Sport Allgemein

  • Olympia-Aus: Pechsteins Hoffnungen zerstört


    Schluss, Ende, Aus: Claudia Pechstein hat den monatelangen juristischen Marathon um ihren sechsten Olympia-Start endgültig verloren.


    Die Schweizer Bundesrichter zeigten der Berliner Eisflitzerin die kalte Schulter: Sie lehnten den Eilantrag der Anwälte der fünfmaligen Eisschnelllauf-Olympiasiegerin ab und raubten ihr auch im Hinblick auf das Hauptverfahren jegliche Illusionen. Pechstein bleibt damit die erste Athletin, die mit indirektem Beweis aufgrund auffälliger Blutwerte für zwei Jahre gesperrt ist. Bundes-Richterin Kathrin Klett begründete ihre Entscheidung damit, dass der Berlinerin auch im Hauptsache-Verfahren keine Chancen auf Erfolg eingeräumt würden.


    «Mich wundert in diesem Fall nichts mehr. Ich bin mir trotzdem zu 100 Prozent sicher, früher oder später vollumfänglich rehabilitiert zu werden», meinte Pechstein gefasst. «Alle, die an mich glauben und mich unterstützen, können gewiss sein, dass sie mich auf jeden Fall nochmals auf dem Eis wiedersehen werden», konterte die 37 Jahre alte Berlinerin alle Gerüchte über ein sofortiges Karriereende.


    «Die Zeit der Spekulationen ist vorbei. Für Vancouver herrscht Klarheit. Ich hoffe sehr, dass sich jetzt die Aufmerksamkeit und der Enthusiasmus der Öffentlichkeit auf die nominierten Athleten und den Sport konzentrieren», erklärte DOSB-Präsident Thomas Bach, räumte aber ein: «Wir verkennen natürlich nicht die menschliche Situation der Athletin und bleiben mit Claudia Pechstein im Gespräch.» Das Urteil erlöst nun zumindest den DOSB-Präsidialausschuss von einer pikanten Aufgabe in Sachen Olympia-Nominierung.


    Armin Baumert, Vorstandsvorsitzender der Nationalen Anti-Doping- Agentur NADA, sieht in dem Urteil eine Stärkung der Sportgerichtsbarkeit. «Die Sportwelt sieht an dieser Entscheidung, dass die Autonomie der Sportgerichtsbarkeit respektiert werden muss. Das Urteil ist ein Signal, dass sich allein aus Kommentierungen von verschiedenen Seiten keine einhellige Meinung ableiten lässt», sagte Baumert der dpa. Die Richter hätten mit Sicherheit alles abgewogen, sie ließen sich von niemandem unter Druck setzen.


    Pechsteins Anwälte konzentrieren sich nach der juristischen Niederlage nun auf ein Revisionsverfahren vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS, für das der Antrag bis Anfang März eingereicht werden muss. Der CAS hatte am 25. November Pechsteins Sperre durch den Eislauf-Weltverband ISU bestätigt. Im Hauptsacheverfahren vor dem Bundesgericht stehen ihre Chancen nach dem Urteil vom Dienstag denkbar schlecht. Es scheint überhaupt fraglich, ob es überhaupt noch zu einer Anhörung im Hauptsacheverfahren kommen wird. Vor dem Bundesgericht hatten Pechsteins Anwälte nur noch Verfahrensfehler des CAS reklamieren können.


    «Die Entscheidung kommt leider nicht überraschend», sagte Pechsteins Anwalt Simon Bergmann. Es zeige sich gerade an diesem Fall, dass die Sportgerichtsbarkeit reformiert werden müsse. «Es kann nicht sein, dass die beiden einzigen Tatsachen-Instanzen vor von Interessen geleiteten Schiedsgerichten stattfinden und die erste neutrale Instanz die Urteile nur noch auf schwerwiegende Verfahrensfehler überprüft. Der Sportler erhält hierdurch kein faires Verfahren und muss selbst erkennbar falsche Urteile mit schwerwiegenden Folgen hinnehmen», sagte Bergmann weiter.


    Im Revisionsverfahren wollen die Anwälte durch die angestrebte Wiederaufnahme des Verfahrens doch noch die Aufhebung der Sperre erreichen. Im Mittelpunkt werden dabei neue Erkenntnisse zur Blutanomalie Pechsteins stehen, die zum Zeitpunkt der CAS-Verhandlung noch nicht bekannt waren. Ob der CAS dem Antrag stattgibt, scheint indes mehr als fraglich.


