Edgar Allan Poe (02) - Die schwarze Katze

  • Edgar Allan Poe (Folge 2) - Die schwarze Katze



    Hörspiel
    52:53 Minuten
    1 CD; ISBN 3-7857-1345-2; Euro 7,95 (momentan bei Amazon für Euro 5,-!!!)
    1 MC; ISBN 3-7857-1344-4; Euro 4,95
    Lübbe Audio
    Eine STIL-Produktion


    Sprecher:
    Edgar Allan Poe - Ulrich Pleitgen
    Eileen - Anna Thalbach
    Dr. Tempelton - Till Hagen
    Wirt - Thomas Danneberg
    Sheila - Yara Blümel
    Pfarrer - Jürgen Wolters
    sowie: Reinhard Bertram, Peter Groeger, Klaus Jepsen, Penny Shepherd, André Sander und Heinz Rudolf Kunze


    Covertext:
    Edgar Allan Poe ist aus dem Irren-Asyl entlassen. Sein einziger Freund ist eine schwarze Katze. Eines Nachts sticht er dem Tier im Suff ein Auge aus. Doch das ist nur der Vorbote größeren Unglückes. Als er im Zorn seine eigene Frau erschlägt und die Leiche einmauert, verschwindet auch die schwarze Katze. Doch sie kommt wieder und reißt ihn in sein Verderben...




    Kritik:


    Der Covertext irritiert, denn er vermischt die Rahmenhandlung der Serie und die Geschichte um die schwarze Katze.
    Die Rahmenhandlung aus Folge 1 wird in Folge 2 fortgeführt: Poe, der seit einem Unfall vor zwei Jahren unter Gedächtnisverlust leidet und seitdem im Irrenhaus saß, wird entlassen. Er leidet nach wie vor unter Alpträumen. Sein Arzt Dr. Tempelton ermutigt ihn, sich seinen Alpträumen zu stellen, da er sich von ihnen Aufschluss über Poes wahre Identität verspricht. Er rät Poe zu reisen. Dieser mietet sich in einem abgelegenen Hotel ein. Dort hat er wieder einen Alptraum, der den Hörer in die Geschichte um die schwarze Katze führt.


    Poe träumt, er sei Zeuge eines Unfalls, bei dem die Schwester seiner zukünftigen Frau in den Tod stürzt. Von Anfang an ist unklar, wie viel Mitschuld er an ihrem Tod trägt. Hat er sie bedrängt, und sie stürzte deshalb vom Balkon? Die Atmosphäre verdunkelt sich zusehends, denn seine Frau stellt ein Foto der toten Schwester auf, was der Mann nicht ertragen kann. Die schwarze Katze, das Lieblingshaustier seiner Frau, scheint ihn immer häufiger hasserfüllt anzustarren und setzt sich immer wieder an die Stelle, wo der 'Unfall' geschah... Der Mann fängt an zu trinken und sich zu Hause immer unwohler zu fühlen. Er besucht Wirtschaften und wird immer aggressiver. Er hasst die Katze immer mehr, bis er ihr eines Nachts im Suff ein Auge aussticht. Die Aggressionen gipfeln schließlich im Mord an der Katze und letztendlich im Mord an seiner Frau.


    Dies ist wahrhaftig eine bitterböse Geschichte, die von Schuld und Verdrängung handelt und vom Unvermögen, sich aus der eigenen Schuld und Verantwortung herauszustehlen. Edgar Allan Poe trifft mit der Geschichte genau den Nerv: Die schwarze Katze verkörpert das schlechte Gewissen des Mannes, der sich Vorwürfe über den Tod des jungen Mädchens macht. Er kann nicht vergessen, und die Katze erinnert ihn ständig an seine Schuld... Er projiziert seinen ganzen Hass auf die Katze und auf seine Frau, denn er erträgt sein Leben immer weniger. Schließlich kommt es zur Eskalation und zur Katastrophe - er ermordet seine Frau. Die Szenen sind brutal geschildert - und sicher nichts für zartbesaitete Hörer.


    Wie schon in 'Die Grube und das Pendel' versteht es das Kreativ-Team Christian Hagitte und Simon Bertling aus dem Hause STIL, wo die Produktion entstand, eine unheimliche, bedrohliche Atmosphäre zu schaffen, die den Hörer vom ersten Moment an in ihren Bann zieht. Mit Raffinesse werden Orchesterklänge, gregorianische Chöre und der geschickte Einsatz von effektvoll arrangierten Geräuschen und Orgelklängen so zusammengefügt, dass es auch für den Hörer kein Entrinnen aus der zuerst beklemmenden und dann immer brutaleren Situation gibt, die hier so meisterlich beschrieben wird.


    Auch die Sprecher sind in dieser zweiten Folge wieder allesamt voll bei der Sache: Ulrich Pleitgen brilliert als Edgar Allan Poe, die anderen Charaktere sind aber auch sehr gut besetzt. Die Sprecher passen durch die Bank sehr gut zu den verkörperten Rollen.


    Erneut gibt es schwermütige, düster wirkende Landschaftsfotografien auf dem Cover zu sehen, und das stimmungsvolle Serien-Titellied von Heinz Rudolf Kunze läuft als Abspann nach dem Hörspiel. Die Serie hat ein gutes Konzept.




    Fazit:


    Wiederum eine gelungene Folge der neuen Edgar-Allan-Poe-Serie von Lübbe Audio: Story, Sprecher und Musik sind weit über Durchschnitt, die Geschichte ist diesesmal sehr brutal und nimmt den Hörer ganz schön mit.
    So atmosphärisch dicht sind Poes Geschichten noch nie umgesetzt worden! :up:

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