Remco Campert: Eine Liebe in Paris


  • Der niederländische Autor Richard Sanders reist, um sein Buch "Die Kunst des Vergessens" vorzustellen, nach Paris. Hier hatte er vor 40 Jahren zusammen mit seinem Freund Tover, einem holländischen Maler, ein Jahr gelebt. Es war die Zeit der Hoffnungen und großen Illusionen, als alles möglich erschien und gerade erst beginnen sollte. Doch während Tover mittlerweile ein berühmter, vermögender Künstler geworden ist, blieb Richards Ruhm auf Europa begrenzt, und mehr noch als früher fühlt er sich dem Freund, der ihm bei einem Treffen eher fremd ist, unterlegen.
    Während Richard sich melancholisch den Erinnerungen an eine unwiederbringliche Jugend hingibt und bedauert, dass die Literatur die Korrektur ermöglicht, die Wirklichkeit jedoch nie, ereignet sich etwas im "wirklichen Leben": Richard begegnet einer eleganten Frau, die ihn als Rick begrüßt und im Gespräch andeutet, dass sie sich vor Jahrzehnten mehr als füchtig gekannt haben müsssen. Richard kann sich jedoch an nichts mehr erinnern. Am Ende des Buches zeigt sich, dass auch die Wirklichkeit noch Korrekturen im Leben ermöglicht, die sich Richard nie hätte träumen lassen.
    Ein melancholisches Buch über die Suche nach der verlorenen Jugend. [Charlotte Keller]


    Remco Campert: Eine Liebe in Paris
    Roman. Aus d. Niederländ. v. Marianne Holberg | Originaltitel: Een liefde in Parijs | Gebunden | 152 S. | 2005 Arche Verlag |ISBN 3-7160-2345-0 |
    17.00 EUR