Der Vampyr oder Gespenstersommer am Genfer See

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    John William Polidori soll seinen Patienten Lord Byron auf einer Reise nach Europa begleiten. Für den jungen Arzt ist die Einladung ein Geschenk des Himmels, denn mit dem bekannten Dichter auf gemeinsame Reise zu gehen ehrt ihn. Doch schon bald entstehen Differenzen zwischen den beiden Schriftstellern und Byron hat nur noch Spott für ihn übrig. Als sie ihr Ziel, den Genfer See, erreichen treffen sie auf Percy Shelly und seine Geliebte Mary und deren Schwester Claire. Schon bald erkennen auch sie Polidoris Schwächen und er wird zum Gespött des Viergestirns. In einer stürmischen Nacht vertreiben sie sich die Zeit mit dem Erfinden von Geistergeschichten und es enstehen zwei der bekanntesten Figuren der Schauerliteratur…


    Fazit:
    Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Sie erzählt die Leidensgeschichte des John William Polidori und wie es zu seinem Werk „Der Vampyr“ kam. Des Weiteren erfährt man hier von der Entstehung der Meisterwerks von Mary Shellys „Frankenstein“ und welchen Einfluss die Gebrüder Grimm zu der Geschichte hatten. Wer hier also eine Gruselgeschichte im klassischen Sinne erwartet wird enttäuscht. Das Drama erzählt viel eher die Höhen und Tiefen der Schriftsteller und welchen Bezug sie zu ihren Geschichten hatten. Dennoch überzeugt das Hörspiel im höchsten Maße schon allein wegen der wahren Begebenheiten, die sich in der Geschichte widerspiegeln.


    Sprechertechnisch darf man von einer erstklassigen Produktion sprechen. Andreas Fröhlich in der Rolle des John William Polidori übernimmt hier die Hauptrolle und berichtet aus der Ich-Perspektive die Geschehnisse, die sich im Sommer des Jahres 1816 am Genfer See abspielten. Seinen Charakter spricht Fröhlich so überzeugend, dass er es schafft die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Dialoge zwischen den einzelnen Darstellern finden eher wenig Platz in diesem Hörspiel, da man dies eher als eine Erzählung der Vergangenheit von Polidori betrachten kann. So kommt es das die Sprecherliste nur noch sechs weitere Zähler verbucht. Doch eben diese sechs Kandidaten überzeugen schon allein der Namen wegen. Neben Andreas Fröhlich steht Joachim Tennstedt (Synchronstimme von John Malkovich und Billy Crystal), der die Rolle des Lord Byron verkörpert und mit ihm den zweitgrößten Part des Hörspiels übernimmt. In weiteren Rollen darf man den Stimmen von Santiago Ziesmer (Synchronstimme von Steve Buscemi und Spongebob Schwammkopf) in der Rolle von Fiesling Percy Shelly und Anna Carlsson (Synchronstimme von Kate Hudson und diversen Disney Charkteren) in der Rolle der schönen Mary Shelley lauschen. Beide sprechen ihre Rollen in einer derart überzeugenden Leistung, dass er Spaß macht ihren Stimmen zuzuhören. Der Rest der Crew liefert ebenfalls eine Solide Leistung ab, geraten aber durch eher kleinere Rollen etwas in den Hintergrund.


    Soundtechnisch gelingt es Jan-Peter Pflug eine dichte Atmosphäre aufzubauen. Schon allein das Plattenknistern schafft eine herrliche Stimmung und durch gruselige Musikstücke schafft man es den Zuhörer in den Bann zu ziehen. Neben Jan-Peter Pflug war auch Stephan Jacobi für die Musik verantwortlich. Geräuschetechnisch stand ihm Carsten Richter zur Seite, der durch seine passenden Effekte einfach mal erwähnt werden muss. Das Hörspiel kommt auf zwei Silberlingen ins Haus und bietet rund 123 Minuten kurzweilige Unterhaltung unterteilt in insgesamt 38 Tracks die im Booklet auch betitelt sind. Doch damit nicht genug. Das Booklet bietet neben den Titeln der Tracks auch einen Kurzinhalt des Hörspiels, sowie Infos zu den Charakteren Polidori und Lord Byron. Bereits für Dezember 2004 kündigt Ripper Records: Der Vampyr - Die kompletten Erzählungen an. Keine Frage das man dieses Hörspiel im Regal stehen haben muss.


    Kurz: Erstklassige Erzählung!
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  • Zitat

    Original von Marco
    Wirklich?


    Zugegeben! Ich hatte ich etwas mehr Grusel erwartet!
    Aber die Einblicke in das Leben der Schriftsteller fand ich sehr interessant und spannend erzählt. Für mich jedenfalls eines der besten Produktionen dieses Jahr.


    ich glaube dafür muss man mehr grips haben als ich um das spannend zu finden :lol: ne spass beiseite ich kann mir leider nichts abgewinnen. wenn ich z.b. die neuen grusel hörspiele von titania medien vergleiche dann ist das für mich ein unterschied wie tag und nacht.

  • Titania Mediens Grusel Kabinett überzeugt auch auf andere Art und Weise. In Ihren Hörspielen werden sie auch dem Genre gerecht. Vielleicht wird Dir Ripper Records im Dezember 2004 erscheinendes: Der Vampyr - Die kompletten Erzählungen besser gefallen! Denn die eigentlichen Erzählungen des Vampyrs oder gar Frankenstein kamen hier zu kurz.

  • Rein inhaltlich finde ich dieses Werk zwar auch recht interessant - so als Hintergrund, aber normalerweise höre ich Hörspiele um mich unterhalten zu lassen, weniger um etwas zu lernen. Die Sprecher sind sehr gut, die Atmosphäre gelungen - aber genau wie Grille finde ich es auch ziemlich langweilig. Ich habe schon 4 Anläufe gemacht und es noch immer nicht zu Ende gehört, auch wenn ich inzwischen fast durch bin. Aber begeistert hat's mich auch nicht wirklich. Inhaltlich paßt es nicht zu dem, was ich persönlich mir von einem Hörspiel erwarte.

  • So, endlich bin ich durch...


    Obwohl es im Grunde ein angekündigtes Ende gibt, fand ich den Schluß dermaßen abrupt, daß ich vermutete, die Batterie meines Walkmans hätte eine Schwächephase :lol:. Nee, für meinen Geschmack war das doch ein wenig zu plötzlich zu Ende. Allerdings, das Ende hörte sich schon recht gruselig an :lol: