Abschieds-Stück am Anhaltischen Theater Dessau nach Jules Verne
Dessau-Rosslau/dpa. Die Compagnie von Kammertänzer Gregor Seyffert reist in ihrem Abschieds-Stück am Anhaltischen Theater Dessau «In 80 Tagen um die Welt». Auf der Bühne werde der Dreh eines Stummfilms über den bekannten Abenteuerroman von Jules Verne nachempfunden, sagte Seyfferts Sprecher Thomas Guggi der Deutschen Presse-Agentur dpa. Vor der Premiere am 10. April gebe es zudem sieben Drehtage außerhalb des Theaters. Diese gefilmten Tanz-Szenen über die Reise des exzentrischen Engländers Phileas Fogg würden dann in das Bühnenstück integriert.
In dem 1837 erstmals erschienenen Roman reist Fogg per Eisenbahn, Postdampfer, Frachter, Boot und gelegentlich auf Elefantenrücken von London über Brindisi, Suez, Bombay, Shanghai, San Francisco, New York, Dublin und Liverpool nach London. Wegen seiner überstürzten Abreise gerät der Engländer jedoch in den Verdacht, ein Bankräuber zu sein - und ein eifriger Detektiv von Scotland Yard heftet sich an seine Fersen.
Auf der Bühne agieren laut Guggi 120 Personen - darunter die Anhaltische Philharmonie und Bühnentechniker sowie Gäste, mit denen Seyffert in den vergangenen Jahren kooperiert hat. Die Compagnie des Berliner Tänzers verlässt mit Ende der Intendanz Johannes Felsensteins in diesem Sommer das Anhaltische Theater. Der künftige Intendant André Bücker und Seyffert hätten unterschiedliche Auffassungen zur Perspektive des Kooperationsmodells, hieß es zur Begründung.
Mit Beginn der Spielzeit 2009/10 wird der Pole Tomasz Kajdanski Ballettdirektor. Seyffert und seine Tänzer gehen der Region allerdings nicht ganz verloren: Im ehemaligen Kraftwerk Vockerode führen sie diesen Sommer erneut ihr Spektakel «Marquis de Sade» auf. Für nächstes Jahr ist eine neue Show in Sachsen-Anhalt geplant.
