Solinger lässt Hörspiel-Welt aufhorchen

  • Vom Sammler zum Schreiber: Andreas Masuth hat als Autor Fuß gefasst. Die ersten Stücke werden bereits vertont. Sein Verlag stellte ihn auf der Buchmesse vor.


    Es hört sich verrückt an. Fast so phantastisch wie einige seiner Geschichten: In kürzester Zeit hat es Andreas Masuth vom Hobby-Schreiber zum hoffnungsvollen Autor gebracht. In diesem Frühjahr bringt der Solinger sein erstes Hörspiel auf den Markt - und das ist keine Eintagsfliege. Denn weitere Stücke sind bereits angekündigt. Sie werden in Kürze vertont. Nicht umsonst nahm der Maritim-Verlag den 34-Jährigen mit zur Leipziger Buchmesse. Seitdem horchen auch andere Häuser auf. Sogar Marktführer Europa hat sich den Namen des Höhscheiders notiert.


    Dabei klang am Anfang alles nach einer Laune. Nach einem Selbstversuch, ohne ernste Ambitionen. Jahrelang hatte Andreas Masuth die Trödelmärkte abgeklappert, um seine Hörspiel-Sammlung zu erweitern. Fast 2000 Kassetten und Schallplatten füllten Regale und Koffer. Stunde um Stunde hockte er vor den Lautsprechern und lauschte Geschichten. Solche, die er seit seiner Kindheit liebt, wie die Detektiv-Fälle der drei Fragezeichen. Solche, die er neu entdeckt hat, wie zahllose Krimi- und Science-Fiction-Serien. "Es ist faszinierend, was man mit Dialogen, Stimmen und Geräuschen alles erschaffen kann", schwärmt der Krankenpfleger. Hörspiele, sagt er, seien für ihn viel prägender gewesen als Fernsehen und Kino. "Weil sie die Phantasie fordern. Man malt sich Situationen aus."


    Doch dann kam der Tag, an dem ihm das nicht mehr reichte. Der Moment, als der Hörer zum Schreiber wurde. Das war 2003 und begann damit, dass Masuth eines seiner Lieblingsstücke auflegte und Wort für Wort zu Papier brachte. Erstaunt stellte er fest, dass das Drehbuch keine 30 Seiten zählte. "Ein Musterbeispiel an Effizienz und Spannungsaufbau."


    Es dauerte nicht lange und der Vater zweier Töchter verfasste den ersten eigenen Stoff. Acht Wochen schrieb er an "Begegnung im Eis", einer 70-minütigen Geschichte über eine Expeditionsgruppe, die in den Bergen Nepals ein mysteriöses Flugzeug findet. Ein Volltreffer. Vom Fleck weg forderte Maritim weiteres Material an. Und Andreas Masuth tippte sich die Finger wund. Oft saß er nach dem Dienst in der St. Lukas Klinik bis zum Morgengrauen an der Tastatur.


    Mit dem wundersamen Abenteurer Lord Atherton hat er eine Figur erschaffen, die an die Helden Jules Vernes ("Für mich das Genie schlechthin") erinnert. Und in "Exit-us" lässt er seiner Lust an Zeitreisen freien Lauf. Beide Werke sind als Neuerscheinungen angekündigt. Adaptionen von Scotland-Yard- und Jules-Verne-Vorlagen werden folgen.


    "Es sprudelt nur so", sagt der Autor. Er kann gar nicht so schnell texten, wie ihm Neues einfällt. "Der Tag müsste 36 Stunden haben." Der Verlag ist so zufrieden, dass er eine langfristige Zusammenarbeit in Aussicht stellt: "Ich soll unbedingt weiterliefern."


    Von Thomas Kraft
    11.04.06


    http://www.solinger-tageblatt.de/sro.php?redid=113001

  • hört sich interessant an. mal schauen wie sein erstlingswerk so wird. :]

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst