Der zweite mutmaßliche Kofferbomben-Attentäter ist im Libanon festgenommen worden. Der 19-jährige Jihad H. habe sich dort in Tripoli den Behörden selbst gestellt, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.
Zuvor hatten die Anti-Terror-Ermittler den Fahndungsdruck auf den zweiten Kofferbomben-Attentäter verstärkt: Gegen den Verdächtigen wurde Haftbefehl erlassen, zugleich hatte das Bundeskriminalamt (BKA) ein neues Fahndungsplakat des Mannes veröffentlicht. BKA-Chef Jörg Ziercke hatte im deutschen Auslandsfernsehen DW-TV gesagt, auch im Ausland werde die Suche verstärkt.
Nach Angaben einer Sprecherin der Bundesanwaltschaft erließ der Ermittlungsrichter den Haftbefehl gegen den zweiten Verdächtigen wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, des versuchten Mordes in einer Vielzahl von Fällen sowie des versuchten Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.
Ziercke sagte, die Ermittler wüssten, dass der am Samstag in Kiel festgenommene Verdächtige Youssef Mohamad E. H. und der zweite Täter "gemeinsam diese Tat geplant haben und sich nach dem 31. Juli abgesetzt haben müssen, mit hoher Wahrscheinlichkeit Richtung Libanon". Die beiden Männer sollen am Mittag des 31. Juli im Kölner Hauptbahnhof zwei Kofferbomben in Regionalzügen deponiert haben.
