Marsflug: Am Weg zur "größten Reise unserer Generation"

  • Marsflug: Am Weg zur "größten Reise unserer Generation"
    12.04.2007 | 17:02 | (APA)


    Ein österreichisches Forscherteam sucht derzeit nach einem irdischen Testgebiet, auf dem Technologien für einen Marsflug erprobt werden können.


    Im Rahmen des ÖWF-Projektes "PolAres" sollen unter "PolAres Scout" auch Gebiete auf der Erde gefunden werden, die eine Mars ähnliche Umgebung aufweisen, sagt Harald Faulant.


    Dort sollen dann neue Technologien für einen Marsflug kostengünstig getestet werden. "Wir suchen jetzt in Europa, die Suche erstreckt sich von Sibirien bis Kanada", ergänzte Norbert Frischauf.


    Ebenfalls geplant ist ein "PolAres Rover", der den Namen "Phileas" nach der Romanfigur aus "In 80 Tagen um die Welt" von Jules Verne trägt: Der vom ÖWF in Kooperation mit österreichischen Forschungseinrichtungen konstruierte Analog-Rover soll nämlich bis minus 80 Grad Celsius funktionieren, 80 Tage lang ohne Unterbrechung arbeiten können und imstande sein, Entfernungen bis zu 80 Kilometern zurückzulegen.


    "Phileas" wird auch bei einer Arktisexpedition im Jahr 2010 dabei sein, in die "PolAres" gipfelt.


    Anzug gegen Staub und Mars-Mikroben
    Außerdem soll ein "PolAres Suit" entwickelt werden, der "höchste Anforderungen" hinsichtlich der Vermeidung mikrobiologischer Kontamination - ein bisher kaum erforschtes Gebiet - erfüllen soll, hieß es.


    Damit sollen die Astronauten bei einer realen Expetition auf den Roten Planeten vor chemisch aggressiven Marsstaub und eventuell vorhandenen Mars-eigenen primitiven Lebensformen geschützt sein. Außerdem soll auf diese Weise auch vermieden werden, dass unabsichtlich Bodenproben mit menschlichen DNA-Spuren verunreinigt werden.


    Insgesamt rund 650.000 Euro soll das auf drei bis vier Jahre angelegte interdisziplinäre und internationale ÖWF-Projekt kosten und wie schon "AustroMars" im Vorjahr aus staatlichen und privaten Mitteln finanziert werden.


    Freiwillige gesucht
    "Es könnte dein Nachbar sein, der hier an vorderster Front bei der größten Reise unserer Generation dabei ist", meinte Gernot Grömar. Das Österreichische Weltraum Forum ist nämlich auf der Suche nach interessierten Freiwilligen aus allen Fachrichtungen und Interessensgebieten, die sich an "PolAres" beteiligen wollen. "Man muss nicht Doktor sein, um beim Projekt dabei zu sein", so die Vertreter.(APA)


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