Visionen, die wahr wurden
Von Frank Jürgens
Osnabrück
Jules Verne - Arte, Samstag, 20.40 Uhr
Eigentlich ist es eine Ironie der Geschichte, dass Jules Verne am 24. März 1905 in genau jenem Jahr verstarb, als Albert Einstein seine Relativitätstheorie verfasste. Beide waren Visionäre, nur auf unterschiedlichen Ebenen. Einstein betrieb als Wissenschaftler Grundlagenforschung, die mithalf, einige mitunter verrückt wirkende Ideen des Schriftstellers Verne in den Bereich des Möglichen zu rücken.
Zum Abschluss des Einstein- und des Verne-Jahrs widmet Arte dem Franzosen ein ganzes Wochenende. Zuerst wandelt Jérôme Cemlas Dokumentation "11000 Meter unter den Meeren" (Samstag, 20.40 Uhr). Cemla erzählt die packende Geschichte einiger Abenteurer und Wissenschaftler von William Beebe bis Robert D. Ball, die es mit Tieftauchgeräten tatsächlich auf eine Tiefe von bis zu knapp elf Kilometern gebracht haben. Jules Verne hätte daran seine helle Freude gehabt.
Um 22.30 Uhr folgt eine Doku über Jacques Offenbachs komische Oper "Doktor Ox", der eine Erzählung von Verne zu Grunde liegt. Der Themenabend am Sonntag beginnt um 20.40 Uhr mit dem Disney-Klassiker "20000 Meilen unter dem Meer". Um 22.45 Uhr folgt die gelungene Hommage des chilenischen Filmemachers Patricio Guzmán über "Mein Jules Verne". Darin führt er die Zuschauer auf eine abenteuerliche Reise bis zum Südpol und entlockt Forschern begeisterte Erzählungen eigener Expeditionen.
Zum Abschluss um 23.45 Uhr beschreibt Garfield Kennedys Doku "In 20 Tagen um die Welt" die Geschichte der Ballonluftfahrt vom 19. Jahrhundert bis zu heutigen High-Tech-Flügen, die trotz modernster Apparate immer auch ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang sind. Wie zu Lebzeiten von Jules Verne.
