Jugendmedienschutz wird verschärft

  • Keine "Killerspiele" mehr für Kids


    Bund und Länder wollen Kinder und Jugendliche ab 2008 wirksamer von Computer-Killerspielen und anderen gewalthaltigen Medien fern halten. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und ihr nordrhein-westfälischer Kollege Armin Laschet stellten dazu in Berlin ein "Sofortprogramm" für eine deutliche Verschärfung des Jugendschutzes vor.


    "Wir wollen den Verbotskatalog deutlich erweitern - auf extrem gewalthaltige Computerspiele, auch wenn sie nicht verherrlichen", erklärte von der Leyen. "Gewalt darf nicht belohnt werden in einem Computerspiel zum Beispiel, indem man den nächsten Level erreicht oder indem Leben gesammelt werden." Diese Spiele dürften nicht mehr im herkömmlichen Handel verkauft und auch nicht in der Werbung angepriesen werden. "Wer dieses dennoch tut, macht sich in Zukunft strafbar." Mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld müsse rechnen, wer Kunden unter 18 Jahren die dann verbotenen Medien verkaufe.


    Eine deutlichere Kennzeichnung auf den Spielen, ähnlich wie die Warnungen auf Zigarettenpackungen, solle eindeutig darauf hinweisen, für wen sie verboten oder gefährlich seien, sagte die CDU-Ministerin weiter. Zudem sollten die Kassen in den Geschäften so umgerüstet werden, dass sie beim Verkauf eines der fraglichen Spiele ein Signal geben, schlug von der Leyen vor.


    Sofortprogramm bis Jahresende


    Das Sofortprogramm soll der Ministerin zufolge noch vor der Sommerpause vom Bundeskabinett gebilligt und bis zum Jahresende in Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden.


    Nordrhein-Westfalens Familienminister Laschet, der unter den Ländern federführend für die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) zuständig ist, betonte, die Länder trügen die Vorschläge des Bundes in der groben Linie mit. Zum Sofortprogramm gehöre auch der Ausbau der USK. Wichtig sei laut Laschet zudem, die Jugendlichen im Umgang mit Computerspielen zu schulen. Bund und Länder sollten Eltern und Kindern mit Ratgebern zur Seite stehen. "Eine generelle Verteufelung von Computerspielen ist nicht unsere Absicht."


    Verbot für Erwachsene - Bayern im Alleingang


    Bayern will am Freitag eine eigene Initiative gegen die so genannten Killerspiele im Bundesrat zur Debatte stellen. Dabei geht es um Verbote nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. Im Gegensatz dazu stellte von der Leyen klar, ihr Sofortprogramm beschränke sich auf den Schutz von Jugendlichen. "Im Jugendschutz sind wir absolut einer Meinung und gehen den gleichen Weg."


    Bundesregierung setzt auf internationale Kooperation


    Derzeit sind 44,7 Prozent aller Computerspiele ohne Altersbeschränkung. 3,9 Prozent der Spiele sind nur für Erwachsene zugelassen. Die Diskussion um Verbote oder Beschränkungen beim Verkauf von "Killerspielen" war 2006 nach Amokläufen von Jugendlichen ausgelöst worden, die unter dem Einfluss von Gewaltvideos standen. Da nur zehn Prozent der im Land angebotenen Videospiele auch in Deutschland hergestellt werden, setzt die Bundesregierung auch auf internationale Kooperation beim Jugendschutz in diesem Bereich. Dazu soll es bis Anfang 2008 eine europäische Fachkonferenz geben.


    Stand: 13.02.2007 13:46 Uhr
    Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6409198_TYP6_THE_NAV_REF2_BAB,00.html]tagesschau.de[/URL]


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    Na das kann ja noch bunt werden ....


    Zitat

    !! ACHTUNG !!
    Dieses Spiel kann zu schweren Amokläufen führen

  • Bußgeld steht ja schon heute an wenn der Handel Titel ohne Jugendfreigabe an Minderjährige verkauft. Nur wird's nicht kontrolliert und deshalb juckt das den Handel nicht. Ist bei Zigaretten und Alkohol ja ähnlich.


    Dies hier widerspricht sich aber:

    Zitat

    Diese Spiele dürften nicht mehr im herkömmlichen Handel verkauft und auch nicht in der Werbung angepriesen werden.


    Zitat


    Eine deutlichere Kennzeichnung auf den Spielen, ähnlich wie die Warnungen auf Zigarettenpackungen, solle eindeutig darauf hinweisen, für wen sie verboten oder gefährlich seien, sagte die CDU-Ministerin weiter. Zudem sollten die Kassen in den Geschäften so umgerüstet werden, dass sie beim Verkauf eines der fraglichen Spiele ein Signal geben, schlug von der Leyen vor.



    Wozu braucht man Warnhinweise wenn die Spiele ja doch nicht im herkömlichen Handel verkauft werden dürfen? :confused:

  • Zitat

    Original von Nicola
    Wozu braucht man Warnhinweise wenn die Spiele ja doch nicht im herkömlichen Handel verkauft werden dürfen? :confused:


    Wozu braucht man Warnhinweise, wenn die meisten Konsumenten ohnehin noch nicht richtig lesen können? :spot:


    Egal - dieser Satz ärgert mich irgendwie:

    Zitat

    Die Diskussion um Verbote oder Beschränkungen beim Verkauf von "Killerspielen" war 2006 nach Amokläufen von Jugendlichen ausgelöst worden, die unter dem Einfluss von Gewaltvideos standen.


    Gruß
    Skywise