Wann kommt die E-Mail-Steuer?

  • EU erwägt Steuer auf E-Mail und SMS


    Bislang sind E-Mails kostenlos, doch das könnte sich bald ändern: Eine Arbeitsgruppe im EU-Parlament erwägt ernsthaft eine Steuer auf E-Mails und SMS. Kommunikation würde teurer. Im Internet gibt es eine Welle des Protests. Unnötig, denn der Vorschlag ist ohnehin nicht umsetzbar.


    Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie viele E-Mails jeden Tag durch die Datenleitungen jagen? Einfach mal schätzen. Vielleicht ein paar hundert Millionen? Weit gefehlt! Es sind deutlich mehr: Das Marktforschungsinstitut IDC spricht von rund 35 Milliarden E-Mails, die jeden Tag im Netz kursieren.


    Voller Postsack: 35 Milliarden E-Mails täglich


    35.000.000.000 E-Mails. Eine beeindruckende Zahl. Eigentlich erstaunlich, dass da noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, eine amtliche Steuer oder Gebühr zu erheben. Schließlich lehrt die Erfahrung, dass keine Idee verrückt und absurd genug ist, um nicht irgendwann doch in Erwägung gezogen zu werden - zusätzliche Einnahmequellen werden in der Politik schließlich gerne gesehen.


    Irgendjemand muss immer den ersten Schritt wagen - und diesmal war es der EU-Abgeordnete Alain Lamassoure, der öffentlich über eine Kommunikationssteuer nachgedacht hat. Lamassoure würde gerne eine EU-Steuer auf E-Mails und SMS-Nachrichten erheben. Zwar lediglich 0,00001 Cent pro E-Mail und 1,5 Cent pro SMS, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Ob Lamassoure schlichtweg alle E-Mails besteuern möchte oder nur solche, die in Europa abgeschickt werden und/oder ankommen - das hat er nicht verraten.

    1,5 Cent für jede SMS-Nachricht


    Die vorgeschlagenen Steuern seien doch nur "Peanuts ", sagt Lamassoure, der damit der EU eine eigene Einnahmequelle bescheren möchte. Stimmt. Denn selbst wenn alle E-Mails der Erde besteuert würden, also alle 35 Milliarden täglich verschickten Mails, entstünde lediglich ein Steueraufkommen von 3.500 Euro pro Tag. Angesichts von Haushaltslöchern in Billionen-Euro-Dimension kein echtes Trostpflaster. Es kann sich also nur um einen Rechenfehler im EU-Parlament handeln.


    Eine E-Mail-Steuer ist ohnehin ein aberwitziger Vorschlag. Selbst wenn eine Steuer von, sagen wir, einem Cent pro E-Mail anfallen würde (also der 100.000fache Satz), so wäre der Aufwand für Verwaltung und Abrechnung der E-Mail-Steuer ungeheuer.


    Quelle und mehr: www.wdr.de

  • Zitat

    Die vorgeschlagenen Steuern seien doch nur "Peanuts ", sagt Lamassoure, der damit der EU eine eigene Einnahmequelle bescheren möchte. Stimmt. Denn selbst wenn alle E-Mails der Erde besteuert würden, also alle 35 Milliarden täglich verschickten Mails, entstünde lediglich ein Steueraufkommen von 3.500 Euro pro Tag. Angesichts von Haushaltslöchern in Billionen-Euro-Dimension kein echtes Trostpflaster. Es kann sich also nur um einen Rechenfehler im EU-Parlament handeln.


    Och. Haben oder nicht haben. Rechnen wir mal hoch, kommen wir auf 1.277.500 Euro Steuern jährlich. Die hätte ich auch gern auf meinem Konto :D


    Das Prinzip wird die voraussichtlichen Kosten allerdings nicht decken, das kann ich jetzt schon prophezeien. Allerdings würde es den Anteil von Spammails radikal senken ... zumindest wenn es nach dem Verursacherprinzip ginge :D


    Gruß
    Skywise

  • Zitat

    Original von Skywise
    [[..] Allerdings würde es den Anteil von Spammails radikal senken ... zumindest wenn es nach dem Verursacherprinzip ginge :D


    Gruß
    Skywise


    Naja ich bekomme zu 90% amerikanischen Spam. Da diese dann ja nicht betroffen wären, würde ich die Mails immer noch bekommen.