Fenster, Apfel oder Pinguin?

  • Betriebssysteme im Vergleich


    Ein Computer ohne Betriebssystem ist wertlos wie ein Kronleuchter ohne Lampen. So wie das Licht auf die Stimmung im Raum wirkt, so beeinflusst die Wahl des Betriebssystems Freud und Leid mit dem Rechner.


    Das Betriebssystem - ob Windows von Microsoft, Linux oder Mac OS von Apple - bringt dem Rechner nur das Laufen bei. Von seiner Wahl abhängig sind die Programme, die man nutzen kann: Foto- und Videobearbeitungsprogramme, Textverarbeitungen, Tabellenkalkulationen, Spiele, nicht zu vergessen diverse Browser und Player für die Nutzung der Internet-Inhalte.


    Dabei steht der Verbraucher vor der Qual der Wahl: Wie bei anderen elektronischen Geräten sind bei Rechner und Betriebssystem Nutzungsgewohnheiten, Funktionsumfang und Preis die wichtigsten Auswahlkriterien. Dazu sollten Sie sich folgende Fragen stellen:


    * Nutzungsgewohnheiten: Nutzen Sie den Computer nur für E-Mails, um Texte zu schreiben oder um im Internet zu surfen? Spielen Sie gern ausgefeilte, multimediale Spiele? Brauchen Sie ein stabiles System für ein professionelles Video- oder Grafikprogramm? Nutzen Sie den Computer allein oder mit der ganzen Familie? Sind Sie erst dann zufrieden, wenn Sie das Betriebssystem selbst auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten haben?
    * Funktionsumfang: Welche und wie viele Programme soll Ihr System unterstützen? Wie viel Sicherheit wollen Sie installieren und wie viel Sicherheit soll das System selbst bieten? Wollen Sie vor allem freie Soft- und Shareware einsetzen?
    * Preis: Wie viel dürfen der Computer und das Betriebssystem und wie viel die Updates und die Zusatzprogramme kosten? Was ist Ihnen die Sicherheit wert? Legen Sie Wert auf kostenfreie Nachrüstung von Programmen? Soll der Rechner nach zwei Jahren wieder ersetzt werden? Wie viel Zeit wollen Sie in Installationen investieren?


    Weitere Auswahlkriterien für die Entscheidung zwischen fliegendem Fenster (Windows), Apfel (Mac OS) oder Pinguin (Linux) sind: Bedienkomfort, Sicherheit und Pflegeaufwand.


    Bedienkomfort: Einsteiger haben es bei Windows leicht


    Wer in die bunte Computerwelt einsteigen will, für den scheint die erste Wahl nicht schwer: Die schnelle Inbetriebnahme ist einer der Pluspunkte der Windows -Varianten, denn auf den meisten PCs ist die aktuellste Version bereits vorinstalliert. Gleich einschalten und benutzen kann seinen Rechner auch der Mac -Nutzer. Bei Linux dagegen muss in den meisten Fällen erst die Installations-CD her, wenn der Bildschirm nicht schwarz bleiben soll.


    Grafische Benutzeroberflächen, auf denen alles per Mausklick geht, gibt es bei allen drei Systemen. Da sich die Programmierer gegenseitig das Beste voneinander abschauten, haben sich die Betriebssysteme in den letzten Jahren in allen wesentlichen Funktionen angeglichen.


    Programmvielfalt: Auspacken, einschalten und dann?


    Wenn man keine Anwendungsprogramme mitbestellt hat, sind bei Windows nach dem Einschalten nur ein paar Demo-Programme verfügbar. Mac -Nutzer dagegen können mit den vorinstallierten Programmen schon mehr anfangen. Linux - selbst eine Open Source Software - bietet die meisten Anwendungen in so genannten Paketen mit vielen frei verfügbaren Programmen an. Dabei ist es allerdings manchmal schwierig, die richtige Auswahl zu treffen.


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    Sicherheit und Stabilität, Pflege und Wartung


    Neben Programmvielfalt, Preis und Funktionsumfang muss bei Betriebssystemen vor allem Sicherheit, Stabilität sowie der Aufwand für Pflege und Wartung beachtet werden.


