Nach der neuerlichen Niederlage des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund am Samstag gegen den VfL Bochum haben Jürgen Röber und die Klub-Führung sich darauf geeinigt, die Zusammenarbeit zu beenden. "In dieser schwierigen Situation geht es nicht um Personen, sondern einzig und allein um die Zukunft des BVB, deshalb habe ich meinen Rücktritt angeboten", sagte der Trainer am Montag.
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke äußerte Verständnis für die Entscheidung Röbers. "Wir müssen das respektieren. Er hat uns in einer schwierigen Situation geholfen, aber es hat nicht funktioniert. Er hat uns gesagt, dass er die Mannschaft nicht mehr erreicht", sagte der BVB-Geschäftsführer der Nachrichtenagentur dpa.
Kein Vollzug mit von Heesen
Außer einem Sieg im ersten Spiel gegen den FC Bayern hatten die Dortmunder in acht Spielen unter Röber sechsmal verloren. Spätestens nach der Niederlage gegen Bochum sei er zu der Erkenntnis gekommen, "dass in dieser Mannschaft längst nicht alle den Ernst der Lage begriffen haben", so Röber, der den Job in Dortmund erst vor drei Monaten angetreten hatte.
Röber ist bereits der achte Erstliga-Trainer, der in dieser Saison vorzeitig seinen Stuhl räumte. In einem Interview der "Ruhr Nachrichten" machte er aus seiner Verärgerung keinen Hehl. "Ich hatte beim Training häufig ein blödes Gefühl im Magen. Und das sagte mir, schicke den einen oder anderen Spieler in die Kabine, wenn er keine Lust hat zu arbeiten. Darüber habe ich oft nachgedacht."
Magath oder Doll?
Die Dortmunder trennt nach der neuerlichen Pleite nur noch ein Punkt von einem Abstiegsplatz, der Kampf um den Klassenverbleib ist also längst voll entbrannt. Auch Röbers Cotrainer Bernd Storck musste seinen Hut nehmen, was ein in solchen Fällen übliches Nachrücken des Assistenten auf den Chefposten unmöglich macht.
Als wahrscheinlichste Variante wurde bisher der vorzeitige Einstieg des vermuteten Wunschtrainers Thomas von Heesen angesehen. Doch der ehemalige Bielefelder Coach scheint sich zu zieren. Der westfälische Renommierklub konnte am Wochenende jedenfalls keinen Vollzug mit von Heesen melden. Und offenbar nimmt die Dortmunder Trainersuche bereits eine neue Wendung. Watzke warnte nämlich davor, "von Heesen als einzige Option zu sehen", wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.
Der Kreis der Nachfolger
Laut dem Blatt ist bei der Borussia inzwischen ein ganz anderer erste Wahl für die Ablösung Röbers. Nach Informationen der FAZ soll der erst kürzlich in München entlassene Felix Magath die BVB-Elf übernehmen. Im "Kicker" wird ein Dortmunder Insider anonym mit den Worten zitiert: "Für von Heesen ist die Tür in Dortmund zu." Das Fachblatt erweitert den Kreis der möglichen Röber-Nachfolger um die Namen Thomas Doll und Matthias Sammer.
"Wir werden noch in dieser Woche einen Nachfolger präsentieren", kündigte Watzke an. Der Geschäftsführer hält Ausschau nach einem erfahrenen Coach: "Er muss die Mannschaft möglichst schnell in den Griff kriegen. Das Potenzial im Team ist da."
Dortmund-Profi Sebastian Kehl schien schon am Sonntag etwas geahnt zu haben. In dieser Woche, so prophezeite er, "wird es hoch hergehen". (N24.de, nz)