Alltägliche Mythen
Abstruse Gerüchte machen immer wieder die Runde – so zum Beispiel die Tatsache, dass man bei Dämmerlicht nicht lesen sollte. Falsch, haben britische Wissenschaftler nun herausgefunden.
Die einzigen auftretenden Nebeneffekte seien, dass man Mühe habe, etwas zu fokussieren und dass man mehr blinzle. Dies veröffentlichte der Wissenschaftler Aaron Carroll im Magazin «British Medical Journal».
Und so wurden im gleichen Zug noch andere sechs hartnäckige Irrtümer widerlegt:
1. Haare wachsen schneller, wenn man sie rasiert
Falsch: Das Wachstum der Haare wird nicht beschleunigt, wenn sie rasiert werden. Der Mythos stammt wahrscheinlich aus der Wahrnehmung der Menschen: So sind kurze, steilstehende Stoppeln auffälliger als flach anliegende feine Härchen.
2. Wir brauchen bloss 10 Prozent unserer Hirnkapazität
Schon einige Theorien wurden übers Gehirn aufgestellt: Wenn die ganze Kapazität genutzt werde, hätten wir telepathische Fähigkeiten und ähnliches. Humbug: Werden die Gehirnströme gemessen, ist gut ersichtlich: Keine Region unseres Hirns bleibt ungenutzt.
3. Haare und Fingernägel wachsen nach dem Tod weiter
Diese Theorie kommt wohl aus dem Reich der Horrorfilme und ist genau so falsch wie die Legende von den Vampiren. Die Wissenschaftler räumen aber ein, dass der Eindruck entstehen könne, weil die Haut nach dem Tod austrockne und die Nägel und Haare so länger erscheinen.
4. Wir brauchen 2 Liter Wasser am Tag
Natürlich ist Wasser lebensnotwendig. Aber das Mass, das häufig angegeben wird, ist falsch. Denn wie viel wir täglich brauchen, hängt von vielen Faktoren ab. Körpermasse, Bewegung, etc. Fazit: Der eine braucht mehr, der andere weniger.
5. Trutenfleisch macht müde
Hierzulande nicht wirklich verbreitet, wohl aber in den Ländern, die beispielsweise Thanksgiving mit einem fetten Truthahnbraten feiern. So sollen Chemikalien im Fleisch sein, die die Geniesser müde und schläfrig machen. Falsch.
6. Handys sind in Spitälern gefährlich
So sollen durch die Strahlung schon Herzschrittmacher den Geist aufgegeben haben und medizinische Monitore ausgestiegen sein. Alles Legenden. Aber: Die Handys hätten Störpotential, berichten die Wissenschaftler – allerdings nur, wenn diese Störung aus extrem kurzem Abstand gezielt verursacht werde. (num)