Ein Wochenende im Universum

  • Aus ganz Deutschland reisten die Freunde fantastischer Welten am vergangenen Wochenende an. Doch die fernsten Ziele erwarteten die Besucher der Dortmunder Science Fiction Convention "DORT.con" zwischen den Buchdeckeln - im geschriebenen Wort.


    Im Gegensatz zu Massenveranstaltungen wie den großen "Star Trek Conventions" stehen bei der Dortmunder Biennale im Fritz-Henßler-Haus die Autoren und ihre Geschichten im Mittelpunkt. Ob ehrwürdige Klassiker wie Isaac Asimov, Jules Verne oder Stanislav Lem, Trivialeres wie die "Perry Rhodan"-Hefte oder junge Autoren wie Nancy Kress oder Kai Meyer - wer außerirdische Lektüre suchte, wurde hier fündig.


    Drum herum hatten die Veranstalter ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Die Autoren Nancy Kress und Kai Meyer lasen aus ihren Texten und standen in Interviews Rede und Antwort. Sachliche Vorträge über zukunftsweisende Entwicklungen der modernden Technik fanden ebenso ihren Platz wie kurzweilige Impro-Shows und szenische Lesungen.


    Kinder konnten im Story-Workshop lernen, wie man eine Kurzgeschichte schreibt, erwachsene Hobby-Autoren lernten im Workshop "Unbekannte Lebensformen zum Selberbasteln" die logische Entwicklung außerirdischer Romanfiguren.


    Mit Manga und Anime, einer Jedi-Kampfshow, und der dem Folk nahe stehenden "Filk"-Musik wurden weitere szenetypische Themen vorgestellt. Ebenso die Ergebnisse des Wettbewerbs "Ab durchs Wurmloch", bei dem Dortmunder Schüler aufgerufen waren, die fiktionale Welt jenseits eines Wurmlochs zu malen.


    Trotz des großen Angebots blieb die Veranstaltung exklusiv: Etwa 250 Besucher ließen sich am Samstag von den zahlreichen Programmpunkten bilden, unterhalten und inspirieren. Für Torsten Frantz, Schatzmeister des ausrichtenden Vereins Dortmunder ConZiel e.V., ist das keine Überraschung.


    "Wir machen spezielle Literatur, entsprechend klein sind wir", so Frantz im Hinblick auf die Dominanz von Film, Fernsehen und Videospielen: "Es liest ja kaum noch jemand." Auch Chairman Arno Behrend spürt die mediale Konkurrenz vor allem bei den Jüngeren: "Klar, wir haben sicherlich Nachwuchsprobleme." Dabei gebe es gerade im Jugendbuchbereich viele gute Science-Fiction-Literatur, zum Beispiel "Yanked!" von David Brin oder "Das Mars Projekt" von Andreas Eschbach. - tag


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