    Die Unterscheidung "( Windows -)PCs für Spiele, Texteschreiben und Büroarbeiten, Mac's fürs Desktop-Publishing und Grafiker, Linux für die Freaks" gilt längst nicht mehr. Für alle Systeme sind inzwischen fast alle Programmideen als Software zu haben. Allerdings hapert es bei Linux oft (noch) an der schnellen Unterstützung neuer Karten, Drucker, Monitore etc. Die Installation von Treibern und Software ist kniffliger als bei den beiden Konkurrenten. Kommerzielle Programme für Linux sind kaum zu finden und Linux -Versionen beliebter Spielideen rar oder vom Urheberrecht gebremst. Dafür gibt es die meisten Programme umsonst.


    Die meisten Software-Produkte für den heimischen Schreibtisch finden sich immer noch bei Windows - bei 85 Prozent Marktanteil und der entsprechend großen Käufergemeinde kein Wunder. Entsprechend groß ist die Konkurrenz der Produkte. Das drückt zwar die Preise, wirkt sich aber manchmal negativ auf die Qualität aus.


    Sicherheit und Stabilität: Windows abgeschlagen


    Windows- Nutzer müssen sich mit Sicherheitsproblemen des Systems befassen: Viele Hacker versuchen, mit Viren, Würmern oder Trojanern das am meisten verbreitete Betriebssystem anzugreifen. Oft liefert Microsoft erst nach Wochen Updates für die Sicherheitslücken, beinahe täglich gehen Berichte über neue Einfallstüren ins private Windows -Datenreich durch die Medien.


    Mac OS und Linux bieten in diesem Punkt die besseren Alternativen. Die Technologie der beiden basiert auf dem jahrelang ausgereiften Know-How von Unix, dem Dinosaurier der Betriebssysteme. Microsoft hat dagegen den Spagat zwischen Bedienkomfort und Sicherheit nie geschafft. Einen Wermutstropfen gibt es jedoch bei allen Systemen: Umfassende Sicherheit geht immer mit mehr Kontrolle und Pflegeaufwand seitens der Nutzer einher.
    Pflege und Wartung: Linux braucht Zeit, Windows Ruhe


    Ein Computer braucht Pflege, deren Umfang leicht unterschätzt wird. Änderungswünsche nach der Erstinstallation lassen oft nicht lange auf sich warten: neue "Schnittstellen", Geräte, Steckkarten und Programme wollen eingegliedert werden. So simpel wie unter Windows geht die Installation in der Regel nirgends. Bei häufigen Installationen und Deinstallationen gerät ein Windows -System aber auch schnell aus dem Tritt und muss komplett neu installiert werden.


    Linux wiederum erfordert trotz einfacher Anfangsinstallation beim Nachrüsten immer Zeit. Die Bedienoberfläche von Mac OS dagegen nimmt dem Anwender vieles ab. Durch die Zuverlässigkeit des Unix-Systems ist ein "Abstieg" in die Tiefen des Systems nur bei spezifischen Problemen nötig.


    Gibt es größere Probleme mit dem Betriebssystem, hat Windows den Vorteil, dass oft schon eine Nachfrage unter Kollegen oder Freunden weiterhilft. Linux - und Mac -Tipps müssen dagegen oft im Internet gesucht werden.
    Intel-Mac - die Alternative der Zukunft?


    Seit Mitte 2006 bietet Apple seine Rechner mit einem Intel-Prozessor an. Neben dem vorinstallierten Mac OS X lässt sich auf diesen Rechnern auch Linux und sogar Windows XP installieren. Damit ist der Intel-Mac die Hardware, die den größten Spielraum beim Einsatz der verschiedenen Systeme bietet.


    Tabelle mit den Stärken und Schwächen der drei Systeme


    Fazit


    Bei der Wahl des Betriebssystems sollte man vor allem seine Nutzungsgewohnheiten unter die Lupe nehmen. Wichtig ist es, die Zeit abzuschätzen, die man mit der Wartung des Rechners verbringen kann und will. Da jedes der drei marktbestimmenden Systeme Stärken und Schwächen hat, entscheiden oft kleine Unterschiede über die Wahl. Auf einem Mac mit Intel-Prozessor können sogar alle drei Systeme nebeneinander betrieben werden.


