28.08.1982 - Grammy für Men At Work

  • Die australische Band Men At Work steigt mit ihrem Debütalbum „Business As Usual” in die amerikanischen Albumcharts ein. Innerhalb von drei Monaten klettert „Business As Usual” stetig nach oben und erreicht im November Platz 1. In ihrer Heimat Australien gehören Men At Work schon seit 3 Jahren zu den bestbezahlten Bands ohne Plattenvertrag. Das ändert sich 1981, als sie von Columbia Australien unter Vertrag genommen werden. Die erste Single aus „Business As Usual” ist „Who Can It Be Now?“. Es wird der erste große Hit für Men at Work und macht sie weltweit bekannt. Ein Jahr später werden sie in Los Angeles mit einem Grammy als Best New Artist ausgezeichnet.


    SWR3.online

  • Zitat

    Original von Tatzelwurm
    Ein Jahr später werden sie in Los Angeles mit einem Grammy als Best New Artist ausgezeichnet.


    Was sie allerdings nicht nur "Who Can It Be Now" zu verdanken haben, sondern auch der übernächsten Single aus diesem Album: "Down Under", was heute noch gerne als inoffizielle Nationalhymne Australiens bezeichnet wird, obwohl das Stück eigentlich keinen besonders positiven Blick auf Australien wirft. Sänger und "Down Under"-Texter Colin Hay traf den Nagel vor einigen Jahren auf den Kopf, als er das Stück mit Springsteens "Born In The USA" verglich, das zwar auch eher den Stinkefinger reckt, aber zu dem auch die Leute, die der Texter gerade ankotzt, munter drauflos feiern.
    "Down Under" war - obwohl 1982 bzw. 83 ein Riesenhit (übrigens die einzige Nr. 1, die die arbeitenden Männer in Großbritannien verbuchen konnten) - kein neues Stück; bereits 1980 wurde es als B-Seite der (nicht nur laut ebay, sondern tatsächlich) superraren Single "Keypunch Operator" auf dem MAW-Label veröffentlicht (widerspricht das der oben gemachten Aussage mit dem fehlenden Plattenvertrag? Nein, MAW bedeutet Man At Work - somit erschien die Single im Eigenverlag) - wenn man den Aussagen einzelner Bandmitglieder glauben darf, unterschied sich diese Version drastisch von der später veröffentlichten. Der bereits angesprochene Colin Hay schmunzelte darüber und machte den Einfluß des Produzenten für den plötzlichen Erfolg verantwortlich. Er selbst veröffentlichte vor wenigen Jahren zwei Neuaufnahmen von "Down Under" - eine moderne Einspielung und eine rein akustische Version zur Klampfe, die demonstrieren sollte, wie der Titel ursprünglich klang, bevor der Produzent Hand anlegte :D
    "Who Can It Be Now" war übrigens ebenfalls eine Single, die bei MAW erschien, ehe Columbia die Gruppe unter ihre Fittiche nahm. Das Stück selbst entstand nach Aussage von Colin Hay innerhalb einer halben Stunde - dem Text zum Trotz in einem Baumhaus im australischen Busch. Colin Hays Freundin war damals überzeugt davon, daß der Titel ein Hit werden würde - sie behielt Recht. Hay war weniger zuversichtlich. Allerdings kam dem Song noch ein kleiner Umstand zu Hilfe, der wohl an der Nr. 1 nicht ganz unschuldig war: irgendwie hatten Men At Work noch ein paar tausend Dollar und ein paar Kumpels zusammengekratzt und ein Video produziert (wer den Clip heute sieht, merkt, daß es wirklich nur ein paar tausend waren ... irgendwas zwischen 5.000 und 6.000 $). Trotz des Mini-Budgets war der Clip doch so interessant, daß das damals gerade durchstartende MTV den Clip häufiger mal in den Videorekorder schubste (immer dran denken - damals war es mit der Anzahl von Clips nicht gerade weit her, daher konnte man mit einem gut gemachten oder zumindest originellen Clip ordentlich punkten ... heute hängt das Punkten wohl eher mit anderen Faktoren zusammen :rolleyes: ). Der etwas chaotische Stil des "Who Can It Be Now"-Videos wurde aufgrund dieses Erfolgs auch auf das "Down Under"-Video übertragen, obwohl sich die Band damals schon definitiv etwas Besseres hätte leisten können :D


    Gruß
    Skywise