Sein Lachen steckt Millionen an

  • VON HANNES GAMILLSCHEG, 16.11.06, 06:57h


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    Kopenhagen - Ist ja auch lustig, so eine Mikrowelle. Sagt „pling“, und dann ist das Essen fertig. Der kleine William jedenfalls saß in der Küche daheim im schwedischen Nyköping und konnte sich gar nicht mehr bremsen vor lauter Lachen. „Pling“, und er gluckste und prustete, bis Papa Kjell-Åke die Videokamera holte und den fröhlichen Sprössling auf Film bannte. Oma, die 500 Kilometer weiter nördlich in Örnsköldsvik wohnt, sollte auch ihre Freude am Herzchen haben.


    Doch weil so ein als Mail versandter Videoclip viel Speicherplatz beansprucht, legte Kjell-Åke Andersson seine Aufnahme auf die Gratis-Website YouTube und schickte seiner Schwiegermutter den zugehörigen Link, damit sie ihren Enkel selbst runterladen und an ihm Spaß haben konnte. Er ahnte nicht, welche Welle er damit auslöste. Rund fünf Millionen Mal ist das lachende Baby dort seither abgerufen worden, nicht nur in Örnsköldsvik, sondern rund um den Erdball, denn was bei YouTube liegt, kann jeder angucken. Freunde schickten den Link ihren schwangeren Freundinnen, damit diese was zum Freuen hatten, Kollegen tauschten die Adresse aus, um den tristen Büroalltag aufzufrischen. In den USA ging der Klipp dank des populären TV-Programms „Inside Edition“ von Küste zu Küste, und in Schweden heißt es jetzt stolz, man habe „die ganze Welt angesteckt“ mit Williams Lachen.


    Der Einjährige ist auch unwiderstehlich, wie er in der Küche in seinem Babystuhl sitzt im weißen Pyjama, das blaue Plastiklätzchen um, und loslacht von einem Ohr zum anderen - und das ohne Pause eine Minute und 40 Sekunden lang. Und ebenso ansteckend ist es auch mitzuhören, wie der Vater beim Filmen selbst mitkichern muss.


    Mehr als 30 000 Seher haben den Streifen als „Favorit“ abgespeichert, Teenager laden das Lachen als Klingelton auf ihr Handy, andere brennen es auf CD. „Recht unwirklich“ fühle sich das weltweite Echo auf ihr Söhnchen an, sagt dessen Mutter Pernilla Nilsson, denn nun kommt das Fernsehen, jetzt rufen Journalisten an, jetzt sind ihre Mailbox und ihr Anrufbeantworter voll von Leuten, die sagen wollen, wie gut ihnen Williams Lachen tat. „Hätten wir gewusst, was das mit sich bringt, hätten wir es wohl nicht getan“, sagt sie. „Dann hätten wir Oma das Video direkt geschickt.“ Wäre schade gewesen.


    Quelle: ksta.de