Glanzloses 1:0 gegen Frankfurt: Bayern Pokalsieger

  • Berlin (dpa) - Dank Claudio Pizarro hat Cup-Verteidiger FC Bayern München zum 13. Mal den DFB-Pokal gewonnen und greift nun nach dem historischen Double.


    Trotz einer wenig überzeugenden Vorstellung besiegte der Rekord-Pokalsieger in Berlin im 63. Pokal- Finale Eintracht Frankfurt mit 1:0 (0:0). Der Peruaner Pizarro stellte vor 74 349 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion mit seinem Kopfballtor in der 59. Minute den glanzlosen Sieg der Münchner sicher, die mit einem Bundesliga-Erfolg gegen den VfB Stuttgart ihren 20. Meistertitel perfekt machen können. Drei Minuten vor dem Ende hielt Oliver Kahn den knappen Sieg fest, als er einen Schuss von Ioannis Amanatidis glänzend parierte. Die Hessen, zuletzt 1988 Pokalsieger, dürften sich mit der UEFA-Cup-Teilnahme über die zweite Niederlage in ihrem sechsten Finale hinwegtrösten.


    "Für unsere Spieler ist es immer wieder eine wunderbare Sache, wenn man seinen Fans einen Titel präsentieren kann. Frankfurt hatte nichts zu verlieren, hat unheimlich stark gespielt", lobte Bayern- Manager Uli Hoeneß auch den Gegner, ehe Kapitän Kahn um 22.08 Uhr den "Pott" aus den Händen von Bundespräsident Horst Köhler entgegen nahm. "Ich habe den Ball gar nicht gesehen und einfach instinktiv die linke Hand rausgemacht und auch das Quäntchen Glück gehabt", schilderte der Keeper seine Rettungstat in der 87. Minute. "Wir waren heute nahe dran, aber trotzdem haben wir verloren", sagte Eintracht-Schlussmann Oka Nikolov enttäuscht.


    In der Bundesliga zuletzt leicht außer Tritt geraten, wurden die Münchner der Favoritenrolle auch in ihrem 15. Pokal-Endspiel lange Zeit überhaupt nicht gerecht. Aufreizend lässig und bisweilen lethargisch wie schon beim 2:2 gegen den FSV Mainz 05 spulte das Team sein Pensum ab. In seinem letzten Finale im Bayern-Dress konnte auch Michael Ballack den Aktionen der Münchner nur selten die erhofften Impulse geben. Der vor dem Wechsel nach England stehende Regisseur handelte sich früh eine Gelbe Karte ein.


    Vier Tage vor dem Bundesliga-Spiel gegen Stuttgart, in dem das zweite Double nacheinander perfekt gemacht werden kann, wurden die Bayern-Aktionen erst in den zweiten 45 Minuten etwas schwungvoller. Felix Magath, von 1999 bis 2001 Coach bei Endspiel-Gegner Frankfurt, stärkte mit der Einwechslung von Ze Roberto für Hasan Salihamidzic das spielerische Element in seinem Team. Der Einsatz des Brasilianers machte sich nach knapp einer Stunde Spielzeit bezahlt, als Pizarro einen Eckball von Ze Roberto zu seinem fünften Pokal-Tor in dieser Saison nutzte.


    In seinem zweiten Pokal-Finale als Trainer nach 1998 hatte Friedhelm Funkel die Eintracht taktisch hervorragend eingestellt. Die in der Bundesliga noch um den Klassenverbleib kämpfenden Hessen ließen dem zaudernden Favoriten im Mittelfeld wenig Spielraum und hatten in Stefan Lexa einen kaum zu bremsenden Antreiber. Pech hatte an seinem 34. Geburtstag Marko Rehmer: Der gebürtige Berliner im Eintracht-Trikot musste nach 33 Minuten seinen Platz in der Frankfurter Abwehr verletzt für Daniyel Cimen räumen.


    In einer kampfbetonten Partie ohne spielerischen Glanz mussten die Zuschauer fast eine halbe Stunde lang auf erste Torchancen warten. Nach einem von der Frankfurter Abwehr abgeblockten Ballack-Freistoß hob Salihamidzic (26.) den Ball im Nachsetzen über das Tor. Im direkten Gegenzug verfehlte Amanatidis aus 16 Metern das Gehäuse um Haaresbreite. Wieder nur wenige Sekunden musste Oliver Kahn einen Schuss des Frankfurters Benjamin Köhler mit beiden Fäusten parieren.


    Die beste Bayern-Gelegenheit vor der Pause vergab Makaay (35.), dessen Kopfball am Außennetz landete, nachdem Nikolov eine Sagnol- Flanke unterlaufen hatte. Sekunden vor der Halbzeit verpasste Alexander Meier aus spitzem Winkel das 1:0 für den Außenseiter. Drei Minuten nach Wiederbeginn verhinderte Nikolov den drohenden Rückstand für sein Team, als er einen spektakulären Drehschuss von Makaay mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte. Beim Tor durch Pizarro machte der Frankfurter Schlussmann eine weniger gute Figur, weil er beim Eckball auf der Linie stehen blieb.


    Die letzten 27 Minuten des Spiels musste sich Friedhelm Funkel von der Tribüne aus ansehen, nachdem ihn Schiedsrichter Herbert Fandel (Kyllburg) der Trainerbank verwiesen hatte. Der Eintracht-Coach hatte sich allzu sehr darüber aufgeregt, dass nach einer Rangelei von Sagnol und Köhler an der Strafraumgrenze der Bayern der Pfiff des Unparteiischen ausgeblieben war.


    quelle: dpa

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst