Dick Fosbury wird 60 Jahre alt

  • Der "Flop", der zum Hit wurde


    Als Dick Fosbury 1968 in Mexiko rücklings die 2,24 Meter hohe Hochsprung-Latte übersprang, staunte die Welt nicht schlecht. Die neue Sprungtechnik - "Flop" genannt - löste eine Revolution in der Leichtathletik-Geschichte aus. Heute wird der Sportler 60 Jahre alt.


    Von Klaus Kastan, ARD-Hörfunkstudio Washington


    Alle haben sie damals gelacht. Damals, als Dick Fosbury bei den Olympischen Spielen 1968 beim Hochsprung alles anders machte, als man es bis dahin gelernt und gesehen hatten. Die Stange vor Augen sprang er nicht von vorne drüber, sondern drehte sich blitzschnell um und übersprang die Latte mit dem Rücken zum Boden. Seinen Konkurrenten im Olympiastadion von Mexiko City verging dann aber schnell das Lachen, als Dick Fosbury im dritten Versuch die 2,24-m-Marke nahm und als international relativ unbekannter Springer die Goldmedaille gewann.


    Alle versuchten sich im "Flop"


    Überall auf der Welt sah man damals die gleichen Bilder: Kinder, aber auch sportlich ambitionierte Erwachsene, versuchten sich mit dem Flop. Manche übersprangen im Wohnzimmer gespannte Seile und landeten weich auf dem Sofa. Bei anderen wiederum endete so mancher Versuch im Krankenhaus. Die Orthopäden hatten damals gut zu tun.


    Immer wieder muss Dick Fosbury, der heute 60 Jahre alt wird, erzählen, wie er zu dieser sehr eigenen Technik gekommen ist. Seine Trainer wollten aus dem talentierten Leichtathleten einen erfolgreichen Springer machen, aber die Techniken, die er ausprobieren sollte, kapierte er nicht.
    "Aus Spaß habe ich es mit einer Drehung versucht"


    Was dann folgte, dazu gibt es das folgende Zitat von ihm: "Eines Tages probierte ich, mit einem Salto über die Latte zu springen. Von vorne klappte es nicht. Aus Spaß habe ich es dann einfach mal mit einer Drehung versucht und bin mit dem Rücken zum Boden drübergesprungen."


    Mit der Zufalls-Technik sprang er gleich zehn Zentimeter höher als sein persönlicher Rekord war. Seine Trainer warnten ihn zwar und sagten ihm: "So wirst Du nie Erfolg haben", aber im Laufe der vielen Trainingseinheiten mussten auch sie einsehen, dass dem nicht so war.


    Mit Dick ging es im Rückwärtsgang immer höher hinaus. Mit 2 Meter 18 schaffte er 1968 die amerikanische Olympiaqualifikation und durfte zu den Spielen nach Mexiko City reisen. Dort deklassierte er seine Gegner.


    Und Dick Fosbury heute? Er lebt im US-Bundesstaat Idaho als Ingenieur und arbeitet in einem Vermessungbüro für den Straßenbau. Ab und zu wird er noch zu Leichathletik-Events eingeladen - aber das ist nicht so wichtig für ihn. Dick Fosbury lebt eher zurückgezogen. Springen tut er nicht mehr - weder vorwärts noch rückwärts. Dafür engagiert er sich für die Special Olympics, die Olympischen Spiele für geistig behinderte Sportler, denen er aus der Isolation helfen möchte.


    Stand: 06.03.2007 10:24 Uhr
    Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6483888_TYP6_THE_NAV_REF2_BAB,00.html]tagesschau.de[/URL]

  • Und ich hab ihn gehasst - den Flop. Wir mussten so springen - und ich hatte hinterher stets großflächige Blutergüsse auf dem Rücken, wenn ich mal wieder voll auf der besch... Latte gelandet war... :evil:
    Hochsprung war eh - nach Ausdauerlauf - mein Hass-Sport...
    Ich bin vorwärts viel höher gesprungen (und weiter - im Weitsprung war ich ganz gut und im Pferd/Bock sogar zweitbeste...). Leider wurde die "Vorwärts-Methode" beim Hochsprung ab der 4. Klasse nicht mehr erlaubt... :balla: Irgendwann hatte ich dann die Schnauze voll und in der Oberstufe hab ich mich schlicht geweigert. Die 6 hat mich dann auch nicht gekratzt - zumal ich die geforderten Höhen eh nicht gepackt hätte. (ich hätte drunter durch springen können - aber nie im Leben rücklings drüber :lol: ) Warum also quälen?