    «Wir müssen diese Entscheidung zur Kenntnis nehmen. Das ist überaus bedauerlich für Claudia Pechstein», sagte Gerd Heinze, der Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft DESG zu dem Richterspruch, fügte jedoch hinzu: «Wir haben weiterhin große Probleme mit dieser Art der Rechtsprechung. In Kenntnis des Sachverhaltes bleibe ich persönlich an Claudias Seite. Aber Fakt ist, dass ihre sportliche Zielsetzung Olympia endgültig zerstört ist.»


    Auch im Trainingslager des deutschen Teams in Erfurt wurde die Entscheidung mit gemischten Gefühlen aufgenommen. «Das ist eine Tragik ohne Ende, denn es gibt einfach zu viele Fragezeichen in dieser Geschichte. Aber wenn sie die einzige ist, die da über die Klinge springen muss, wäre das ein Wahnsinn», meinte Bundestrainer Markus Eicher. Teamchef Helge Jasch verwies auf die aus seiner Sicht verwirrende Rechtslage: «Man kann bei den Gerichten gar nichts mehr abschätzen, es gab da so viele unerwartete Dinge in alle Richtungen

    :P


    Lobo





    Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt[SCHILD=random]der beste Lobo der Welt [/SCHILD]

  • Meine Meinung dazu:


    Ob Claudia Pechstein gedopt hat oder nicht entzieht sich letzlich meiner
    kenntnis - ist aber auch nicht entscheidend:


    Bis heute hat KEINE Instanz ihr Doping nachgewiesen - und allein das ist entscheidend.
    Vermuten kann man viel. Es gibt eine ganze Reihe von Sportlern, deren
    Leistung man getrost hinterfragen darf.
    Fakt ist, daß hier ein Urteil rein auf der Basis von Vermutungen gefällt wurde
    und das ist ein Skandal. Es gibt sicher Gründe, die Anlaß dazu geben CP
    kritisch zu beobachten - nicht mehr und nicht weniger.
    Schade das bei derartig brisanten Themen sich die Funktionäre nicht trauen
    auch hier tacheles zu reden und bei Urteilen entsprechend rechtsstaatliche
    Prinzipien einfordern.

    :P


    Lobo





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  • Ohne jetzt auf die prozessualen Systeme und Beweislastregeln einzugehen, muss man aber schon im besagten Verfahren sagen, dass die Gesetze eingehalten worden sind und aufgrund der Tatsachen einen Entscheid gefällt wurde.


    Es macht durchaus Sinn in gewissen Situation auch auf indirekte Beweise abzustellen. Vor allem im Bereich Doping, der sich in einem steten Wandel befindet, macht es Sinn, keinen vollen Beweis zu verlangen. Schlussendlich wird ja auch der Athlet geschützt, da die Verurteilung an weniger geringe Anforderungen geknüpft sind und dadurch die Hürde des Konsums des Dopings heraufgesetzt werden.

  • Zitat von "Zek"

    Na, ich sehe das schon differenziert. Nachweisen muss man es meiner Meinung nach schon. Auch hier gilt: Im Zweifel für den Angeklagten.


    Aber sie hat bei dem einen Rennen eh so versagt, dass sie keine Chance hätte bei Olympia.


    Naja........Sie durfte ja auch nicht mit der Mannschaft Trainieren. Alleine ist es doch nicht das gleiche. Aber meine Meinung steht ja schon oben

    :P


    Lobo





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  • Zitat von "donja"

    Ja die Geschichte wiederholt sich nicht immer.


    Die Mannschaft ist im Umbruch. Nächste WM und EM sieht wieder ander aus

    :P


    Lobo





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  • Fall Schwenker: THW droht Titelaberkennung


    Knapp eine Woche nach der offiziellen Anklageerhebung gegen Ex-Manager Uwe Schwenker und Ex-Trainer Noka Serdarusic vom THW Kiel hat die Kieler Staatsanwaltschaft weitere Details zur Manipulationsaffäre um den Rekordmeister bekanntgegeben.


    Demnach legt die Staatsanwaltschaft den Angeschuldigten zur Last, im Zusammenhang mit dem Champions-League-Finalrückspiel des THW gegen die SG Flensburg-Handewitt im April 2007 den dabei eingesetzten polnischen Schiedsrichtern einen höheren fünfstelligen Geldbetrag durch einen kroatischen Mittelsmann zugewendet zu haben.


    Darin sieht die Staatsanwaltschaft "einen gemeinschaftlichen Betrug der Angeklagten zum Nachteil des europäischen Handball-Verbandes EHF und der SG Flensburg-Handewitt sowie eine Untreue des Angeschuldigten Schwenker zum Nachteil des THW sowie eine Beihilfe dazu durch den Angeschuldigten Serdarusic".


