Sam Savage: Firmin - Ein Rattenleben


  • Es geht in diesem Buch um die Ratte Firmin, die in den 60er Jahren in Boston im Keller einer Buchhandlung geboren wird. Da Futter knapp und die Geschwister stärker sind, beginnt Firmin irgendwann Bücher zu fressen. Kurz darauf stellt er fest, dass er lesen kann, und von da an ist kein Buch mehr vor ihm sicher. Neugierig geworden auf die Menschen und ihre Welt, sucht er ihre Freundschaft.
    Ich wurde durch das Umschlagbild auf den Roman aufmerksam. Eines muss ich gleich sagen, der Roman handelt nicht über eine Ratte wie in dem Film „Ratatouille“. Die Geschichte handelt nicht vom Kochen, sondern von Büchern, der Leidenschaft des Lesens, und des nie Aufgebens. Die Geschichte ist oft traurig und ernst, brachte mich aber auch hin und wieder zum Schmunzeln. Immer wieder überraschte mich der Autor mit Ausflügen in die Phantasien der Ratte, ohne ins Lächerliche zu geraten und im rechten Moment wieder auf das „normale“ Leben einer Ratte zu schwenken. Die Charaktere sind gut beschrieben, auch die Schauplätze am Scollay Square, in Boston, kann man sich gut vorstellen. Selten war ich in der letzten Zeit von einem Buch so gefesselt, und so habe ich es fast in einem Stück gelesen. [Stefan Dieban]


    Sam Savage: Firmin - Ein Rattenleben
    Gebunden | Dtsch. v. Susanne Aeckerle u. Marion Balkenhol Originaltitel: Firmin. A Metropolitan Lowlife 216 S. | 2008 Ullstein HC | ISBN 978-3-550-08742-4
    16.90 EUR