Comic-Figur Micky Maus wird 80 Jahre alt

  • Von Nicole Lange
    Kluger Kopf mit großen Ohren
    14.11.2008 09:07:04 -



    Düsseldorf (AP) Er ist Meisterdetektiv, Weltumsegler, Oscar-Preisträger - und besitzt einen eigenen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood: Mit klugem Kopf und großen Ohren erobert Micky Maus seit Jahrzehnten immer neue Generationen von Kindern und Erwachsenen im Sturm. Begonnen hat alles 1928 mit der Premiere von Walt Disneys Film «Steamboat Willie» im New Yorker Colony Theatre: Am 18. November wird die wohl beliebteste Maus aller Zeiten 80 Jahre alt.
    Mickys Erfindung hatte ursprünglich pragmatische Gründe: Bei einem Rechtsstreit hatte Walt Disney die Rechte an seinem erfolgreichen Cartoon-Hasen Oswald verloren und brauchte eine neue Figur. So entwarfen Disney und Ub Iwerks den Mäuserich, der ursprünglich Mortimer heißen sollte und anfangs noch kleine punkförmige Augen, kurze Hosen und übergroße Schuhe hatte. Disyneys Frau schlug den Namen Micky vor - und ein Star war geboren.
    Als Leinwandheld war Micky in den 30er Jahren für mehrere Oscars nominiert, ehe der Film «Lend A Paw» 1941 endlich die begehrte Auszeichnung erhielt. Schon 1932 hatte Disney einen Ehren-Oscar für die Erfindung der Figur bekommen. Heutzutage ist Micky jedoch längst mehr als Comicfigur denn als Filmstar bekannt: Der erste kurze Comicstrip erschien am 13. Januar 1930 in amerikanischen Tageszeitungen. Später entwickelte Floyd Gottfredson, der Micky mehr als 45 Jahre lang zeichnete, die längeren Fortsetzungeschichten.
    Zwtl: Erstes deutsches Micky-Maus-Magazin erschien 1951
    Die erste Ausgabe des deutschen Micky-Maus-Magazins erschien am 29. August 1951. Inzwischen verzeichnet die Zeitschrift eine verkaufte Gesamtauflage von mehr als 1,2 Milliarden Exemplaren. Insgesamt erscheinen Micky-Comics in mehr als 50 Ländern, besonders in Italien ist die Maus beliebt.
    Mit der Zeit und auch dank der längeren Geschichten entwickelte Micky einen immer klarer definierten Charakter. «Er ist ohne Frage sehr intelligent und clever», sagt der Chefredakteur des deutschen Micky-Maus-Magazins, Peter Höpfner. «Immerhin besetzt er auch viele Heldenrollen, beispielsweise als Detektiv.» Micky sei ein fairer Charakter, «durch und durch positiv besetzt». Zwar dürfe er auch einmal Fehler machen, doch diese würden stets schnell wieder ausgebügelt.
    Nach und nach veränderte sich Mickys Aussehen: In den 40er-Jahren verlor er den Mäuseschwanz und bekam eine andere Körperform, auch seine Hosen veränderten sich. Inzwischen besteht seine Standard-Kleidung aus einer roten Hose und einem weißen Hemd. Mit den Jahren stellten die Zeichner Micky zudem zahlreiche Weggefährten zur Seite, die ihn durch seine Abenteuer in Entenhausen und der ganzen Welt begleiten.
    Die wichtigsten sind sein bester Freund Goofy und Dauer-Freundin Minni. «Goofy kann sich die Tollpatschigkeit leisten, die Micky nicht hat», sagt Experte Höpfner - auf diese Weise bringe er verlässlich Spaß in die Geschichten. «Die beiden sind schon von ihrem Erscheinungsbild her großartig - der große, schlaksige Goofy und der kleine Micky mit den großen Ohren», fügt er hinzu: «Sie funktionieren als anarchisches Duo sehr gut.
    Ernster geht es da schon zwischen Micky und Minni Maus zu: Immerhin leben die beiden seit Jahrzehnten in einer festen Beziehung. «Klar ist: Die beiden werden wohl nie heiraten», sagt Micky-Maus-Chefredakteur Höpfner. «Aber die Beziehung zwischen den beiden war auch niemals ernsthaft gefährdet.
    Mickys bekannteste Gegenspieler sind der fiese Ganove Kater Karlo, dem er regelmäßig das Handwerk legt, und das von Floyd Gottfredson erfundene Schwarze Phantom. Im Gegenzug entwarf der Zeichner aber auch die Polizisten Kommissar Hunter und Inspektor Issel. Auch andere Zeichner drückten Disneys Mäuse-Universum ihren eigenen Stempel auf und erfanden Freunde und Gegner für die Hauptfigur.
    Zwtl: Mick Mauswalker, Micky Jekyll und Mister Mike
    Neben seiner Hauptbeschäftigung als Detektiv ist Micky in so manche bekannte Rolle geschlüpft: So segelte er als Christoph Columbus um die Welt, gab in der Comic-Version des Jules-Verne-Klassikers «Der Kurier des Zaren» den Hauptmann Michael Mausoff, trug im Weltraum Kämpfe als Mick Mauswalker aus und hatte gar eine Doppelrolle in «Der seltsame Fall des Micky Jekyll und des Mister Mike».
    Vielleicht sind es ja diese vielen Rollen, die Micky zu einem Helden für jede Altersgruppe und beinahe jeden Geschmack machen. «Micky ist generationenübergreifend», sagt Höpfner. Immerhin hätten so manche Eltern der heutigen Generation schon mit Micky lesen gelernt: «Das gibt man gerne an seine Kinder weiter.» Die Geschichte des Mäuserichs dürfte damit noch lange nicht zu Ende sein. Kein Wunder, dass Erfinder Walt Disney einmal zu seinem Erfolg sagte: «Ich hoffe nur, dass wir eins nie aus dem Auge verlieren - dass alles mit einer Maus angefangen hat.


    Press release: www.pr-inside.com


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