Sag mir, wo die Aliens sind
Viele Forscher sind sicher, dass es in den Weiten des Alls von intelligentem Leben wimmelt. Warum nur hat die Menschheit davon nichts mitbekommen? Lesen Sie zehn Thesen, warum Aliens den Wissenschaftlern immer wieder entwischen - oder gar nicht erst erscheinen.
RTL
Angebliches Ufo-Foto: Haben uns die Aliens schon besucht?
Kantinengespräche haben meist überschaubare Themen: den Job, die Familie, das Hobby. Doch als sich im Sommer 1950 der Physik-Nobelpreisträger Enrico Fermi mit Edward Teller, einem der Väter der Wasserstoffbombe, und zwei Kollegen im Forschungszentrum Los Alamos zu Tisch setzte, nahm die Unterhaltung eine Wende ins scheinbar Surreale. Es ging um die Möglichkeit von Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit - in den USA grassierte gerade das Ufo-Fieber.
Plötzlich unterbrach Fermi seine Kollegen und fragte: "Wo sind sie alle?" (Where is everybody?) Dann rechnete er und kam zu dem Schluss, dass die Erde schon oft Besuch von intelligenten Lebewesen bekommen haben müsste, ohne dass sie eindeutige Spuren hinterlassen hätten. Das so genannte Fermi-Paradoxon war geboren.
Fermi hat seine Berechnung nie veröffentlicht. Doch die Frage, ob es extraterrestrische Zivilisationen gibt - und wenn ja, wie viele -, beschäftigt seither die Wissenschaft. 1961 legte der US-Astronom Frank Drake eine Formel vor, mit der er die Zahl kommunikationsfähiger Zivilisationen in der Milchstraße überschlägig kalkuliert hatte: N = R x P x E x L x I x Z x S. In einem Zahlenbeispiel: In der Milchstraße entstehen zehn neue Sterne pro Jahr (R=10); von allen Sternen hat die Hälfte Planeten (P=0,5), von denen wiederum zwei prinzipiell Leben erlauben (E=2). Dort, wo Leben möglich ist, entsteht auch welches (L=1). Leben führt in der Hälfte der Fälle zu einer intelligenten Spezies (I=0,5), aber nur jede Zehnte vermag Signale ins All zu senden (Z=0,1).
Nimmt man als deren Lebensspanne eine Million Jahre an (S=1.000.000), sollte es allein in der Milchstraße N=500.000 höher stehende Zivilisationen geben. Auch nach Drakes Berechnungen müsste es also - entgegen unserer Wahrnehmung - in der Galaxis von Leben nur so wimmeln. Woraus sich folgern lässt: Entweder sind Fermis und Drakes Berechnungen falsch, oder die Menschheit vermag die Anzeichen extraterrestrischer Intelligenz nicht zu erkennen.
Quelle: www.spiegel.de