Ertrinkenden retten: Selbstschutz ist wichtig

  • Da es ja momentan leider immer wieder zu Badeunfällen kommt, hier ein guter Artikel, da viele vielleicht auch gar nicht wissen, was man in solch einer Situation macht OHNE sich selbst zu gefährden (wobei das wohl nie vollkommen ausgeschlossen werden kann).


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    Bad Nenndorf - Beim Retten eines Ertrinkenden aus dem Wasser muss der Retter besonders darauf achten, sich nicht selbst zu gefährden. Das sagte Martin Janssen von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) im niedersächsischen Bad Nenndorf.


    Befindet sich der Ertrinkende in der Nähe des Ufers, kann der Retter ihn unter Umständen mit Hilfsmitteln erreichen und muss nicht ins Wasser gehen. Mögliche Hilfsmittel sind neben Rettungsringen und Stangen auch Kleidungsstücke wie Hosen oder Jacken. Wichtig ist es aber in jedem Fall, schnell zu handeln.


    Ist es dagegen nötig, zu dem Verunglückten zu schwimmen, sollte sich der Retter von hinten nähern: "Ein Ertrinkender ist in Panik und versucht sich an allem festzuklammern", sagt Janssen. Ist das Opfer bei Bewusstsein, sollte es zunächst angesprochen werden. Dann kann es unter den Achseln gegriffen und in Rückenlage an Land geschleppt werden. Einem Bewusstlosen wird mit beiden Händen unter das Kinn gegriffen, damit die Atemwege frei sind.


    Wer sich selbst nicht in der Lage sieht, ins Wasser zu springen und einen Menschen an Land zu bringen, alarmiert sofort die Rettungskräfte vor Ort. Außerdem sollte nach Worten des DLRG-Experten möglichst schnell ein Notruf unter der Nummer 112 abgesetzt werden.


    An Land muss zunächst die Atmung überprüft werden, sagt Andreas Klingberg, Referent Einsatzdienste bei der DLRG. Atmet das Opfer noch, sollte es bis zum Eintreffen der Rettungskräfte in die stabile Seitenlage gebracht werden. "Wenn man nicht mehr genau weiß, wie das geht, sollte man ihn auf die Seite legen."


    Wichtig sei es in jedem Fall, dass der Kopf überstreckt, also in den Nacken gelegt wird. Dann kann die Zunge nicht die Atemwege blockieren. Außerdem sollte der Mund möglichst tief liegen, damit Erbrochenes abfließen kann. Die Atmung wird dabei ständig überprüft.


    Atmet der Verunglückte nicht, muss er wiederbelebt werden, sagt Klingberg. "Wenn man nichts macht, sind die Chancen einer Wiederbelebung für den Notarzt sehr gering." Der Retter sollte mit einer Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung beginnen. Dabei gelte nach neuesten Erkenntnissen die Regel, dass auf 30 Herzdruckmassagen zwei Atemstöße folgen. :!:


    Quelle: web.de