[Hoerspielnews] NewsletterHörspiel und Medienkunst // 22. September 2006

  • Hörspiel und Medienkunst // Bayerischer Rundfunk


    Newsletter 22. September 2006
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    // 12 Stunden 'Die Ästhetik des Widerstands' im Radio:
    BR und WDR produzieren Hörspiel nach dem Roman von Peter Weiss
    // Ursendung: 'Heldenfriedhof' von Thomas Harlan


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    // 12 Stunden 'Die Ästhetik des Widerstands' im Radio:
    BR und WDR produzieren Hörspiel nach dem Roman von Peter Weiss


    Der Bayerische Rundfunk und der Westdeutsche Rundfunk produzieren ein zwölfstündiges Hörspiel nach dem Roman 'Die Ästhetik des Widerstands' von Peter Weiss. Die Bearbeitung und Regie übernimmt Karl Bruckmaier. Die Mitwirkenden sind u.a. Robert Stadlober, Peter Fricke, Rüdiger Vogler, Michael Tregor und Helga Fellerer. Komposition: David Grubbs.


    Der Roman erschien in drei Bänden in den Jahren 1975, 1978 und 1981. Er gilt als das Hauptwerk des 1916 in Berlin geborenen und 1982 in Stockholm verstorbenen Schriftstellers Peter Weiss. Das fast 1200 Seiten umfassende Werk erzählt aus der Sicht eines namenlosen Ich-Erzählers die Geschichte europäischer Sozialdemokraten und Kommunisten in den 1930er und 1940er Jahren in Berlin, im Spanischen Bürgerkrieg, in Paris und in Stockholm.


    Das Hörspiel wird in Bayern in zwölf Folgen im Zeitraum Januar bis April 2007 in Bayern2Radio ausgestrahlt (Redaktion: Herbert Kapfer, BR Hörspiel und Medienkunst).


    Der WDR sendet das Werk am 06. Mai 2007 in seinem Kulturradio WDR 3 als 12-stündige Gesamtfassung (Redaktion: Wolfgang Schiffer, PG Wort WDR 3).


    Im März 2007 erscheint das Hörspiel außerdem als Hörbuch-Edition im Hörverlag, München




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    // Ursendung: 'Heldenfriedhof' von Thomas Harlan


    An den kommenden zwei Montagsterminen präsentiert der Bayerische Rundfunk die Ursendung zweier Hörspiele nach dem Roman 'Heldenfriedhof' von Thomas Harlan. Das erste ist am Montag, den 18. September, ab 20.30 Uhr zu hören, unter dem Titel: 'Heldenfriedhof. Ich bin nicht mehr in mir - Das Leben des Enrico Cosulich'.


    Am 20. Mai 1962 werden auf dem Triester Heldenfriedhof 14 Tote in frisch ausgehobenen Gruben entdeckt. Die Selbstmörder, die mit Bergsteigerausrüstung und bunten Murmeln in den Taschen in Paaren zusammen liegen, geben ein verstörendes Bild ab. Die Frage nach Herkunft und Motiv der Toten durchzieht den Roman, der zu großen Teilen aus Dokumenten und Protokollen, bzw. Berichten, die solche zitieren, besteht. Nach und nach wird offenbar, dass es sich um Überlebende des nationalsozialistischen Kommandos 'Reinhard' handelt, dem während des Zweiten Weltkriegs die Triester Reismühle 'San Sabba' als Gefängnis- und Hinrichtungsstätte diente. Die Spurensuche führt unter anderem nach München in die Bräuhausstraße, in der der kollektive Selbstmord unter dem Deckmantel einer Tarnfirma akribisch geplant wird. Es geht um die Erfüllung eines alten Eides, dem Feind nicht lebendig in die Hände zu fallen.


    Thomas Harlans Roman ist ein Kosmos aus unzähligen historischen wie fiktiven Personen und spielt an so verschiedenen Orten wie Triest, Mozambique und der Ramsau. In verschiedenen Erzählstilen werden Ereignisse zwischen 1942 und 2000 behandelt. Schlüsselfigur in dem Geschehen ist Enrico Cosulich, der als Leiter des Instituts für forensische Medizin in Triest und als Sohn eines der Opfer von 'San Sabba' mit den Selbstmördern in Verbindung steht. Cosulich schreibt jedoch auch selbst an einem Folgeroman mit dem Titel 'Heldenfriedhof', der einen "Untersuchungsbericht, ein bis ins Unendliche reichende Forschungsprojekt" darstellt. Der Tag, an dem der erste Teil dieses Romans veröffentlicht wird, ist genau jener 20. Mai 1962, an dem sich das darin Erzählte tatsächlich ereignet. Realität und Fiktion verbinden sich zu einer Schleife, die sich bis zum Ende des Romans nicht löst.


