Die erste Frau vergisst man nie

  • Die erste Frau: Man vergisst sie nie


    Die erste Frau vergisst man nie mehr. Sie hat auch Ihr Bild vom anderen Geschlecht geprägt. Müssen seither alle so sein wie sie?


    Küssen bis bis der Rausch zur Krönung wird.


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    Es ist immer irgendwann das erste Mal. Die erste Zigarette, die keinem schmeckt. Der erste Rausch, der abgrundtiefen Ekel hinterlässt. Der erste Kuss, meist nass und hektisch und irgendwie doof. Die Reihe der Lebenspremieren ist beliebig lang, oft nicht mehr als pubertäres Gestümpere ohne Langzeitwirkung. Schließlich haben sich alle Raucher durch den Laternenpfahl-ganz-unten-Geschmack geackert, bis sie süchtig waren. Alle Trinker haben so lange die Marke gewechselt, bis der Rausch zur Krönung wurde. Und alle Küsser haben schlichtweg nass angefangen, bis sich das Pressen und Schmatzen zu erotischer Lust verfeinerte. Ein Männerleben kennt nur eine einzige Premiere mit lebenslanger Langzeitwirkung, die Eroberung der ersten Frau. Vor der ersten kommt die allererste. Ihr Name ist Mutter. Ihr Einfluss ist groß und manchmal auch gefährlich. Ihre Liebe ist ewig. Sie ist die Frau, die bleibt. Gefährlich wird es erst, wenn die Formel „Ödipus, Schnödipus, Hauptsache du hast deine Mami lieb" nicht nur angedacht wird.


    Für unsere Betrachtungen wollen wir verkorkste Kindheiten aber ausklammern, denn da sind Urschrei, Analyse und Seelsorge gefragt. Die Zeitspanne zwischen der allerersten und der ersten Frau scheint ewig zu dauern. Zunächst sind alle Mädchen doof, nicht robust genug, haben zu dicht am Wasser gebaut und sind bekleidet kaum von Jungs zu unterscheiden.

  • ...geht der Artikel noch weiter? Irgendwie hängt das Ende in der Luft :gruebel:


    Das man(n) die erste Frau nicht vergisst kann ich zwar bestätigen, aber dass sie prägend ist stimmt bei mir irgendwie gar nicht...

    My breath smells of a thousand fags and when I'm drunk I dance like me Dad I've started to dress a bit like him.


    Early morning when I wake up I look like Kiss but without the make up and that's a good line to take it to the bridge


    My bed's full of takeaways and fantasies of easy lays.The pause button's broke on my video and is this real cos I feel fake, Oprah Winfrey Ricki Lake, teach me things I don't need to know


    And you know cos my life's a mess And I'm trying to grow so before I'm old I'll confess you think that I'm strong you're wrong


    If I did it all again I'd be a nun, the rain was never cold when I was young, I'm still young, we're still young
    Life's too short to be afraid. Step inside the sun!


    Life's too short to be afraid so take a pill to numb the pain. You don't have to take the blame.


    RW - Strong
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  • Die erste Frau: Man vergisst sie nie


    Richtige Frauen, mit Busen und Scham, im heutigen Medienzeitalter omnipräsent, beflügeln zwar die Fantasie, doch die Unsicherheit vor dem unbekannten Wesen ist deshalb nicht geringer geworden.
    Die erste Frau: Man vergisst sie nie
    Mit Busen und Schambehaarung kommt das Gefühl für die Macht.
    © Men's Health
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    Die Selbstfindung der eigenen Sexualität, gefördert von Frühzündern aus dem eigenen Umfeld lenkt noch einmal kurzfristig ab, bis die Suche nach der idealen Frau, nach dem eigenen Typ immer konkretere Konturen annimmt. Bei mir setzte die jüngere Tochter unseres Kaufmanns früh Maßstäbe. Sie hatte stramme, fest gebundene, dunkle Zöpfe, große braune Bambi-Augen mit langen Wimpern, eine zierliche Nase und volle, heute würde ich sagen sinnliche Lippen. Sie war fünf, ich sechs, oder war ich fünf und sie vier? Wie auch immer, mit wahnsinnigem Herzklopfen haben wir uns hinter der Sandkiste im Lehrmittelzimmer geküsst. Meine Schwester petzte und zum Hausarrest kam Fernsehverbot.


    Wäre sie blond gewesen, mein Leben wäre anders verlaufen. Auf die drakonischen Konsequenzen des ersten Flirts gab es nur eine mögliche Antwort, die totale Askese. Mädchen waren mega out, Karl May hyper in „Die „Weiße Taube" war mir zwar aus den Büchern geläufig, aber von Aufregung keine Spur. Doch als Daliah Lavi ihr fleischliche Gestalt verlieh und an Winnetous Seite über die Leinwand ritt, war das Gefühl von damals, hinter der Sandkiste, urplötzlich zurück. Und bei ihrem Sprung am Wasserfall, nackt und schön, wie Gott sie erschuf, fiel mein jugendlich jungfräulicher Puls erstmals der Raserei anheim.


    Von nun an liebte ich Frauen mit ebenmäßigen Gesichtern, langem, wenn möglich blauschwarzem Haar, dunkelbraunen langbewimperten Augen und sinnlichem Mund. Mit fünf Jahren traf ich meine Berufswahl, mit zwölf hatte ich ein Bild von der Idealfrau. Mein Leben war gebongt. Die Abnabelung von der Allerersten führt, ein Ideal vor Augen, irgendwann, irgendwie, nicht selten zwanghaft zur ersten Frau.


