Arthur Schnitzler - Die Weissagung

  • Arthur Schnitzler - Die Weissagung


    Inszenierte Lesung mit Musik und Geräuschen
    Stimmbuch
    ca. 60 Minuten
    1 CD, Euro 9,95 / ISBN 978-3-939932-04-8

    Sprecher: Josef Tratnik


    Inhalt:
    Vor zehn Jahren hat ein Wahrsager Herrn von Umprecht einen Blick in seine Zukunft gewährt: Er selbst tot auf einer Bahre. Seitdem führt Herr von Umprecht ein Leben in Angst und versucht, dem gesehenen Augenblick verzweifelt aus dem Weg zu gehen. Aber nichts, was er tut, scheint die Erfüllung der Prophezeiung abwenden zu können. Da bekommt er das Angebot, in einem Theaterstück mitzuspielen, in welchem er am Ende tot auf einer Bahre liegen soll. War dies der Augenblick in seiner Zukunft, den ihm der Wahrsager geweissagt hatte?



    Kritik:


    Arthur Schnitzler gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller im Wien der Jahrhundertwende um 1900 und gelangte vor allem als Dramatiker zu Ruhm. Von weitem betrachtet scheint er etwas aus der Mode gekommen zu sein, doch das stimmt nur bedingt: Nicht immer steht sein Name im Vordergrund, wenn sich große Regisseure bei ihm bedienen. So werden seine Werke immer wieder gerne adaptiert, wie beispielsweise die berühmte "Traumnovelle", die bereits mehrfach verfilmt wurde und zuletzt als Vorlage für Stanley Kubricks "Eyes Wide Shut" diente. Nach wie vor gehört er zu den meistgespielten Dramatikern auf deutschen Bühnen.


    Schnitzers Erzählung "Die Weissagung" entstand zwischen 1902 und 1905 und erzählt in leisen Tönen vom verstörenden Erlebnis des Herrn von Umprecht, dem gewahrsagt wird, dass er an einem bestimmten Tage in seiner Zukunft tot auf einer Bahre liegen werde... Umprecht weiß nicht so recht, ob er der Weissagung Glauben schenken soll. Doch die Zeit vergeht, der besagte Tag rückt näher, und sein Unbehagen wird immer größer. Als sich ihm die Gelegenheit bietet, versucht Herr von Umprecht seinem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen. Wird es ihm gelingen, oder war eh alles nur Humbug?


    Die Erzählung spielt mit dem nagenden Unbehagen und schwankt zwischen Bangen und Hoffen, zwischen (Aber-)Glauben und kühlem Verstand. Der Hörer wird immer tiefer in Umprechts Nöte hineingezogen und fiebert mit dem Unglückseligen, dessen Seelenzustand Schnitzler gekonnt zeichnet. Sprecher Josef Tratnik, Hörbuchfans vor allem durch seine Perry-Rhodan-Lesungen seit langem ein Begriff, liest unaufgeregt professionell, wie man ihn kennt. Dick aufzutragen ist nicht sein Ding, und seine Erzählweise steht der ruhig gehaltenen Geschichte gut zu Gesicht. Die inszenierte Lesung ist mit zahlreichen Geräuschen unterlegt und mit kleinen musikalischen Einschüben garniert, was man bereits in anderen "Stimmbuch"-Produktionen schätzen gelernt hat. Das kleine Label bleibt seinen Prinzipien auch mit dieser neuen Lesung treu und legt bis ins vierseitige Booklet hinein Wert aufs Detail: Hier gibt es neben der Trackliste Informationen zum Autor und zur Erzählung nachzulesen.



    Fazit:


    Erneut eine schöne Produktion, die anzuhören sich lohnt!


    Infos und Hörprobe: http://www.stimmbuch.de