"Wir werden uns Mühe geben, dass nichts wegbricht"

  • Eröffnung der Landesbühnentage / Ministerpräsident Wolfgang Böhmer :
    "Wir werden uns Mühe geben, dass nichts wegbricht"


    Von Reinhard Opitz und Uta Elste


    Die Zuschauer im Salzwedeler Kulturhaus amüsierten sich über die Abenteuer von Phileas Fogg und applaudierten begeistert. Fotos: Uta ElsteTheaterkunst geballt : Die 12. Landesbühnentage führen 21 Theater mit 25 Inszenierungen und 600 Mitwirkenden eine Woche lang in Stendal, der Altmark und Rathenow zusammen. Gestern Abend sind sie eröffnet worden. Landeschef Prof. Dr. Wolfgang Böhmer ( CDU ) bekannte sich zur Zukunft der Landestheater.


    Stendal / Salzwedel. Der Ministerpräsident enthielt sich konkreter fi nanzieller Zusagen. Doch seine Worte bei der Eröffnung der 12. Landesbühnentage gestern Abend im Großen Haus des Theaters der Altmark stimmten hoffnungsvoll, dass sich das Land auch nach Auslaufen des jetzigen Theatervertrages 2008 mit einem erheblichen Anteil am Etat nicht zuletzt des TdA beteiligen werde. " Auch in Zukunft werden wir nicht alle fi nanziellen Theaterwünsche erfüllen können ", sagte Böhmer, " aber wir werden uns Mühe geben, dass nichts wegbricht. " Der Ministerpräsident würdigte die Mobilität und Kreativität der Landestheater, " die die Kunst bis in die kleinsten Winkel des Landes tragen ". Die Tatsache, dass in Sachsen-Anhalt 470 Theaterbesucher auf 1000 Einwohner kommen – der Bundesdurchschnitt liegt bei 370 –, kommentierte Böhmer so : " Wir möchten, dass das so bleibt ". Besonders dankbar sei er Stendals Intendanten Markus Dietze, der den Mut gehabt und es geschafft habe, alle 21 Landesbühnen in die Altmark zu holen.



    Auch der Vorsitzende der Landesbühnengruppe im Deutschen Bühnenverein, der Radebeuler Intendant Christian Schmidt, lobte Landkreis und Stadt Stendal und besonders das TdA, in der Vorbereitung des Theatertreffens " Hervorragendes geleistet " zu haben. Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz bezeichnete das Theater als wichtigen Denkund Erlebnisraum, als bedeutenden Infrastruktur- und Wirtschaftsfaktor und legte den Stendalern und Altmärkern ans Herz : " Lassen wir uns in dieser Woche die Leckerbissen der Gastbühnen aus ganz Deutschland nicht entgehen !"


    Das erste Stück der Landesbühnentage wurde gestern Vormittag im Salzwedeler Kulturhaus aufgeführt. Die Württembergische Landesbühne Esslingen hatte den Jules-Verne-Klassiker " Die Reise um die Erde in 80 Tagen " in eine temporeiche und witzgeladene Aufführung verwandelt. Die Kinder verfolgten begeistert die Abenteuer des englischen Exentrikers Phileas Fogg, der die ganze Welt kennt - allerdings nur aus entsprechenden Zeitschriften, denn er hat London bis Oktober 1872 nicht verlassen. Doch dann veranlasst ihn eine Wette zu jener unglaublichen Reise. Und nichts weniger als sein Vermögen und die Stellung seines Dieners Passepartout stehen auf dem Spiel ...


    Eine einzige, dafür aber höchst wandelbare Kulisse stellte so unterschiedliche Schauplätze wie den Londoner Reform-Club, eine indische Pagode, Ozeandampfer und eine amerikanische Eisenbahnlinie dar. Und immer wieder verblüfft Phileas Fogg seine Reisegefährten mit Informationen, die diese eigentlich gar nicht wissen wollen, sei es nun der Salzgehalt des Mittelmeeres oder die Jahresdurchschnittstemperatur von Kalkutta.


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