US-Einreisebehörden erhöhen die Sicherheit weiter

  • Reisen in die USA werden in Zeiten des internationalen Terrors zu einer immer umständlicheren Prozedur. Die erkennungsdienstlichen Maßnahmen stehen denen bei einer Festnahme kaum noch nach.


    Ab morgen müssen sich alle Deutschen - wie die Bürger anderer Länder auch - bei der Einreise auf US-Flughäfen Fingerabdrücke abnehmen lassen. Von jedem Besucher wird ein digitales Foto angefertigt. Dies gilt für alle Personen im Alter von 14 bis 79 Jahren.


    Die Bilder werden mit Datenbanken abgeglichen, in denen Verbrecher und mutmaßliche Terroristen gespeichert sind. Die neuen Einreisebestimmungen gelten seit Anfang des Jahres. Reisende aus den 27 Ländern, die kein US-Visum beantragen müssen, waren bislang aber ausgenommen. Diese Ausnahmeregelung wird mit dem 30. September gestrichen.


    "Eine unserer höchsten Prioritäten ist es, dass die USA weiterhin ein Land bleiben, dass Besucher willkommen heißt und dass die Reisenden weiterhin zu Geschäftszwecken, zum Studieren oder auf Besuch in die USA kommen", sagte Asa Hutchinson, Staatssekretär im Heimatschutzministerium.


    Im Oktober stehen dann weitere Änderungen an: Ab dem 26. Oktober werden die US-Einreisebehörden die Vorlage eines maschinenlesbaren bordeauxroten Europapasses verlangen. Dies gilt, wenn deutsche Urlauber im Rahmen des so genannten Visa-Waiver-Programms - also ohne ein Visum im Pass - ins Land der unbegrenzten Bürokratie reisen möchten.


    Wer sich vor der Abreise von einem US-Konsulat in Deutschland ein Visum ausstellen lässt, kann weiterhin mit dem alten grünen Pass reisen. Ein solches Visum im Pass kann auch in anderen Fällen notwendig werden. Wer zum Beispiel in den USA arbeiten möchte - ganz gleich ob bezahlt oder unbezahlt - braucht eines.


    Die Regelung gilt auch für Kinder und selbst für Säuglinge. Die bisher von den USA noch akzeptierten Kinderausweise oder Einträge im Pass der Eltern gelten dann nicht mehr. Tipps zu den Visabestimmungen können auch auf der Webseite der US-Botschaft nachgelesen werden. Viele Passagen sind ins Deutsche übersetzt.


    Wenn ein Visum erforderlich ist, müssen US-Besucher je nach Kategorie der Einreiseerlaubnis die Unterlagen einschicken oder persönlich in der Konsularabteilung in Frankfurt oder Berlin vorsprechen. Termine können über eine kostenpflichtige Telefon-Hotline unter der Nummer 0190/85 00 55 vereinbart werden (montags bis freitags von 7.00 bis 20.00 Uhr, 1,86 Euro pro Minute). Bei Anträgen für Geschäftsvisa ist ein Schreiben hilfreich, in dem der amerikanische Geschäftspartner genau beschreibt, welchen Zweck der Besuch seines deutschen Gastes hat.


    Für den Termin in der Konsularabteilung gelten spezielle Sicherheitsvorschriften. Handys und große Taschen zum Beispiel dürfen nicht mitgebracht werden. Die Mitarbeiter der US-Behörden sind hilfsbereit - aber auch knallhart. Sie verstehen keinen Spaß, wenn ein Visabewerber schummelt. Sind die Unterlagen vollständig und korrekt, wird das Visum entweder beim Besuch in Frankfurt oder Berlin gleich ausgestellt, oder der Pass kommt per Post zurück an die Heimatadresse.


    Je nach Art des Visums ist das Dokument nicht nur für eine Reise, sondern gleich für mehrere Jahre gültig. Wenn in dieser Zeit die Gültigkeit des Passes abläuft, braucht sich der Reisende keine großen Sorgen machen: Bei der nächsten Reise sind dann einfach der neue Pass und der alte mit dem Visum gleichzeitig vorzulegen.


    Vor dem Abflug in die Staaten sind die Sicherheitskontrollen besonders gründlich. "Außerdem prüfen wir die Dokumente und sehen zum Beispiel nach, ob der Fluggast überhaupt einen gültigen Pass hat", sagt Lufthansa-Sprecher Bernd Hoffmann. Auf Grund der strengen Kontrollen empfiehlt er ein dickes Zeitpolster bei der Fahrt zum Flughafen: "Zweieinhalb bis drei Stunden vor dem Abflug in Frankfurt oder München sind optimal."


    Während des Fluges müssen die Passagiere dann eine Einreisekarte ausfüllen. Die Fluggesellschaften halten sowohl Formulare für Visabesitzer als auch für Passagiere ohne Einreisevermerk bereit.


    US-Botschaft in Deutschland: www.usembassy.de


    Department of Homeland Security: www.dhs.gov/us-visit

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst