Schumacher ohne Siegchance - Alonso in eigener Liga

  • Silverstone (dpa) - Auf der Jagd nach seinem achten Formel-1-Titel ist Rekordweltmeister Michael Schumacher wohl schon endgültig abgehängt worden.


    Mit einer Demonstration der Stärke feierte WM- Spitzenreiter Fernando Alonso im Renault beim Großen Preis von Großbritannien einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg vor seinem Rivalen im Ferrari, der wenigstens Kimi Räikkönen im Silberpfeil mit einem geschickten Boxenstopp überholen und den Schaden etwas begrenzen konnte.


    "Es gibt keinen Grund zur Resignation. Es sind zwar jetzt 23 Punkte Rückstand, aber es sind auch noch zehn Rennen zu fahren und damit gibt es noch genug Möglichkeiten", sagte Schumacher. Ehe sich der 37-Jährige zusammen mit Ehefrau Corinna in den Nordamerika-Urlaub verabschiedete, gab er Durchhalteparolen aus: "Dieses Rennen war nicht entscheidend, aber wir müssen weiter hart arbeiten."


    Durch seinen fünften Saison-Erfolg baute Alonso seinen Vorsprung in der Fahrerwertung weiter aus. "Das sind wieder einmal zwei Punkte, die in die falsche Richtung gehen", haderte Ferraris Technik-Direktor Ross Brawn. Alonso, der nach 1:25,927 Stunden immerhin 13,9 Sekunden vor Schumacher durch das Ziel fuhr, schaffte nach den Siegen in Barcelona und Monaco mit seinem ersten Triumph in Silverstone den seltenen Formel-1-Hattrick und ist damit der Titelverteidigung ein ganzes Stück näher gekommen. Kein Wunder, dass der 24-Jährige nach der achten Platzierung unter den Top-Zwei im achten WM-Lauf bestens gelaunt war: "Das war wirklich recht angenehm für uns. Da gab es nicht viel, was unsere Konkurrenten tun konnten."


    Für Toyota-Pilot Ralf Schumacher war der Grand Prix nach einem Zusammenprall mit dem Australier Mark Webber im Williams schon kurz nach dem Start beendet. Der Mönchengladbacher Nick Heidfeld im BMW fuhr als Siebter in die WM-Punkte, Nico Rosberg im Williams wurde von Heidfelds kanadischem Teamkollegen Jacques Villeneuve von Platz acht verdrängt und ging als Neunter leer aus. "Wir sind sehr zufrieden, sind zum zweiten Mal in die Punkte gefahren", sagte BMW- Motorsportchef Mario Theissen.


    Enttäuscht dagegen war Ralf Schumacher: "Schade, nach tollem Qualifying das Rennen schon in der ersten Kurve zu verlieren, aber man kann es nicht ändern", sagte er. Jetzt geht es nach Übersee, wo beim Großen Preis von Kanada in Montréal am 25. Juni die "Saison- Halbzeit" und danach beim Grand Prix der USA in Indianapolis am 2. Juli die Wiedergutmachung für das Skandal-Rennen vor einem Jahr auf dem Programm stehen.


    In der WM-Wertung führt Alonso mit 74 Punkten vor Schumacher (51), Vize-Weltmeister Räikkönen (33) und seinem Team-Kollegen Giancarlo Fisichella (Italien/32). Heidfeld (10) ist als Neunter der zweitbeste Deutsche. Auch in der Markenwertung ist das Renault-Team (106) den Konkurrenten Ferrari (75) und McLaren-Mercedes (59) davongefahren. BMW (17) ist Fünfter.


    Alonso, der in der nächsten Saison für die Silberpfeile fährt, feierte auf den 308,355 Kilometern auf dem Gran-Prix-Kurs nahe seines Wohnorts Oxford seinen 13. Karriere-Erfolg. Von seiner vierten Pole- Position in diesem Jahr erwischte er einen gelungenen Start und ließ Räikkönen und Schumacher vor knapp 100 000 Zuschauern klar hinter sich.


    An der Spitze gab Alonso Vollgas, drehte eine schnellste Runde nach der anderen - er fuhr in einer eigenen Liga. "Wir haben das Rennen eigentlich von Anfang bis Ende dominiert", jubelte sein Teamchef Flavio Briatore. Nach dem ersten Stopp in Runde 22 baute Alonso seinen Vorsprung sogar von drei auf zehn Sekunden aus. Auch beim zweiten Tanken blieb der Renault-Pilot drei Runden länger auf der Piste. Doch an der Box kam sein Rivale Schumacher wenigstens noch an Räikkönen vorbei.


    quelle: dpa

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst