James Last: «Mit 80 Jahren um die Welt.»

  • «Ich kann doch meine Fans nicht im Stich lassen!»


    Vorschau James Last wird bald 80, fühlt sich kerngesund und geht schon wieder auf Tournee - Im Mai steht er in Kempten auf der Bühne


    Von Klaus-Peter Mayr | Hamburg/Kempten Nein, es war kein Abschied. Auch wenn die letzte Tournee von James Last vor zwei Jahren doppeldeutig «The Last Tour» hieß: Schon damals war klar, er würde wiederkommen, falls er noch fit genug ist.


    Und er ist fit genug. Was nicht selbstverständlich ist, denn immerhin ist dieser Mann in einem Alter, in dem andere längst ein Zimmer im Seniorenheim bezogen haben: 79. Am 17. April nächsten Jahres feiert er seinen 80. Geburtstag. Gut einen Monat später tritt er mit seinem Orchester in der Big Box Allgäu in Kempten auf. In ironischer Abwandlung des berühmten Buchtitels «In 80 Tagen um die Welt» von Jules Verne heißt die Tour «Mit 80 Jahren um die Welt.»


    Im sonnigen Florida


    Ganz stimmt das nicht, schließlich steuert James Last, den seine Fans liebevoll Hansi nennen, nur Deutschland, Frankreich, England, die Schweiz, Holland und Belgien an.


    Doch um an den Ausgangspunkt seiner Tournee zu kommen, muss er fast die halbe Welt umrunden: Seit 1988 lebt der mit über 80 Millionen verkauften Platten erfolgreichste Bandleader aller Zeiten im sonnigen Florida. In Hamburg hat er lediglich eine Zweitwohnung.


    Ein Pensionärsleben führt der einstige Partykönig allerdings nicht. Er und seine Frau Christine stehen jeden Morgen um 7 Uhr auf, erzählt er. Zwei Stunden später, nach dem gemeinsamen Frühstück setzt er sich an seinen Computer, um die Stücke zu arrangieren, die er mit seinem großen Orchester ab April präsentieren wird. Es werde wieder eine Mischung aus alten und neuen Sachen im Tour-Gepäck haben, sagt er. Inspirieren lässt er sich hauptsächlich beim Autofahren. Da schaltet James Last das Radio ein, um auf dem Laufenden zu sein, was in der Popmusik gerade aktuell ist.


    Warum er sich wieder den Stress einer Tournee antut? «Na, weil es mir Spaß macht», antwortet er, und es schwingt ein bisschen Unverständnis darüber durch, wie man ihm überhaupt solch eine Frage stellen kann.


    Und dann fügt er an: «Was soll ich denn machen? Ich kann doch meine Fans nicht im Stich lassen!»


    Die Gesundheit lässt das auch zu. Es sei munter auf den Beinen, und der Kopf reagiere auch noch ganz gut, erklärt er. Und wie ist es mit dem Gehör nach fast 60 Jahren Jazz, Rock und Pop mit Orchestersound? «Kein Problem», antwortet er. «Da machen mir die Augen mehr Sorgen.»


    Jedes Jahr nach Oy-Mittelberg


    Wie um seine Fitness zu demonstrieren, hat sich James Last für die aktuellen Pressefotos beim Spaziergang am Strand ablichten lassen - barfuß und mit Shorts bekleidet schlendert er im Sand dahin, im Arm seine zweite Frau Christine Grundner. Deren Mutter übrigens lebt in Oy-Mittelberg (Oberallgäu), was Last und seine Frau mindestens einmal pro Jahr in Allgäu führt. «Dann gehen wir in der Mittelburg zum Essen.»


    Hat einer mit 80 noch Träume? «Ich hatte ein tolles Leben», meint James Last. «Ich kann schreiben, was ich ich will - die Leute wollen es hören. Was will man mehr?» Deshalb werde er weitermachen, so lange es nur irgendwie geht, sagt er. «Und meine Frau braucht mich doch auch noch!»


    Der Vorverkauf für das Konzert von James Last am Mittwoch, 20. Mai (20 Uhr), in der Big Box Allgäu in Kempten hat begonnen. Karten unter Telefon 01805/132 132.



    http://www.all-in.de/nachricht…james-last;art2757,448005