Gewerkschaft zu Airbus-Sparplan

  • "Power8" kostet 10.000 Jobs


    Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat nach französischen Gewerkschaftsangaben bestätigt, dass im Zuge des Sanierungsprogramms 10.000 Stellen abgebaut werden. Die Hälfte der Streichungen entfalle auf Zulieferer. Das teilte ein von Airbus unterrichteter Gewerkschaftssprecher in Toulouse mit.


    Mehrere Werke werden verkauft


    Bei dem Sparplan "Power8 " geht es um eine grundlegende Neuordnung des angeschlagenen Konzerns. Um aus der Krise zu kommen, werde der Flugzeugbauer seine Werke in Varel, Laupheim und Saint-Nazaire verkaufen, so ein Gewerkschaftssprecher. Für die Werke im niedersächsischen Nordenham, im französischen Méaulte und Filton in Großbritannien sollen demnach Partner gefunden werden, die die Risiken teilen.


    Glos sieht deutsche Interessen gewahrt


    Nach Auffassung von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sind die deutschen Interessen beim Sparprogramm durchgesetzt worden. Insbesondere sei es gelungen, eine ausgewogene Verteilung der Lasten und Zukunftschancen aus der Sanierung zwischen Deutschland und Frankreich sicherzustellen. Gleichlautend äußerten sich französische Wirtschaftspolitiker.


    "Der Ruin von Airbus"?


    Französische Gewerkschafter sahen das völlig anders: "Frankreich hat es nicht geschafft, seine Industrie zu schützen", sagte Julien Talavan von der bei Airbus Frankreich stärksten Gewerkschaft Force Ouvrière. Er bedauerte, dass Hamburg im Rahmen des Programms von Toulouse einen Teil der Fertigung des Airbus-Erfolgsmodells A320 übernehmen solle. "Wir sind sehr wütend", erklärte der FO-Vertreter. "Das ist schlimm, das ist ungerecht." Xavier Petrachi von der Gewerkschaft CGT erklärte, wenn der Plan umgesetzt werde, sei dies "der Ruin von Airbus". Er kündigte Protestaktionen an.


    Streikdrohung


    Die europäischen Metallgewerkschaften drohten im Falle massiver Jobkürzungen bereits mit Streiks. In zwei bis drei Wochen seien Protestaktionen geplant, sagte Generalsekretär Peter Scherrer. Einen Vorgeschmack gab es bereits am Airbus-Standort Méaulte in Nordfrankreich, wo die Beschäftigten die Arbeit niedergelegt hatten. In Méaulte wird an Bug und Mittelteil von Airbus-Flugzeugen gearbeitet.


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  • Sich wehren - aber wie?


    Der Airbus-Gesamtbetriebsrat und die IG Metall beraten heute in Hamburg über die Sanierungspläne des Flugzeugbauers, die europaweit eine Einsparung von 10.000 Stellen vorsehen. Zudem gehen die Proteste der Arbeitnehmer an verschiedenen deutschen Standorten und in Frankreich weiter.


    Das "Power8" genannte Sparprogramm sieht vor, dass in Deutschland 3700 Arbeitsplätze gestrichen werden. Zudem sollen die Werke Laupheim in Baden-Württemberg und Varel in Niedersachsen verkauft werden. Für den Standort Nordenham wird ein Partner gesucht.


    "Schnauze voll"


    In den Werken waren die Beschäftigten nach Bekanntgabe der Pläne in den Streik getreten. Sie wollen die Arbeit auch heute niederlegen. Vermutlich kehren sie erst am Freitag wieder an den Arbeitsplatz zurück, teilte die IG Metall Küste mit. Viele Mitarbeiter machten ihrer Wut deutlich Luft. "Wie haben die Schnauze voll", hieß es.


    Die Gewerkschaft bekräftigte, sie werde weder einen Verkauf der Standorte noch den geplanten Personalabbau akzeptieren. Am Freitag soll es dazu Betriebsversammlungen in allen deutschen Standorten geben.


    Franzosen fühlen sich benachteiligt


    Auch die französischen Gewerkschaften wollen gegen "Power8" mobil machen. Vertreter beklagten, dass Hamburg im Rahmen des Programms von Toulouse einen Teil der Fertigung des Airbus-Erfolgsmodells A320 übernehmen solle. Das Programm sei der Ruin von Airbus.


    Deutsche Politiker reagierten unterschiedlich auf die Pläne des Konzerns. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel von einer "Gleichverteilung der Chancen und Risiken" zwischen Deutschland und Frankreich sprach, kündigte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff im ARD-Nachtmagazin seinen Widerstand gegen das Vorhaben an. Er will in den nächsten Tagen mit Konzernspitze und Betriebsrat über Alternativen zum Werksverkauf sprechen.


    Der Luftfahrtexperte Klaus-Heiner Röhl bewertete "Power8" dagegen verhältnismäßig positiv. Es sei "ein Erfolg für die Regierung", dass die deutschen Standorte durch die Umstrukturierung nicht so stark belastet werden, wie man befürchtet hatte, sagte Röhl gegenüber tagesschau.de.


    Stand: 01.03.2007 05:16 Uhr
    Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6466168_NAV_REF1,00.html]tagesschau.de[/URL]

  • So langsam gehen mir die Gewerkschaften auf den Sack.


    Da gibt es einmal eine Firmenkrise, die nicht massgeblich auf mangelhaftes Management zurückführen kann, und dennoch sind nötige Einschnitte nicht zu akzeptieren.
    Klar, soll die paarhuntertmillionen doch ein anderer zahlen, die durch die Vertragsauflösungen und Verzögerungen verlustig gegangen sind.


    Dieses Verständnis der Arbeitsplatzgarantie bringt uns noch schneller um die Wirtschaftlichkeit als der aktuelle Umwelt-Aktionismus...(der zum Teil sinnvoll ist, zum grösseren Teil aber schwachsinnig umgesetzt wird).

    spacie

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    Duff is best !
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