Wenn drei Pinguine eine Wette retten helfen

  • Von Thomas Berger


    Strausberg. Mit stehenden Ovationen haben rund 700 Gäste in der AIK die Mitwirkenden der OSZ-Senegala gefeiert. Das dreieinhalbstündige Mammutprogramm war ein Leuchtfeuer von Kreativität und Talenten.


    Schulleiter Reiner Zaspel klang vor Rührung spürbar belegt, als er nach dem tosenden Abschlussapplaus zu den auf der AIK-Bühne Versammelten gestand: "Eigentlich müsste ich Ihnen allen einen Strauß überreichen ..." Stellvertretend gab es drei: Für Ralph Jonzeck im Hintergrund an der Technik, für Kristin Schwuchow (Rahmenhandlung/Deko) und natürlich für die künstlerische Leiterin Violeta Plötner, die die ganze Zeit mit jedem einzelnen der Akteure mitgefiebert hatte und von der nach dem Erfolg eine wahre Zentnerlast abfiel. Die wochenlange Arbeit hatte sich vollauf gelohnt, und Mitschüler, Eltern, Ehrengäste sowie weitere Besucher der Gala zeigten sich fasziniert nicht nur vom Einfallsreichtum, die Programmpunkte zu einem gelungenen Ganzen zu verknüpfen, sondern auch von den Talenten, die in vielen schlummern.


    So gab es allein schon unter den Sängern etliche Stimmen, die wahrhaftig unter die Haut gingen: Das fing bei Paula Zettel mit "Als ich fortging" an und reichte über Anna und Lisa Sparchholz mit "Einmal" (der Glöckner von Notre-Dame) sowie Jana Böde und Saskia Peter mit dem sexy Song "These Boots are made for Walkin" bis zu Lysann Kursawe mit "New York, New York" und "I will survive". Beeindruckend waren außerdem die Kung-Fu-Show und die Geschirr-Percussion.


    In 80 Tagen um die Welt, in Anlehnung an den Abenteuerroman von Jules Verne, so lautete in diesem Jahr das Motto. Die Darsteller brauchten knapp vier Stunden, um gemeinsam mit den Haupthelden Phileas Fogg und seinem Diener Passepartout (glänzend: Reinhard Wilde und Gregor Erdmann) sowie dem Geheimagenten Mr. Fix (Stefan Möller) durch alle Kontinente zu reisen. Später stieß auch noch die bezaubernde Aouda (Anne Wattenbach) dazu, die von den dreien aus den Fängen eines indischen Kannibalenstammes gerettet worden war. "Weißes Fleisch zu weißem Wein" wollte der König der Wilden, niemand anderes als OSZ-Schulleiter Reiner Zaspel in einer Glanzrolle. Nicht einmal den beiden Möhrchen - "Wir sind noch zu jung, um weich gekocht zu werden!" - gewährte er Gnade.


    Nicht nur an dieser Stelle wurden die Lachmuskeln des Publikums massiert. Auch der umjubelte Sketch zu Romeo und Julia mit Anja Ramminger und Erik Nickel in den Hauptrollen war purer Zwerchfellkitzel. Die Gäste der senegalesischen Partnerschule, die sich derzeit in Strausberg aufhalten, brachten sich mit einem Tanz und einer Szene, bei der es um das Thema Bildung auch für Mädchen ging, ebenfalls ein.


    Ein Abend voller bunter Bilder, voll Spannung und Spaß, mit viel Musik und wundervollen Kostümen. Bei der letzten Etappe über den Atlantik waren es übrigens drei Pinguine, die dazu beitrugen, dass Phileas Fogg seine Wette doch noch gewinnen und nach 80 Tagen rechtzeitig wieder im Londoner Gentlemen's Club eintreffen konnte.


    Sonntag, 01. April 2007 (18:42)


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