Zoff um Karriereberatung für Henrico F.

  • Erst schlug er einen Termin beim rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) aus, weil ihm ein Treffen mit Arbeitslosen wichtiger war. Jetzt scheitert eine Karriereberatung für den Wiesbadener Arbeitslosen Henrico F. am Streit um die Öffentlichkeitsarbeit für den Arbeitslosengeld-II-Empfänger. Ein Regensburger Unternehmer zog sein Angebot für ein Bewerbungstraining an F. nun zurück: Er sei nicht bereit, sich schriftlich zum Verzicht auf jegliche Pressearbeit zu verpflichten. "Ich lasse mir den Mund nicht verbieten", stellte der Berater klar. Zu einem Gespräch zwischen ihm und F. kam es bisher nicht, wie ein Sprecher des Unternehmens der Netzeitung sagte.


    Keine Interna
    Brigitte Vallenthin, die als Sprecherin des Wiesbadener Arbeitslosen auftritt, warf dem Unternehmer dagegen vor, er habe bereits zuvor eigenmächtig und ohne Zustimmung F.s Pressearbeit betrieben. Das habe dem Arbeitslosen geschadet. Der Karriereberater wies die Vorwürfe zurück: Es habe eine mündliche Vereinbarung gegeben, keine Interna aus dem Coaching preiszugeben. "Dass ich meine gesamte Pressearbeit lahm lege, sehe ich nicht ein", sagte er. "Für mich ist die Sache erledigt."


    Mit Wäsche und Rasur zum Job
    F. hatte im Dezember bei einer Parteiveranstaltung in Wiesbaden den rheinland- pfälzischen Ministerpräsidenten und SPD-Chef Beck lautstark für seine Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht. Beck hatte ihm daraufhin geraten, sich zu waschen und zu rasieren - dann finde er auch einen Job. F. hatte dann - ohne Bart und mit gekürzten Haaren - von der Mainzer Staatskanzlei im Dezember acht Jobangebote übermittelt bekommen, die er allerdings allesamt ausschlug.


    Arbeitslose versammelten sich zu Jahresbeginn aus Protest zum symbolischen gemeinschaftlichen Waschen und Rasieren vor dem Mainzer Landtag, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. (N24.de, nz)


    http://www.n24.de/politik/arti…leId=92152&teaserId=92879