TV: In den Fängen des Riesenkalmars

  • Freitag, 16. November 2007 um 19.00 Uhr
    VPS : 19.00
    Wiederholungen :
    23.11.2007 um 16:50


    In den Fängen des Riesenkalmars
    (Usa, 2002, 43mn)
    ARTE F
    Regie: Peter Young


    Seit grauer Vorzeit erzählen sich die Menschen Schauergeschichten über Meeresungeheuer. Zweifelsohne hat keines unsere Fantasie stärker gefesselt, als jene Krake mit Augen von der Größe eines Volleyballs: der Riesenkalmar . Obwohl diesem Wesen die Länge eines Omnibusses nachgesagt wurde, gelang es ihm stets, sich unseren Blicken zu entziehen und uns zu "foppen", indem es elegant in die Tiefsee abtauchte. Bislang konnte man lediglich aus einigen wenigen Kadavern eine Reihe von Rückschlüssen ziehen.
    Der neuseeländische Forscher Steve O'Shea hat eine Spur aufgenommen, die dazu beitragen könnte, das Geheimnis des Riesenkalmars zu lösen. O'Shea, ein führender Experte für Riesenkalmare am Forschungsinstitut NIWA (National Institute of Water & Atmospheric Research), schloss aus der Untersuchung von mehr als 60 verendeten ausgewachsenen Riesenkalmaren, dass die Suche nach den winzigen Architeuthis-Larven, die in den Laichgründen dieser Art zahlreich vertreten sein müssten, die größten Erfolgsaussichten bot, einen Riesenkalmar zu finden und am Leben zu erhalten. Nun galt es herauszufinden, wo diese Laichgebiete sein könnten.
    Der Film dokumentiert zwei Forschungsreisen O'Sheas auf der Suche nach Jungkalmaren. Die eine führte ihn im Winter 2000 vor die Westküste, die zweite im Sommer 2001 vor die Ostküste der Südinsel Neuseelands. Die Dokumentation begleitet O'Shea und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter auf ihrer Suche. Auch Kalmare anderer Arten kommen zu ihrem Recht: Die Sendung zeigt Aufnahmen eines lebenden Histioteuthis - ein prachtvoller violetter Tintenfisch. In der Nacht ausgeworfene Netze bringen zahlreiche Tiefseekreaturen ans Licht, die man selten lebend zu Gesicht bekommt. Außerdem gelingt es dem Team, in einer speziell angefertigten Aquakultur zum ersten Mal einen Tiefseekalmar mehr als 30 Tage lang am Leben zu erhalten. Aufgrund dieser herausragenden Leistung gewinnt das Team neue Erkenntnisse über die mögliche Haltung dieser empfindlichen Tiefsee-Lebewesen außerhalb ihres natürlichen Lebensraums.
    Als es den Wissenschaftlern auf ihrer ersten Reise im Winter nicht gelingt, einen lebendigen Riesenkalmar zu fangen, entdecken sie einen Grund für das Sterben ihrer empfindlichen Jungtiere: Die Stacheln von Krustentieren, die in den Netzen mitgefangen werden, durchbohren ihre dünne Haut. Da die Haut der Larven nur eine Zelle dick ist, kann schon der kleinste Riss zu einer Infektion oder zum Tod führen. O'Shea und seine Mannschaft verwenden fortan ein besonders weiches, feinmaschiges Netz.
    Der zweiten Forschungsfahrt O'Sheas im Frühjahr 2001 schließen sich die beiden weltbekannten Kalmarexperten Professor Malcom Clarke und Professor Chung Cheng Lu an. Gemeinsam werfen sie innerhalb von zwölf Tagen nicht weniger als 100 Schleppnetze aus, die makellose und äußerst fotogene gesunde Tiefseekalmare zutage fördern. Die besten Exemplare, so stellen sie fest, findet man nicht in großer Tiefe, wo die ausgewachsenen Tiere leben, sondern eher in wärmeren Wasserschichten nahe der Oberfläche.


    http://www.arte.tv/de/woche/24…=7,week=46,year=2007.html


    Termin vom 16.11.2007