Der scheidende CSU-Chef, Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber, hat die Politik der Unions-Schwesterpartei CDU deutlich kritisiert. Der "Bild"-Zeitung sagte Stoiber, er sorge sich um das konservative Profil der Union. Die CDU sei gut beraten, "sich auch auf ihre konservativen Wurzeln zu besinnen."
Stoiber mahnte vor allem in der Auseinandersetzung mit dem Islam mehr Entschiedenheit an. "Es gibt eine in Jahrhunderten gewachsene Leitkultur in Deutschland. Also: Bei aller Toleranz: Kathedralen müssen größer sein als Moscheen." Kritik äußerte er sich auch an der CDU-Familienpolitik. Eine Familienpolitik, die den Eindruck erwecke, Frauen müssten immer berufstätig sein müsse, widerspreche "dem Lebensgefühl von Zweidritteln der Menschen in Deutschland", sagte er.
Zugleich zeigte Stoiber Verständnis dafür, dass es unter "dem Kompromisszwängen einer großen Koalition" nicht möglich sei, "das Parteiprogramm der Union Eins zu Eins umzusetzen".
"Pauli hat abstruse Hippiemeinung"
Zuvor hatte Stoiber seiner parteiinternen Widersacherin Gabriele Pauli den Rauswurf aus dem CSU-Vorstand prophezeit. Ihre umstrittenen Äußerungen über eine Siebenjahresfrist für die Ehe diskreditierten die CSU-Grundsätze, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Paulis Vorstellungen seien eine "abstruse Hippiemeinung von irgendeiner Persönlichkeit, die sich wohl nicht mehr unter Kontrolle hat".
Die Fürther Landrätin werde auf dem CSU-Parteitag Ende September bei ihrer Kandidatur für den Parteivorsitz "so wenig Stimmen bekommen wie noch nie ein Kandidat für ein Parteiamt", fügte er hinzu.
Stand: 21.09.2007 02:28 Uhr
Quelle: tagesschau.de
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ab, zurück ins Mittelalter ......