    Der Weg dahin ist nicht das Ziel, der Weg ist Tortur. Von Gefühlen beseelt, von Gelüsten gequält und von Unsicherheiten irritiert geht der Novize durch die Hölle. Denn Mädchen im gleichen Alter lässt der hormonelle Schub enteilen. Mit dem Busen stellt sich die Überheblichkeit ein, mit der Schambehaarung das Gefühl für die Macht über das starke Geschlecht. Gestandene Männerwerben mit Erfolg, die stimmbrüchigen Verlierer sind Legion.


    Die Betroffenen verstehen die Welt nicht mehr und verfluchen das Regulativ der Natur, das da lautet: Jungfrau und Jungmann paaren sich selten. Die seelisch-emotionale Bedeutung des ersten Mannes, der die Jungfrau zur Frau macht, ist unstrittig, literarisch verewigt und verklärt, selbst von coolsten Zeitgenossinnen nicht ernsthaft bestritten.


    Die erste Frau: Man vergisst sie nie


    Der Opfergang der ersten Penetration wird ins Mystische entrückt. Die Seligsprechung des Weibes durch die Täterschaft des Mannes.
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    Jahrhundertealte Stigmatisierung, Verteufelung und Vereinfachung im ewig währenden Geschlechterkampf, wiedergekäut von der Emanzipation, die neue Männer fordert, weil sie die alten nicht verstanden, aber verschlissen hat. Knapp daneben ist eben auch vorbei. Auch Männer haben Seelen, und die erste Geliebte kann soviel Schaden anrichten, wie der erste Mann im Leben einer Frau. Denn die erste Frau ist immer auch die erste Niederlage. Weil es an der Technik und der Ausdauer hapert, weil die Aufgeregtheit egoistisch macht und der erste Akt wegen der sensationellen Kurzlebigkeit nicht zur Sensation wird. Erstbesteigungen sind Abenteuer, nicht nur für Alpinisten. Augen zu und durch, lautet das Stoßgebet. Erst auf dem Gipfel scheiden sich die Geister. Hier die Euphorie über den Sieg durch Leistung, dort die Leere nach dem Absturz der Spannungskurve. In dieser fatalistischen Sinnkrise des männlichen Lebens offenbart sich alle Macht des schwachen Geschlechts. Jedes Wort, jede Geste der Ersten hat schicksalsbestimmendes Gewicht, entscheidet über Qualität und Niveau der verbleibenden Zeit. Sie steht an der Schwelle zur Unsterblichkeit, hat es allein in der Hand, zum Denk- oder Mahnmal eines ganzen Liebeslebens zu werden.


    Mir hat die Erste gesagt, ich sei trotz des Frühstarts im ersten Finale ein toller Mann. Ich habe ihr geglaubt und mein glühendes Gesicht in ihren schwarzen Locken vergraben. Die Zeit der Zärtlichkeiten danach ist unauslöschlich auf der Festplatte meiner Gefühle gespeichert. Als sich ihre salzigen Tränen mit meinen Schweißperlen vermischten, hielt ich mein Leben für verpfuscht. Als wir uns trennten, wusste ich, wir würden uns nie wieder sehen. Als es Gewissheit wurde, wollte ich sterben.


    Diesen spontanen Wunsch habe ich mir, wie so viele andere, dann doch nicht erfüllt. Denn die als Pleite empfundene erste Nacht hatte mir doch mehr gegeben als genommen. Futsch waren die Unschuld und der jugendliche Irrtum, dass man alles kann, wenn man es nur macht. Auf der Habenseite verbuchte ich Weises über die Liebe, den Sex und den Unsinn der entsteht, wenn man die beiden durcheinander bringt.


    Ich begriff, dass es mehr braucht als Lust, um zu lieben, Egoismus nicht zu Höhepunkten führt, dass das Davor und Danach so wichtig sind wie das Jetzt, und dass Jagen letztlich aufregender ist als Erlegen. Selbst den Anfangsverdacht, dass Frauen traurig machen, verdanke ich ihr.


    Die wertvollste, zukunftsweisendste aller Erfahrungen aber war die Befreiung von der Qual der Wahl.


    Sie entsprach meinem jugendlichen Ideal und hat diese Anforderungsprofile zementiert. Blond war nie mein Ding und die wenigen Ausrutscher endeten prompt in ungewollter Schwangerschaft und anderen Tragödien. Josephine aus Antwerpen, meine erste Frau, Zentralgestirn meines damaligen Universums, Frau aller Frauen, hat sich um mich verdient gemacht.

  • Puh na was soll man dazu sagen - ich hab einfach keine Ahnung von diesem Kram. Gefühle verhindern klare Gedankengänge und gehören daher eh verboten. Aber nun ja, es ist eben schwer gegen die "Naturinstinkte" an zu kämpfen :D


    Die Frau, die mir gerade nicht mehr aus dem Kopf will ist die im Anhang - ich frage mich die ganze Zeit was einem bei diesem C64 Spiel so lange an der Stange hält ;)
    Ein sau blödes Spiel aber eben auch ein nicht all zu kompliziertes Spielprinzip. 500 Punkte hatte ich schon - dann hat mich die Motivation verlassen :D