Zu alt zum Laufen? Möglich – aber unwahrscheinlich!

  • Kennen Sie Friedegard Liedtke? Sie ist die Gewinnerin des New York Marathons 2001 – in ihrer Altersgruppe! Friedegard Liedtke war damals 86 Jahre alt und lief die 42 Kilometer in hochrespektablen 7 Stunden und 51 Minuten.


    Aber was ist mit denen, die in ihrem Leben nie so richtig den Hintern hochbekommen haben? Weil da immer die Kinder waren oder der anstrengende Job! Und wenn man dann mal Zeit hatte, dann wollte man sie nicht einsam laufend im Wald verbringen sondern mit Familie und Freunden... so wie es auch bei Mücke war. Als er –mit immerhin 60 – zum Marathon fand, war er das krasse Gegenstück zu einem Läufer; Mücke war ein „Hocker“, einer der ständig auf Meetings, in seinem Büro oder im Auto saß. Doch das hielt ihn nicht davon ab, sein Leben in die Hand zu nehmen und zu ändern.


    Drehen Sie den Zeitlauf um!
    Um hier keine Zweifel aufkommen zu lassen: Alter muss als Faktor ernst genommen werden, so ernst, dass man zumindest gründlich mit seinem Arzt darüber spricht, bevor man zu laufen beginnt. Aber wenn er sie als „laufgesund“ einstuft und sie keine größeren Gebrechen haben, was sollte Sie dann an einer Laufkarriere hindern? Kein Mensch verlangt von Ihnen, dass Sie eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit zurücklegen!


    Lange Läufe sind ein begnadeter Trick, um den Zeitlauf umzudrehen: Während andere durch die Zunahme von kleinen Zipperleins einen Vorgeschmack auf den kommenden körperlichen Verfall erleben, kehren Sie die Zeit um: Sie erleben subjektiv, dass Sie Monat für Monat leistungsfähiger werden, Sie können länger und weiter laufen. Ihr Lebensgefühl ist es, besser, sportlicher, eben: jünger zu werden. Stellen Sie sich vor, welchen Unterschied es macht mit diesem Grundgefühl in das fünfte oder sechste Lebensjahrzehnt zu laufen, während andere bangen, was die neue Dekade bringen könnte: Krebs? Infarkt? Diabetes?


    Marathon – gerade im Alter?
    Das Faszinierende am Marathon ist: Er ist keine Sportart, die man auch noch im Alter ausüben kann, es ist vielmehr eine Sportart, die sehr viele erst in fortgeschrittenem Alter entdecken, dann nämlich wenn ihre Karrieren als Kurzzeitbelaster zu Ende gehen. Das heißt: In einem Alter, in dem andere aufhören, fangen Sie an!


    Wenn Sie also bereits einige Jahre auf dem Buckel haben: Denken Sie an X Y oder Mücke und sprechen Sie mit Ihrem Arzt, so lange das Feuer der Begeisterung noch in Ihnen lodert.


    Der Organismus im Alter
    Wussten Sie schon, dass das Seniorenalter mit etwa 30 Jahren beginnt? Dann nämlich machen sich bereits die ersten Alterserscheinungen bemerkbar. Während der Organismus ab der Geburt zwei Jahrzehnte lang aufbaut und das erreichte Niveau dann ca. ein Jahrzehnt lang halten kann, setzen jenseits des 30. Lebensjahres die ersten Abbauprozesse ein. Beispielsweise verliert der Mensch langsam aber sicher wieder einen Teil seiner Knochenmasse, möglicherweise mit der Konsequenz von Osteoporose im höheren Alter. Auch die Muskulatur beginnt sich langsam wieder zurückzubilden, so dass der 70- bis 80jährige Mensch etwa die Hälfte der Muskelkraft eingebüßt hat, über die er als 25jähriger verfügen konnte.