    Brauchen Sie den Computer nur für einfache Funktionen wie Internet, Texte schreiben oder einfache Tabellen erstellen, können Sie jedes der drei Systeme nehmen.

    Windows
    : Programmvielfalt und Bedienkomfort bei Windows gehen einher mit geringerer Sicherheit, schwächerer Stabilität und weniger Kontrolle über das eigene System. Auf jeden Fall aber die erste Wahl, wenn Sie häufig spielen wollen. Zudem: Bezahlbares und breites Angebot an PCs und Zubehör.


    Mac OS : Schickes Design gepaart mit leistungsfähigen, stabilen und guten Programmen, wenig Sicherheitsprobleme. Gut für Ästheten, Grafiker und Multimediaproduzenten. Die "Stiftung Warentest" empfiehlt dieses System, wenn die ganze Familie den Rechner nutzen soll. Nachteil: Die Programmvielfalt bleibt hinter Windows zurück. Gute Integration aller Programme und des Internet.


    Linux : Beeindruckendes Argument: Linux ist billig. Reiche Auswahl an Programmen und weitgehende Kontrolle über das System sind möglich. Wenig Sicherheitsprobleme, da selten Ziel von Hackerattacken und die Lücken meist schnell geschlossen werden. Nachteile: Neue Zusatzgeräte wie Scanner oder Monitore haben oft keine Linuxtreiber. Deren Software muss im Internet gesucht und oft mühsam selbst installiert werden. Gut für Anwender mit technischen Verständnis und hohem Sicherheitsinteresse.


    * Unser Tipp für eine kostengünstige und sichere Lösung: Wenn Sie kein Programmierer sind, entscheiden Sie sich für Mac OS oder Windows. Lassen Sie sich auch von der einen oder anderen technischen Schwierigkeit nicht abschrecken, so installieren Sie Linux als zweites Betriebssystem . Entdecken Sie mit Linux die Welt der frei verfügbaren Programme. Nutzen Sie Windows für Spiele.
    * Unser Tipp für eine etwas teurere, aber flexible und sichere Lösung: Nutzen Sie Mac OS oder Linux und Windows auf einem Intel-Mac und reizen Sie die Vorteile aller drei Systeme mit einem Rechner aus.


    Stand: 29.08.2006
    Quelle: ard.de

  • Welche System habt Ihr denn alle am Laufen?


    Ich habe einen zwei mit XP, einen mit 2000 und einen noch mit SUSE. Das Laptop meiner Frau, welches mal meins war, aber aus noch nicht geklärten Umständen in ihren Besitz übergegangen ist ;), hat mittlerweile auch XP drauf.


    Linux nutze ich eigentlich nur, um ein bißchen auf dem Laufenden zu bleiben und zu testen. Um komplett umzustellen auf den Pinguin, fehlt mir einfach die Zeit und auch die Lust.

    Gruß
    digit

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  • Zitat

    Original von digit
    Welche System habt Ihr denn alle am Laufen?


    1x Mandriva Linux
    1x WinXP


    Der Rechner mit dem ich am meisten arbeite ist der Linux Rechner.
    Außer zum Spielen, Videobearbeitung (ist unter Linux nicht so komfortabel) und Onlinebanking ist mein WinXP Rechner aus. :]

  • ich habe meine ganzen unix installationen (solaris, aix, linux, openbsd) nur noch in der firma auf seperaten maschinen laufen. hin und wieder muss ich da mal dran, wenn z.b. wie jetzt gerade bei solaris das hardening konzept für die version 10 überarbeitet werden muss.


    zuhause nur noch vista rc1 und windows 2003 sp1 zum testen und als hauptinstallation winxp sp2. da ich im moment vorwiegend am windows kernel krams coden bin, ist alles was unix ist von den platten runtergeflogen.

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst