Paul Temple und der Fall Genf

  • Francis Durbridge - Paul Temple und der Fall Genf


    Kriminal-Hörspiel
    Der Hörverlag
    ca. 209 Minuten
    3 CDs; ISBN 978-3-89940-405-0; 19,95 EUR
    Produktion:Westdeutscher Rundfunk, 1966
    Regie: Otto Düben
    Komposition: Hans Jönsson


    Sprecher:
    Paul Temple: René Deltgen
    Steve (seine Frau): Irmgard Först
    Charlie (sein Diener): Eric Schildkraut
    Maurice Lonsdale: Paul Klinger
    Margaret Milbourne: Lola Müthel
    Monsieur Neider: Kurt Lieck
    Danny Clayton: Günther Ungeheuer
    Vince Langham: Hanns Ernst Jäger
    Julia Carrington: Gisela Trowe
    Dolly Brazer: Elke Twiesselmann
    u.v.a.



    Inhalt:
    "Zu jung um zu sterben" - um diesen Roman des mysteriösen Autors Richard Randolphe spinnt sich ein neuer Fall für Paul Temple. Da ist die junge Witwe des Verlegers Milbourne, die nicht an den angeblichen Unfalltod ihres Mannes glaubt, der Regisseur Vince Langham, der den Roman verfilmen will, und schließlich die Filmdiva Julia Carrington, die sich rar macht und doch in den entscheidenden Momenten zur Stelle ist. Paul Temple und seine Frau Steve überleben bei diesem Fall zwischen Glamour und High-Society mehrere Mordanschläge, jetten nach Genf und St. Moritz und vergessen dennoch nicht, sich zwischendurch Zeit für einen Martini zu nehmen. Aber trocken, bitte!



    Kritik:


    Als die Temples in einem italienischen Restaurant in London zu Abend essen, ahnen sie noch nicht, dass dies die letzten beschaulichen Stunden sind, die sie für eine ganze Weile verbringen werden... denn just an diesem Abend beginnt eine Reihe von Anschlägen auf das kriminalistische Ehepaar, das doch eigentlich nur einen Urlaub in der Schweiz plant! Seltsam, dass eben jetzt auch Margaret Milbourne, die Witwe des Verlegers Carl Milbourne, die Schweiz erwähnt. Dort hatte ihr Mann einen tödlichen Unfall. Doch Margaret glaubt nicht, dass ihr Mann tot ist - und engagiert Paul Temple, der Sache nachzugehen. Als dann auch noch ein mysteriöser Hut auftaucht, den der Tote mit einem Brief versehen aus der Schweiz nach Hause geschickt haben soll, wird Paul hellhörig: Was passiert hier? Treibt jemand ein böses Spiel mit der jungen Witwe? Oder lebt Carl Milbourne tatsächlich noch? Und wenn ja, warum taucht er nicht einfach auf? Maurice Lonsdale, der Bruder von Margaret, glaubt nicht daran, dass sein Schwager noch lebt, und stellt seine Schwester bei den Temples als überdreht dar. Doch als erneut ein (nun schon der dritte!) Anschlag auf die Temples verübt wird, und eine Bekannte der Temples böse zusammengeschlagen wird, ist das Maß voll: Paul Temple beschließt zu ermitteln!


    Rund um das immer wieder auftauchende geheimnisvolle Buch "Zu jung um zu sterben" scheinen sich die Verdächtigen und die Hinweise zu gruppieren - "Zu jung um zu sterben" kann auch die zusammengeschlagene Dolly Brazer noch Paul Temple zuflüstern. Und "Zu jung um zu sterben" waren auch so ziemlich die letzten Worte, die Carl Milbourne zu seiner Frau sagte, ehe er in die Schweiz abreiste...


    Der vorletzte in Deutschland vertonte Fall bringt Paul Temple und seine reizende Gattin Steve erneut aufs europäische Festland - nach Genf und St. Moritz, um genau zu sein. Mit dem "Fall Genf" erreicht die Serie um den smarten Privat-Ermittler und Kriminal-Autoren Paul Temple nach vierjähriger Produktionspause einen späten Höhepunkt, denn die Story ist besonders verwickelt und knifflig, die Verdächtigen lügen, was das Zeug hält, jeder scheint seine eigenen dunklen Ziele zu verfolgen, und die Anschläge und Attentate reichen von wilden Schießereien über Autobomben und trickreiche Fallen auf einem Hausboot bis hin zu einer beinahe tödlichen Pferdeschlittenfahrt im verschneiten St. Moritz...


    Produktionstechnisch gesehen ist der "Fall Genf" ein Wendepunkt in der fantastischen Radiohörspiel-Serie von Francis Durbridge: Der große René Deltgen gibt in diesem Fall das letzte Mal den Paul Temple (im ein Jahr später erschienenen "Fall Alex" spielt Paul Klinger seine Rolle), und "Okay-Charly" wird hier zum ersten Mal nicht mehr von Herbert Hennies, sondern von Eric Schildkraut gespielt. Auch Steve hat eine neue Darstellerin gefunden: Irmgard Först, die bereits im "Fall Conrad" mitgewirkt hat, gibt hier die gewitzte Mrs. Temple - und sie macht das gut!
    Musikalisch bleibt alles beim Alten: Die grandiose Musik von Hans Jönsson begleitet gewohnt schmissig durchs Programm - nunmehr allerdings gespielt von der Harald Banter Media Band. Und: Nach vierjähriger Produktionspause führt zum ersten Mal nicht mehr Eduard Herrmann, sondern der große Otto Düben Regie.



    Fazit:


    Ein ganz großes Hörspiel-Highlight der 1960er Jahre und damit unbedingter Hörtipp für alle Freunde der gepflegten englischen Krimi-Unterhaltung!!



    Weitere Informationen und Hörproben: http://www.hoerverlag.de
    [asin]389940405X[/asin]

  • Danke für die Rezi, Gruenspaz.
    Der Fall Genf ist seltsamerweise der einzige Fall, der mir nicht so gut gefallen hat. Selbst der Fall Alex, der ja nicht mehr mit Deltgen ist, gefiel mir besser.

  • Zitat

    Original von Molochos
    Der Fall Genf ist seltsamerweise der einzige Fall, der mir nicht so gut gefallen hat.


    Das finde ich allerdings auch seltsam. Eigenartig. ("Jetzt sag doch nicht ständig seltsam und eigenartig, Paul! Tu was!" :DD )


    Das war einer der ersten Fälle, die ich damals im Radio gehört habe - das bleibt halt immer besonders haften. Und außerdem finde ich die Story einfach toll... :]

  • Ich weiß auch gar nicht, warum das so ist. Ich hab ihn zwei mal gehört, aber Freunde wurden wir nicht. Zum Vergleich: Gilbert, Spencer oder Vandyke hab ich bereits mehr als ein Dutzend mal gehört.