    Ein weiterer, wichtiger Alterungsprozess betrifft die Gewebestruktur. Die Anzahl der elastischen Fasern im Bindegewebe verringert sich. Bänder, Sehnen aber auch Gefäßwände werden weniger dehnbar. Ihre Reißfestigkeit nimmt ab wie auch die Beweglichkeit des Körpers ganz allgemein. Ein ähnlicher Effekt tritt an Wirbelsäule und Brustkorb ein aufgrund der Tatsache, dass das Knorpelgewebe an Wasser verliert. Der Mensch wird kleiner, steifer, unbeweglicher.


    Training auch im fortgeschrittenen Alter
    Was allerdings nicht nachlässt, ist die prinzipielle Trainierbarkeit auch des älteren und alten Menschen. Dosierte Ausdauer- und Kraftbelastungen, regelmäßige Dehnungs- und Geschicklichkeitsübungen können dazu beitragen, die genannten Alterungsprozesse zu verlangsamen und merkliche Leistungsverluste weit hinauszuschieben. Gute Ausdauerleistungen im höheren Lebensalter sind ohnehin keine Seltenheit und keineswegs besonders begabten Menschen vorbehalten.


    Trimmen für die Gesundheit!
    Gerade das Ausdauertraining ist für die Fähigkeiten des älteren Menschen besonders geeignet. Hier verbindet sich ein niedriges bis mittleres Belastungsniveau mit einer schier unendlichen Vielfalt gesundheitlicher Effekte, die den Nachteilen des Alterns auf breiter Ebene begegnen.


    Gerade Laufen (aber auch Gehen/Walking) wirkt vorbeugend gegen eine Vielzahl von Krankheiten, die im höheren Lebensalter besonders häufig sind. So kann es Bluthochdruck verhindern, die Gefahr von Herzinfarkt und Schlaganfall verringern, ist das beste Rezept gegen Übergewicht, zeichnet sich aus durch hohe Wirksamkeit gegen Diabetes mellitus und andere Stoffwechselerkrankungen, ist das beste Mittel gegen Depressionen und bekämpft die Entstehung von Krebs auf breiter Front – um nur einige Effekte zu nennen.


    Der ältere Mensch benötigt natürlich eine ärztliche Untersuchung, mit der die Freigabe für ein regelmäßiges Ausdauertraining verbunden sein muss. Und dann kann es eigentlich schon losgehen. Am besten langsam, den eigenen Fähigkeiten angemessen, aber regelmäßig.


    Die sechs wichtigsten Anfängertipps für das Ausdauertraining
    Bevorzuge, was Spaß macht, dann machst Du es auch morgen und übermorgen noch gern!
    Beginne sanft (und heute noch!): ganz vorsichtig loslegen und aufhören, wenn es beginnt, Spaß zu machen!
    Bewege Dich mäßig, aber regelmäßig. Ausdauer aufzubauen ist wie klassischer Hausbau – Stein auf Stein. Das dauert, hält dann aber auch ganz lang vor.


    Gemeinsam geht‘s besser! Wie immer im Leben – allein geht’s, gemeinsam geht’s besser.


    Setze Dir (realistische) Ziele: Ziele sorgen für Orientierung, Motivation und machen enorm zufrieden, wenn man sie erreicht hat.
    Entspanne Dich in der Bewegung. Wer wie der „Mensch von heute“ täglich viele Stunden sitzen muss, sollte lernen, wie wunderbar man sich durch sanfte Bewegung entspannen kann. Kopf und Körper werden frei, und alle möglichen Funktionen unseres Organismus regulieren sich wie von selbst.


    und was sagt uns das ?


    alle die (vor allem die bürohenste) die ihren arsch bisher noch nicht hochbekommen haben, aber mal schleunigst auf die piste.


    aber dalli ! :lol:

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

  • Ich kann das nur bestätigen :D - wenn ich sehe, wie manch einer in meinem Alter drauf ist, dann geht's mir deutlich besser :] - allerdings, als Rezept gegen Übergewicht taugt das bei mir nicht :lol: - oder vielleicht doch? Vielleicht würde ich sonst das Doppelte auf die Wage bringen :clown: