzählung in Reimform letztlich sehr merkwürdig ist, ist sie auch nicht weniger Verne als die fünfwöchige Luftreise. Als Schlusspunkt der Liste der Veröffentlichungen bis 2000 könnte man das Teil (Falls Thadewald das nicht schon gemacht hat) durchaus mit aufnehmen.

    Aus den Erfahrungen mit Neufunden von Karl-May-Veröffentlichungen (die im Gegensatz zu Verne vorab schon deutlich gründlicher erforscht waren) heraus würde ich denken, dass ein einigermaßen "finales" Ergebnis vermutlich noch einige Jahre auf sich warten lassen dürfte.

    Was könnte man da tun, um die Funde zu dokumentieren und eine Ergänzung der gedruckten Liste vorzubereiten? Bei Charley Shatterhand läuft es derzeit so:
    - Neufunde von Karl-May-Veröffentlichungen werden bereits seit einigen Jahren in Beiträgen in den verschiedenen Karl-May-Publikationen vorgestellt
    - Wolfgang Hermesmeier hat inzwischen in seinem Blog (Notizen eines Bücherwurms) eine Übersicht für den Zeitraum bis 1912 angelegt, in der er diese in Beiträgen dokumentierten Veröffentlichungen erfasst, getrennt nach Belletristik, Gedichten, Essays, Polemik und Leseproben. (Um eine Idee davon zu bekommen, was für Mengen an Neufunden möglich sind: Momentan sind in Wolfgang Hermesmeiers Blog zum Zeitraum bis 1912 bereits 236 Nachträge erfasst, wobei die letzten vorgestellten Funde noch gar nicht nachgetragen sind und mehrere Leute noch Beiträge zu weiteren Neufunden in Vorbereitung haben. Das steuert auf die 300 Nachträge zu - das ist ein Plus von rund 50 Prozent zu den ursprünglich erfassten 600 Veröffentlichungen Karl Mays bis 1912.)
    - Vorteil: So eine Online-Liste kann jederzeit um neue Funde erweitert und auf dem aktuellen Stand gehalten werden und bietet als Ergänzung zu Thadewalds Liste einen schnellen Überblick

    Der Vorteil bei Karl May ist allerdings, dass es eine ganze Reihe von Publikationen gibt ("Karl May & Co." 4 x jährlich, "Wiener Karl May Brief" 2 - 3 x jährlich, "Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft" 4 x jährlich, "Karl May in Leipzig" 4 x jährlich), in denen sich Neuvorstellungen unterbringen lassen. Bei Jules Verne steht die "Nautilus" ganz alleine da und kann große Zahl an Beiträgen zu Neuentdeckungen vermutlich gar nicht alle unterbringen.

    Trotzdem würde ich zu folgender "Zwischenlösung" tendieren, bis es sich wegen "versiegender Quellen" lohnt, eine Ergänzung zu Thadewalds Liste drucken zu lassen:
    - Eine Onlineliste mit allen Neufunden nach dem "Thadewald'schen Muster". Diese könnte beispielsweise auf der Clubseite angelegt werden. Das wäre zu Beginn sicherlich etwas mehr Arbeit, um die ganzen neuen Funde einzutragen, mit der Zeit sollten die Nachträge dann aber weniger und der Aufwand kleiner werden.
    - Parallel sollten dazu zumindest die "interessantesten" (das ist natürlich immer ein wenig subjektiv, aber da gibt es ja im Club genug Experten, die ein Ranking erstellen können) Neufunde in der "Nautilus" in Form von kleinen Artikeln vorgestellt werden. Da sollte man natürlich auch zusammenfassen, zum Beispiel alle Schnell- und Eilzüge in einen Beitrag, die Winterkampagnen in einen Beitrag etc. Dabei kann dann auch gleich mit auf die Online-Liste verwiesen werden.
    - Damit sich die "Nautilus" nicht an einer zu großen Mengen an bibliografischen Beiträgen "verschluckt", kann man Funde, die weniger "sensationell" sind, auch "auslagern" in andere Publikationen. (Ganz uneigennützig ;)biete ich da auch Platz in "Karl May in Leipzig" an, wo wir auch regelmäßig über den Tellerrand blicken und auch schon Beiträge über neu gefundene Geschichten von Sir John Retcliffe hatten.)

    Auf jeden Fall wäre es schade, wenn die ganzen Fundstückchen, die wir hier zusammengetragen haben, über das Forum hinaus unbekannt bleiben würden.

    Der "Eilzug" ist 1890 auch erschienen in
    - "Allgemeiner Anzeiger für Rheinland-Westfalen" https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item…it=&issuepage=2

    Die "Schnellzug"-Übersetzung gab es 1905 auch im
    - "Unterhaltungsblatt des Vorwärts" https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item…it=&issuepage=2
    - "Leipziger Tageblatt und Anzeiger" https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item…20&issuepage=10

    1907 finden wir den "Schnellzug" dann in der Schweiz
    - Berner Tagwacht, in zwei Teilen https://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=TGW1907…22-------0----- / https://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=TGW1907…22-------0-----

    Die OCR-Fehler bei s und f werden auch von echten Menschen hin und wieder gemacht. Dann werden bei Ebay Karl Mays Reifeerzählungen aus Opas Nachlass angeboten. Wenn der Druck undeutlich ist, werden bei der automatischen Texterkennung auch gern n und u verwechselt.