    Die Hörspielbearbeitungen von 'Heldenfriedhof' stammen von dem Münchner Autor Michael Farin. Zu dem Projekt schreibt er: "Der Roman 'Heldenfriedhof' ist ein irritierendes Kaleidoskop, vielschichtig, schillernd, oszillierend. Die beiden daraus entwickelten Hörspiele beschreiten, jedes für sich, verschiedene Wege, um aber dennoch zum selben Ziel zu gelangen. Sie ermöglichen eine Reise in die Vergangenheit, die Wirklichkeit, und eine Reise in die Zukunft, die Fiktion. Zusammen ergeben sie das Spiegelkabinett Gegenwart."



    Termin in Bayern2Radio:


    Montag, 18. September, 20.30 Uhr
    Dienstag, 19. September, 15.00 Uhr (Wh.)
    Thomas Harlan
    'Heldenfriedhof. Ich bin nicht mehr in mir - Das Leben des Enrico Cosulich'
    BR 2006 49'36
    Ursendung




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    Hörspieltermine der nächsten Woche in Bayern2Radio:


    //Freitag 22. September 2006, 20.30 Uhr
    hör!spiel!art.mix
    Michael Glasmeier
    'Kaputt'
    WDR 1970 31'20
    Ein Hörspiel, das auf einem kaputten Kassettenrecorder entsteht - selbst produziert im Jahr 1970 von dem Gelsenkirchener Oberschüler Michael Glasmeier. Der Autor, heute Professor für Kunstgeschichte, schrieb dazu: "Es ist ein unperfektes Zufallsprodukt. Ich spiele den Leuten etwas vor und sie können es hören. Also: Hörspiel im wörtlichen Sinne."
    Anschließend:
    Herbert Kapfer
    'Harte Schnitte, ungezähmte Worte, Stimmen hört jeder'
    BR 1991 74'00
    Ein Funk-Essay über Pop im Hörspiel, von John Cage bis Heiner Goebbels.
    Im Studio:
    Thomas Kretschmer


    //Sonntag 17. September 2006, 15.15 Uhr
    Anja Hilling
    'Mein junges idiotisches Herz'
    DRS 2006 74'00
    Frau Schlüter hat ihren Selbstmord akribisch geplant - aber nicht mit den lieben Nachbarn gerechnet. Bis der kroatische Getränkelieferant auftaucht, für den sie wenigstens eine schöne Leiche hatte abgeben wollen, ist sie so oft gestört worden, hat sie sich so viel anhören müssen, dass ihr die Tabletten längst wieder hochgekommen sind. Von der alltäglichen Vereinzelung und Vereinsamung in der Großstadt erzählt Anja Hilling mit hintersinnigem Humor.


    //Montag, 18. September, 20.30 Uhr
    //Dienstag, 19. September, 15.00 Uhr (Wh.)
    Thomas Harlan
    'Heldenfriedhof. Ich bin nicht mehr in mir - Das Leben des Enrico Cosulich'
    BR 2006 49'36
    Ursendung
    Siehe oben.


    //Mittwoch 20. September 2006, 20.30 Uhr
    //Donnerstag 21. September 2006, 15.00 Uhr (Wh.)
    Tödliche Meisterwerke
    Agatha Christie
    'Zeugin der Anklage'
    ORF 1995 54'00
    In der Kanzlei des Anwalts Sir Wilfried Robarts landet ein Mordverdächtiger, der junge Mechaniker Leonard. Er soll die wohlh abende Emily French erschlagen haben. Das Motiv: Sie hat ihm ihr gesamtes Vermögen testamentarisch zugedacht. Aber soll dieser ein wenig naive und schlichte Mann wirklich ein eiskalt berechnender Killer sein, zumal er durch ein so offensichtliches Motiv automatisch zum Verdächtigen Nummer eins wird? Nicht nur Sir Robarts hat daran erhebliche Zweifel.




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