    EHF fordert Akteneinsicht


    Wäre der EHF die Geldzuwendung an die Schiedsrichter bekannt gewesen, hätte sie das Endspiel mit anderen Schiedsrichtern neu angesetzt oder annulliert, meinte die Staatsanwaltschaft:


    "Folglich wäre die Auszahlung der Siegprämie in Höhe von 320.000 Euro an den THW unterblieben. Zudem wurde die Chance der SG Flensburg-Handewitt, ein neu angesetztes Spiel und den Champions-League-Titel zu gewinnen, vereitelt."


    Die im Finale unterlegenen Flensburger hatten bereits angekündigt, eine Schadensersatzklage zu prüfen. Doch auch die EHF, die nach der offiziellen Anklageerhebung bereits Akteneinsicht gefordert hatte, könnte nun tätig werden.


    THW droht Titelaberkennung


    Der Verband hatte angekündigt, die Ermittlungen in Kiel abzuwarten, ehe man selbst tätig werde. Dem THW könnte nun sogar die Titelaberkennung drohen.



    Schwenker hatte den bisher unklaren Verbleib von 152.000 Euro mit dem Aufbau eines "Informationsnetzwerkes" auf dem Balkan und Zahlungen an Serdarusic wegen dessen aufwändigen Lebensstils erklärt.


    Nach Informationen der "Kieler Nachrichten" sei das Geld zu Teilen an den kroatischen Spielervermittler Nenad Volarevic (92.000 Euro) sowie an Serdarusic (60.000 Euro) geflossen.


    Bilanzen verfälscht?


    In diesem Zusammenhang klagt die Staatsanwaltschaft Schwenker ebenfalls an, die Bilanz des THW für das Kalenderjahr 2008 unrichtig erstellt zu haben.


    Weiterhin teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass die Ermittlungen keine stichhaltige Beweise für Manipulationen der Champions-League-Spiele des THW am 6. April 2008 gegen Barcelona und am 11. März 2008 gegen Ciudad Real erbracht hätten.


    Dieses Verfahren sei eingestellt worden. Das Verfahren gegen die weiteren Beschuldigten (den kroatischen Mittelsmann, die polnischen Schiedsrichter sowie gegen den früheren Buchhalter des THW) sei aus prozessökonomischen Gründen abgetrennt worden.


    Schwenker-Anwalt: "Vage Vermutungen"


    Schwenker bezog am Dienstag über eine von seinem Anwalt Dr. Harald Riettiens verbreitete Presseerklärung Stellung.


    Darin heißt es, eine erste Auswertung der Verteidigung habe ergeben: "Nichts Neues, keine Substanz, vage Vermutungen ohne Beweise."


    Der Vorwurf, untreu gegenüber seinem THW gewesen zu sein, sei für Schwenker "völlig abwegig und persönlich verletzend".

    :P


    Lobo





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  • Auf einen eigenen Eishokeytread wollen wir mal verzichten........oder?


    Eröffnungsspiel:
    Fr 07.05. 20:15 Gruppe D USA - Deutschland

    :P


    Lobo





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  • Zitat von "Lobo"

    Auf einen eigenen Eishokeytread wollen wir mal verzichten........oder?


    Eröffnungsspiel:
    Fr 07.05. 20:15 Gruppe D USA - Deutschland


    Heim-WM. wie stark wird Deutschland sein?


    Immerhin werden sie vor einem grossem Publikum spielen können

  • 77803 Fans, Deutschland schlägt die USA!


    Was für eine Kulisse in der Schalke-Arena! Zum Auftakt der Hockey-WM gewinnt Gastgeber Deutschland vor sagenhaften 77‘803 Fans mit 2:1 n.V. gegen den Favorit USA.


    USA – DeutschlandSo etwas hat man im Eishockey noch nie gesehen! Vor unglaublichen 77‘803 Fans startet die WM in der Schalke-Arena in Gelsenkirchen mit dem Spiel USA gegen Deutschland – Weltrekord!


    Vor so vielen Zuschauern ist noch nie ein Eishockey-Spiel ausgetragen worden. Und die Gastgeber lassen sich von der Rekordkulisse nicht beeindrucken, spielen gegen den Favorit aus den USA mutig nach vorne.


    Prompt wird der Mut belohnt: Michael Wolf trifft in der 26. Minute zum 1:0 für Deutschland. Der Hexenkessel auf Schalke kocht!


    Lange siehts sogar nach der grossen Überraschung aus. Doch Ryan Carter gleicht elf Minuten vor Schluss für die Amerikaner aus. Die Entscheidung fällt in der Verlängerung – und zwar doch noch zu Gunsten des Underdogs!


    Nach nur 21 Sekunden Verlängerung gelingt Felix Schütz der 2:1-Siegtreffer. Ausnahmezustand bei den zig Tausend Fans – und ein doch eher überraschender Start zur Eishockey-WM 2010.