BMW und Villeneuve: Trennung ist offiziell

  • Jacques Villeneuve wird in den verbleibenden Saisonrennen nicht mehr für das BMW Sauber F1 Team starten. Nach Gesprächen in der Vorwoche haben sich der Kanadier und das Team fünf Rennen vor Saisonende auf eine sofortige Vertragsauflösung geeinigt.


    BMW Motorsport Direktor Mario Theissen: "Jacques hat in diesem Jahr gute Leistungen gezeigt und für unser Team in Malaysia die ersten WM-Punkte geholt. Er hat einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des neuen BMW Sauber F1 Teams und des Fahrzeugs geleistet."


    "Das Team ist dabei, die Optionen für das nächste Jahr zu prüfen und hat nach Jacques" Unfall in Hockenheim entschieden, Robert Kubica im Renneinsatz beobachten zu wollen", so der Deutsche weiter. "Dies hat natürlich auch Einfluss auf Jacques" Position für den Rest der Saison."


    "Wir haben volles Verständnis dafür, dass es für Jacques schwierig ist, in dieser ungewissen Situation sein Engagement aufrechtzuerhalten. Wir respektieren seine Entscheidung und wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft."


    Die Trennung von BMW dürfte gleichzeitig das Ende der Formel 1-Karriere des Kanadiers bedeuten. Der ehemalige CART-Champion feierte in der Formel 1 1996 ein phänomenales Debüt, als er im ersten Rennen für Williams auf der Pole Position stand und nur wegen Ölverlusts in den letzten Runden seinen Teamkollegen Damon Hill überholen lassen musste.


    Ein Jahr später holte sich der Kanadier bereits den WM-Titel. Nach dem Rückzug von Motorenhersteller Renault war Williams dann jedoch nicht mehr konkurrenzfähig.


    1999 folgte der Sohn von Rennlegende Gilles Villeneuve dem Ruf seines Managers Craig Pollock zum neu gegründeten BAR-Team, welches allerdings weit hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurückblieb und nie einen Grand Prix gewinnen konnte. Ende 2003 wurde Villeneuve, der sich vom Team nie richtig unterstützt fühlte, nach einem Zwist mit Teamchef David Richards vor Saisonende gefeuert.


    Flavio Briatore ermöglichte ihm Ende 2004 in Form von drei Gasteinsätzen für Renault, in denen er jedoch ebenso wenig überzeugen konnte wie 2005 bei Sauber, ein Comeback. Dennoch übernahm das BMW Sauber F1 Team seinen bestehenden Vertrag für 2006, weil es viel Geld gekostet hätte, den Routinier vor die Tür zu setzen.


    Der 35-Jährige war einer der letzten "Charakterköpfe" in der Formel 1. Er holte in 162 Rennen 11 Siege (den letzten 1997) und 235 Punkte. Der in St. Jean sur Richelieu geborene Rennfahrer fuhr neun schnellste Rennrunden und stand dreizehnmal auf der Pole Position. Jacques Villeneuve soll bereits einen NASCAR-Vertrag unterschrieben haben - in der Formel 1 soll Villeneuve bereits auf das Abstellgleis manövriert worden sein.


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