Hörspiel und Medienkunst // Bayerischer Rundfunk
Newsletter 12. Oktober 2006
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Hörspieltermine der nächsten Woche in Bayern2Radio:
//Freitag 13. Oktober 2006, 20.30 Uhr
hör!spiel!art.mix
Elfriede Jelinek
'Bambiland (2)'
BR 2005 43'30
Zum 60. Geburtstag von Elfriede Jelinek. Der Schlaf der Vernunft gebiert Medienbilder: 'Bambiland' ist ein Amalgam der Berichte zum Irak-Krieg, zwischen Wartainment und Fernsehfront - mit Musik von FSK und den Stimmen von Marion Breckwoldt, Elfriede Jelinek, Lukas Resetarits, Ilja Richter, Helmut Stange. "Dieses Spitzenquartett liest im raschen, dauernd überraschenden Wechsel, als ob sie seit Jahren miteinander improvisieren. Und siehe da: Jelineks wuchernde Satzserien erhärten zu facettenblitzenden Miniszenen, verwandeln sich in eine böse und sehr lustige Geisterbahnfahrt durch die Kulissen zeitgenössischer Propaganda, die Jelinek dichterisch, also assoziativ, kalauernd analysiert." (Wilhelm Trapp in Die Zeit, 23.2.2006)
Im Studio:
Lorenz Engell, Medienphilosoph
Thomas Kretschmer, Moderation
Themen u.a. 'Die Langeweile und der Krieg'
//Sonntag 15. Oktober 2006, 15.15 Uhr
Margareth Obexer
'Das Geisterschiff'
WDR 2006 74'30
Anfang 1997 entdeckten die Fischer eines sizilianischen Küstendorfes einen merkwürdigen Beifang in ihren Netzen: menschliche Gliedmaßen und Knochen. Wenige Wochen zuvor waren fast 300 Flüchtlinge bei einem Seeunglück ertrunken. Als die Küstenwache nichts unternahm, warfen die Fischer die Körper zurück ins Meer. Margareth Obexer verbindet diese mit fiktiven Dialogen und unterschiedlichen Diskursen, die gegensätzliche Perspektiven auf Migrationsproblematiken aufzeigen, zu einer eindringlichen Stimmenkomposition.
//Montag, 16. Oktober, 20.30 Uhr
//Dienstag, 17. Oktober, 15.00 Uhr
Heinz von Cramer
'Meret im Lande der Nachtgewächse oder Die vernünftige Gärtnerin'
DLR Kultur 2005 51'45
Ein Monolog für mehrere Frauenstimmen nach Meret Oppenheims Traumaufzeichnungen. Sie war Objektkünstlerin, Malerin, Kostüm- und Bühnenbildnerin, Dichterin, eine ungewöhnliche Frau und extreme Künstlerpersönlichkeit, die sich im männlich dominierten Kreis der Surrealisten zu behaupten wusste. Für das Hörspiel wurden postum veröffentlichte Aufzeichnungen und sogenannte Traumbuchtexte (1928-85) zusammengestellt, die als phantasievoll und bildhaft erzählte Episoden an Meret Oppenheims künstlerische Arbeiten erinnern.
//Mittwoch 18. Oktober 2006, 20.30 Uhr
//Donnerstag 19. Oktober 2006, 15.00 Uhr (Wh.)
Philip Kerr
'Das Wittgensteinprogramm (2)'
NDR/WDR 1998 56'02
Acht Morde innerhalb von acht Monaten. Ein hochintelligenter Serienkiller, der sich den Namen des österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein zugelegt hat, hält die Ermittlungsbehörden der Supermetropole London des Jahres 2013 in Atem. "Ich töte, weil es keinen logischen Grund gibt, nicht zu töten", lautet die provozierend simple Erklärung Wittgensteins für seine Taten. Seine eigenwillige, aber messerscharf deduzierte Lesart des Philosophen fordert die Chefermittlerin Jake zu einem hochphilosophischen Diskurs heraus. Die Buchveröffentlichung des Thrillers wurde 1995 mit dem Deutschen Krimi Preis 1995 ausgezeichnet.
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