Umfassender Schreibzugriff auf NTFS unter Linux

  • Szakacsits Szabolcs hat auf der Entwickler-Mailingliste des Linux-NTFS-Treibers die Beta-Version eines neuen, ntfs-3g genannten NTFS-Treibers vorgestellt. Der auf FUSE (File System in Userspace) aufbauende Treiber kann anders als der im Kernel enthaltene Quellcode oder dessen verwandte FUSE-Variante ntfsmount eine unbegrenzte Zahl neuer Dateien anlegen oder löschen. Der Treiber ermöglicht somit, NTFS unter Linux umfassend zu nutzen – der alte NTFS-Treiber im Kernel kann bisher bestehende Dateien nur überschreiben und seit einigen Monaten eine kleine Anzahl neuer Dateien anlegen.


    Der Autor des neuen, aber in Teilen auf dem alten NTFS-Code aufbauenden Treibers preist in der Ankündigung zahlreiche Vorteile seiner Entwicklung – er stellt sogar Benchmarks bereit, nach denen ntfs-3g schneller als XFS oder EXT3 sein soll. Der Autor ist zudem zuversichtlich, die Geschwindigkeit noch um ein Mehrfaches steigern zu können.


    Fertig ist der Treiber jedoch noch nicht, das Readme listet zahlreiche bekannte Probleme sowie einige Workarounds. So arbeitet die Rechtebehandlung noch nicht und nur der Windows-Administrator hat später Zugriff auf unter Linux neu angelegte Dateien. Zudem soll der Treiber nicht auf 64-Bit- oder Big-Endian-Architekturen arbeiten. Laut dem Autor wurde der Treiber aber ausführlich auf über 40 verschiedenen NTFS-Images getestet und konnte Millionen von Dateien erfolgreich erstellen und löschen.


    Anton Altaparmakov, Verwalter und Hauptautor des aktuellen NTFS-Treibers, lobt den neuen Treiber in einer Antwort. Nach einem schnellen Blick auf den Code äußerte er jedoch auch Kritik: So würde der neue Treiber Methoden benutzen, die im Kernel nicht erlaubt seien. Das dürfte die Einbindung des Quellcodes in den Kernel erschweren. Zudem fehle Locking; und da der Code nicht auf allen Architekturen laufe, wolle er den Code erstmal nicht in die ntfsprogs-Sammlung aufnehmen.


    Altaparmakov hatte vor kurzem angekündigt, selbst an einem stark überarbeiteten NTFS-Treiber mit verbesserter Schreibunterstützung zu arbeiten; die neue Ausgabe wolle er ungefähr in einem Jahr fertig stellen. Dabei erwähnte er mehrfach auch die Zusammenarbeit mit Apple sowie eine Portierung des Treibers auf Mac OS X und die Integration in die nächste Version des Betriebssystems. Wie diese zwei Entwicklungszweige nun zusammenfinden und wann der Treiber Einzug in Linux und Mac OS X findet – und wie lange das alles dauert –, ist derzeit völlig ungewiss.


    quelle: heise

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst