100. Todestag von Jules Verne

  • Nantes/Amiens - Mit einer Vielzahl von Ausstellungen, Filmvorführungen und Sondernummern an den Zeitungskiosken hat Frankreich am Donnerstag den 100. Todestag des Bestsellerautors Jules Verne begangen. Dieser habe "die Wissenschaft als Wundermaschine, als gleichbedeutend mit Fortschritt und gleißender Zukunft" verstanden, hieß es im Leitartikel der Tageszeitung "Libération". Sie stellte Verne als "geographischen Autor" neben seinen Zeitgenossen Alexandre Dumas, den "historischen Autor".


    Der am 8. Februar 1828 in Nantes geborene Jules Verne wurde durch Abenteuerromane wie "Fünf Wochen im Ballon", "Reise zum Mittelpunkt der Erde", "Von der Erde zum Mond" und "20.000 Meilen unter dem Meer" weltweit bekannt. Er zählt nach Angaben der UN-Wissenschaftsorganisation UNESCO neben Shakespeare und Lenin heute zu den zehn Autoren, deren Werke am meisten übersetzt wurden.


    Geschlosse Museen


    Im Pariser Naturkundemuseum Cité des Sciences werden in diesen Tagen Verfilmungen von Vernes Erfolgsromanen vorgeführt, im Marine-Museum sind noch bis zum 31. August die Querverbindungen zwischen Vernes Unterwasser-Visionen und der modernen Schiffstechnik zu sehen. Obwohl sowohl Vernes Geburtsstadt Nantes als auch das nordfranzösische Amiens, wo er am 24. März 1905 starb, seit langem auf das Jubiläumsjahr vorbereitet waren, werden die Fans des Science-Fiction-Autors von den dortigen Museumsverantwortlichen enttäuscht. Das Jules-Verne-Museum in Nantes ist seit Jänner und noch bis September wegen Bauarbeiten geschlossen, das Centre International Jules Verne in Amiens wird am 31. März bis zum Dezember ebenfalls wegen Bauarbeiten schließen.


    Die Direktorin des Museums in Nantes, Agnès Marcetteau, sagte, sie sei selbst "aufgebracht". Schon seit 1999 seien die Renovierungsarbeiten beantragt gewesen, aber erst im vergangenen Jahr habe die Stadtverwaltung sie genehmigt. Die Schließung sei daher der "Langsamkeit der Bürokratie" geschuldet. "Wir konnten die Arbeiten erst bezahlen, als wir das Geld hatten", sagte der Kulturdezernent von Nantes, Yannick Guin.


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