Die besten Fälle - Kommissar Beck ermittelt

  • Maj Sjöwall / Per Wahlöö - Die besten Fälle - Kommissar Beck ermittelt


    4 Kriminalhörspiele
    265 Minuten
    Produktion: Südwestrundfunk, Hessischer Rundfunk, Westdeutscher Rundfunk
    Der Audio Verlag
    5 CDs; ISBN 978-3-89813-709-6; Euro 19,99



    Sprecher: Charles Wirths, Sabine Postel, Matthias Ponnier, Christian Brückner, Arnold Marquis, Horst Frank u.v.a.


    Bearbeiter: Sebastian Goy, Peter Michel Ladiges, Peter Knorr, Walter Adler, Richard Hey


    Regie: Peter Michel Ladiges / Werner Klein / Klaus Wirbitzky



    Inhalt:
    Der schwedische Kommissar Martin Beck ist nicht erst seit der populären zdf-Serie ein Garant für realistische Spannung. Die Krimis des Autorenduos Sjöwall/Wahlöö haben bereits in den 70ern Trends gesetzt. Ob es sich um einen Verdächtigen in den eigenen Reihen oder um den scheinbaren Selbstmord eines Rentners handelt: Martin Beck und sein Kollege Gunvald Larsson ermitteln auch in dieser Hörspieledition vorurteilsfrei, unorthodox und scharfsinnig.



    Kritik:


    Die Tote im Götakanal - Produktion: SWF/WDR 1978 - 58 Min. - Regie: Peter Michel Ladiges
    Bei Baggerarbeiten in einem Schleusenbecken des Götakanals wird die nackte Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde vergewaltigt und erwürgt. Doch gibt es keinen Hinweis auf ihre Identität. Auch vom Mörder fehlt jede Spur. Martin Beck tappt Monate im Dunkeln, bis ihm schließlich ein Amateurfilm einer Schiffsreise in die Hände fällt, auf dem auch die Tote an der Seite eines unbekannten Mannes zu sehen ist. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...


    Der Mann, der sich in Luft auflöste - Produktion: HR/SWF 1980 - 60 Min. - Regie: Frank Erich Hübner
    Ein schwedischer Journalist verschwindet in Budapest. Kommissar Martin Beck erhält den Auftrag, dem Fall nachzugehen. Doch bald kommt er zu der Erkenntnis: Entweder ist der Journalist nie angekommen - oder er hat sich in Luft aufgelöst.


    Das Ekel aus Säffle - Produktion: WDR/SWF 1979 - 50 Min. - Regie: Klaus Wirbitzky
    Stig Nyman, pensionierter Polizist, wird während eines Krankenhausaufenthaltes brutal ermordet. Für Martin Beck und seine Kollegen Gunvald Larsson, Lennard Kollberg und Einar Rönn steht festl, dass es sich um einen - wenn auch späten - Racheakt handelt: Nyman, früher in der Armee Nahkampfausbilder, war auch im Polizeidienst als "harter Hund" bekannt und hatte einige Leichen im Keller...


    Verschlossen und verriegelt - Produktion: WDR/SWF 1979 - 99 Min. - Regie: Klaus Wirbitzky
    Als Kommissar Beck nach einer schweren Schussverletzung und anschließender langer Pause endlich wieder seinen Dienst antreten kann, wird ihm als erstes ein langweiliger Fall anvertraut, während sich seine übrigen Kollegen um einen Bankraub kümmern (dürfen). Beck soll den vermeintlichen Selbstmord eines alten Mannes bearbeiten. Doch schon bald stolpert über Details, die nicht stimmig sind. Hat sich Frührentner Svärd wirklich das Leben genommen? Beck beißt sich fest.


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    Eine schöne Zusammenstellung von vier Fällen des Stockholmer Teams um Kommissar Beck, Einar Rönn, Lennard Kollberg und den bestens aus dem Fernsehen bekannten Gunvald Larsson (der in den beiden letzten Fällen mitwirkt). Während in "Die Tote im Götakanal" die Umsetzung für meinen Geschmack etwas trocken geraten ist und Kommissar Zufall eine zu große Rolle spielt, handelt es sich bei den drei weiteren Hörspielen um skandinavisch-kühle gute spannende Krimikost, die fesselt.


    Die Sprecher sind gut gewählt, Charles Wirths als Kommissar Beck ist eine starke Besetzung, Horst Frank gibt den Querkopf Gunvald Larsson und der große Christian Brückner als Einar Rönn spricht wie üblich einfach hervorragend. In weiteren Rollen sind neben Arnold Marquis beispielsweise noch Ernst Jacobi, Matthias Ponnier, Gert Haucke, Marianne Lochert und Herbert Fleischmann alias Kriminalassistent Lennard Kollberg zu hören.


    Die Produktionen von WDR und SWF sind mit jeweils zwei Erzählern ausgestattet, was die Bearbeitung etwas dynamischer gestaltet. Wie in Hörspielen aus den späten Siebzigern/frühen Achtzigern üblich ist die Geräuschkulisse eher dezent, und der Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem Text, was die Produktionen etwas ruhiger klingen lässt. "Das Ekel aus Säffle" und "Verschlossen und verriegelt" gehören zeitlich nahtlos zusammen, wird Beck doch in ersterem lebensgefährlich verletzt und beginnt in letzterem nach Monate langer Pause wieder seinen Dienst in Stockholm.


    Musikalisch sticht "Der Mann, der sich in Luft auflöste" aus den Produktionen heraus. Hier gibt es Chat-Baker-Musik zu hören, die dem Hörspiel einen kühles nordisches Flair verleiht. Außerdem ist Beck hier im "Außendienst", genauer gesagt in Budapest, unterwegs, und hat es mit einem äußerst kniffligen Fall zu tun. Unterstützung erhält er von einem Major (gesprochen vom berühmten Arnold Marquis, great!!), doch lösen tut er den Fall dann doch in Schweden.


    Meine Lieblingsstücke in dieser Zusammenstellung des Audio-Verlags sind zweifelsohne "Das Ekel aus Säffle", wo Gunvald einmal mehr seine einzelgängerischen Eskapaden betreibt, und es extrem spannend und lautstark zugeht, und "Verschlossen und verriegelt", ein Hörspiel, das ursprünglich in zwei Teilen gesendet wurde, wo Beck sich - parallel zu seinen Kollegen - mit einem "Einzelfall" vergnügen muss/darf. Die zwei Fälle - Bankraub und Selbstmord - werden parallel ermittelt und erzählt. Auch hier sind wieder Horst Frank und Christian Brückner zu hören: eine starke Besetzung für ein starkes Hörspiel.



    Fazit:


    Eine empfehlenwerte Kommissar-Beck-Box, die spannende Unterhaltung bereithält. Vier Fälle, die unter die Haut gehen und neben der Ermittlungsarbeit auch die Charaktere und privaten Probleme der Stockholmer Ermittlungsgruppe nicht zu kurz kommen lassen.
    Das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Box ist zudem sensationell!


    Weitere Infos und Hörproben: http://www.der-audio-verlag.de
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