    Zusätzliche Treffer für Nachdrucke findet man auch, wenn man nach markanten Wörtern (zum Beispiel Namen) oder Wortketten sucht.

    Verlage greifen tatsächlich gern zu den bereits vielfach aufgelegten bekannteren Titeln. Unbekannte, nicht so weit verbreitete Titel (die mehr Leute noch nicht kennen/besitzen und die damit eigentlich einen größeren potenziellen Käuferkreis haben sollten) werden nur selten neu aufgelegt. Das mag im ersten Moment unsinnig erscheinen, scheint aber zu funktionieren.

    Als Vergleich mal ein Beispiel von Karl May: "Winnetou 1" hat in den "Gesammelten Werken" (inklusive der vom Karl-May-Verlag lizensierten Ausgaben bei anderen Verlagen) eine Auflage von knapp 4 Millionen. Dazu kommen noch die Bände, die bei Verlagen nach Ablauf der Schutzfrist unabhängig vom KMV produziert wurden. "Der Waldschwarze" mit Erzgebirgischen Dorfgeschichten kommt in den "Gesammelten Werken" (inklusive Lizenzausgaben) dagegen nur auf eine Auflage von 243.000 Exemplaren. Trotzdem verkauft sich "Winnetou 1" auch heute noch besser als der "Waldschwarze". Beide Titel sind erhältlich, der unbekanntere "Waldschwarze" könnte also (wenn das Interesse da wäre) jederzeit im gleichen Maße wie "Winnetou 1" gekauft werden. Trotzdem passiert das nicht. Dass der bekanntere Titel sich besser verkauft, liegt hier nicht an der Verfügbarkeit, sondern tatsächlich daran, dass er einfach mehr gekauft wird. Und bei Verne dürfte das nicht anders sein. Legt man je einen Stapel von "Die Reise um die Erde in 80 Tagen" und von "Monsieur Cabidoulin und die Große Seeschlange" nebeneinander ins Geschäft, würde der "Reise"-Stapel wohl deutlich schneller schrumpfen als der mit der "Seeschlange".

    Dass scheint auch Trilog zu beherzigen und sich zunächst auf Titel, die man allgemein besser verkaufen kann, zu verlassen. (Eine komplette Reihe, bei der auch die unbekannteren "Ladenhüter" mit aufgenommen werden, ist bei dem Tempo - alle drei Jahre ein Band - auch sehr, sehr unwahrscheinlich. Das geht nochmals deutlich langsamer voran als die Historisch-kritische Ausgabe "Karl Mays Werke".)

    Zitat

    Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass diese Art von JV-BOD wirklich jemand für 25 - 29 Euro kauft. Sollte es wirklich einen Markt dafür geben?

    Eigentlich nicht vorstellbar, aber wie ich in einem anderen Thread schon geschrieben hatte: Es gibt einen Karl-May-Sammler, der sich die völlig überteuerten Fake-Neues-Leben-Bände zulegt. Da ist es dann auch denkbar, dass es für diese JV-BOD einen (vermutlich nur sehr kleinen) Käuferkreis gibt.

    Die unterschiedlichen Angaben der Seitenzahl desselben Buchs hängen sicherlich davon ab, ob nicht-paginierte Seiten am Ende mitgezählt werden. In Bibliografien wird das so gelöst, dass man xxx (y) angibt. xxx = letzte mit einer Zahl versehen Seite / y = Anzahl der noch folgenden Seiten ohne Seitenzahl.

    Der Produzent dieser Bücher kann offenbar doch gut abkassieren. In einer Karl-May-Bücher-Gruppe bei Facebook hat ein Sammler gerade ganz stolz Bilder seiner Neuerwerbungen präsentiert. Gleich 12 (ja 12, kein Tippfehler) der falschen "Neues Leben"-Karl-May-Bände hat er sich via Ebay zugelegt.

    Ich höre mich gerade durch einen Schwung der alten Sherlock-Holmes-Hörspiele vom Bayerischen Rundfunk mit Skeletor Peter Pasetti als Holmes. Die gibt es gerade wieder in der ARD Audiothek. Auffällig ist natürlich die Aussprache des Namens Holmes mit besonderer Betonung des l.

    Was mir bis jetzt nicht bewusst war (und wenn ich es mal gewusst habe, habe ich es wieder vergessen): Von den drei Willi-Fogg-Serien gibt es auch jeweils eine auf 75 Minuten zusammengeschnittene Filmfassung. Habe ich jetzt auf Netflix entdeckt. Allerdings nur auf Spanisch mit deutschen Untertiteln.