Schweinefarm des Grauens

  • Robert William Pickton erfüllt nicht die Klischees eines Serienmörders. Er war bekannt als gutmütiger, humorvoller Kerl, und als harter Arbeiter, der nie eine Tropfen Alkohol anrührte. Auf seiner Schweinefarm in seinem Heimatort Port Coquitlam in der Nähe von Vancouver (Kanada) veranstaltete er mit seinem Bruder Dave in einem ungebauten Stall namens "Piggy's Place" rauschende Partys, zu denen auch Lokal-Politiker, Musiker und Journalisten kamen. Was keiner wusste: Sie tanzten auf Gräbern Dutzender ermordeter Frauen.


    Pickton soll mindestens 26 Frauen umgebracht haben, meist Prostituierte und Drogenabhängige aus Vancouvers Schmuddelviertel Downtown Eastside. Dem spektakulärsten Serienmörder der kanadischen Justizgeschichte wird seit Montag zunächst für sechs der Opfer der Prozess gemacht.


    Knochensplitter und Haarbüschel
    Die Leichen soll Pickton in einer Häckselmaschine zerkleinert und den Schweinen zum Fraß vorgeworfen haben, manche hat er auch auf seiner Farm verscharrt. Wie viele es sind, weiß noch niemand genau. Beim Umgraben von mehreren Tausend Kubikmetern Erde rund um die Pickton-Farm wurden immer wieder Knochensplitter, ein Haarbüschel oder eine Fingerkuppe gefunden.


    Die DNS von mindestens 30 verschiedenen Frauen haben die Forensik-Experten und Pathologen bereits ermittelt. Die Polizei will ihn mit dem Verschwinden von über 60 Prostituierten in Vancouver und Umgebung in Verbindung bringen.


    Fast 20 Jahre lang hat der heute 57-Jährige ungestört sein grausames Handwerk verrichten können - seit 1983 als erste Rebecca Guno verschwand. Dass der Schweinezüchter im Februar 2002 festgenommen wurde, war nur einer anonymen Anzeige zu verdanken, wonach es auf der Pickton-Farm eine unlizenzierte Waffen gebe. Bei einer Durchsuchung fanden Polizisten Papiere von mehreren der vermissten Frauen. Die meisten Opfer lebten am Rande der Gesellschaft. So geriet Pickton auch nie in den Kreis der Verdächtigen. Angehörige der verschwundenen Frauen werfen den Behörden deshalb auch vor, die Ermittlungen jahrelang verschleppt zu haben. Selbst als sich die Vermisstenanzeigen häuften, sei nur eine Hand voll Kriminalisten für den Fall abgestellt worden.


    Emotionaler Druck auf Geschworene
    Was genau mit den Opfern geschah, was sie vermutlich durchlitten haben, lässt die Staatsanwaltschaft bisher weitgehend im Dunkeln. Weil die Ausbreitung solcher Einzelheiten in den Medien den emotionalen Druck auf die Geschworenen-Jury noch erhöhen und dadurch ein objektives Urteil beeinträchtigen könnte, verlangte Picktons Anwalt Peter Ritchie, alle Reporter von dem Prozess auszuschließen. (dpa)


    http://www.n24.de/news_stories…leId=94323&teaserId=95196

  • Zitat

    Original von Poldi
    Robert William Pickton erfüllt nicht die Klischees eines Serienmörders. Er war bekannt als gutmütiger, humorvoller Kerl, und als harter Arbeiter, der nie eine Tropfen Alkohol anrührte.


    Natürlich Quatsch. Es gibt ja im Grunde 2 Arten Serienmörder: Den Psychopathen und den Soziopathen. Ersterer ist ein Einzelgänger, kapselt sich von der Gesellschaft ab und entspricht wohl dem oben angesprochenen Klischee.
    Der Soziopath ist in der Regel gut integriert, unauffällig, geradezu ein vorbildlicher Bürger. Also genau das, was Pickton wohl darstellte. Kein Zufall...