Bayern 2 Radio
Samstag 15.05. von 13.30 - 14.00 in radioZeitreisen
Mit Volldampf in die Taiga - Die Eröffnung der transsibirischen Eisenbahn vor 100 Jahren von Christiane Neukirch
Michael Strogoff, Romanheld des Science-Fiction-Autors Jules Verne, erreichte die entlegenen Gegenden Sibiriens noch hauptsächlich auf dem Rücken des Pferdes und auf staubigen Pfaden. 1880 brauchte ein Kurier 18 Tage von Moskau in die entlegenen Gegenden Sibiriens - vorausgesetzt er überlebte. Sibirien, das ist für Europäer noch Ende des 19. Jahrhunderts ein Mythos mit dem Klang des unerreichbar Exotischen. Für Russen bedeutete der Name immer auch eine Drohung – ab nach Sibirien, in die Verbannung – oftmals ohne Wiederkehr... Der Wunsch, die Kolonie Sibirien mit Moskau zu verbinden, existiert schon lange: Denn die weiten, wenig bevölkerten Gegenden bieten wertvolle Rohstoffe und Platz für neue Siedler. Eine Eisenbahnverbindung - das wäre das Mittel für wirtschaftliche Nutzung und Kontrolle aus dem Westen.
Kurze Zeit später, 1895, macht der Engländer Robert L. Jefferson bereits seine Erfahrungen mit dem neuen Verkehrsmittel - und mit ungeahnten Strapazen: „Die Hitze im Waggon war beängstigend; das Außenthermometer zeigte 36 Grad unter Null, während die Hitze drinnen ausreichte, einen Menschen zu rösten. Und so hatten wir schon sieben Tage gesessen, uns gelangweilt, geredet, gelesen und vor uns hin geköchelt." 1904 war sie fertig: eine Strecke der Rekorde, die längste Bahnstrecke der Welt.´
Die Sendung handelt von den Plänen, den Schwierigkeiten und Erfolgen beim Bau und den ersten Erfahrungen Reisender
