Burgkunstadter Publikum tauchte bei "Jules Vernes Abenteuer" in eine märchenhafte Welt ein

  • BURGKUNSTADT

    Spektakel


    Zweimal ausverkauftes Haus, spontaner Szenenapplaus und standing ovations. So lautet das Fazit für den Burgkunstadter Udo Langer und seine "Klangfeder"-Crew.


    Ein multimediales Spektakel ist das Stück "Jules Vernes Abenteuer" von Udo Langer, der es zur Premiere im Saal München bei Regens Wagner in Burgkunstadt mit seiner Band "Klangfeder" aufführte. Von links: Marco Hofmann, Udo Langer, Andi Herold und Gerald Klimke Foto: Josef Pollinger


    Udo Langer und seine "Klangfeder"-Crew haben ihr neues Bühnenspektakel am Wochenende erstmals öffentlich aufgeführt. Mit Erfolg. Und das Publikum? Es wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Im Saal München von Regens Wagner erlebten die Besucher von "Jules Vernes Abenteuer" eine musikalische und optische Reise durch die Welt. Atemberaubend und schön. Ein zweistündiges Eintauchen in eine märchenhafte Welt, in eine sinnliche Herausforderung - zumindest was das Hören, Sehen und Riechen anbelangt.


    Erdacht hat sich diese Welt der Burgkunstadter Udo Langer, Komponist, Texter und Filmemacher in Personalunion. Musikalisch unterstützt von seiner Band "Klangfeder" mit Andi Herold, Gerald Klimke und Marco Hofmann stürzt er sein Publikum in eine Klangwelt, die vom schmeichelnden Liebeslied über knallharte Instrumentalrhythmen bis hin zum auffordernden, eindringlich mahnenden und an die Liedermacher erinnernden Protestsong reicht. Eine Musik die nicht nur zu Herzen geht, eine in Noten gegossene Aufforderung zur Besinnung - auch zur umweltpolitischen.


    Große musikalische Bandbreite


    Es ist ein gelungener Schachzug des Autors, sich der Welt des Visionärs und virtuellen Weltreisenden Jules Verne zu widmen. Nicht nur wegen der immer noch aktuellen Themen. Letztlich auch, weil die Reise durch die Welt dem Komponisten Langer ermöglicht, seine musikalische Bandbreite im wahrsten Sinne des Wortes auszuspielen: Mal schmeichelnd, mal fordernd, mal soft und mal rockig bindet der Musiker sein Publikum ein. Und wenn in "Die 500 Millionen von Begum" die menschenverachtende "Stahlstadt" musikalisch thematisiert wird, dann fliegt einem schon mal das Blech weg.


    Und hat man auf Vernes 80-Tage-Trip um die Welt schließlich Bombay erreicht und den Zug nach Kalkutta bestiegen, dann lassen einen die Bässe und der Beat erahnen, wie sich die Dampflokomotive erst schwerfällig, dann immer schneller in Bewegung setzt, die Schienenstränge zum Beben bringt.


    "Nemeste", ein Instrumentalstück, begleitet einen auf den Weg in den Dschungel Indiens. Und irgendwie schaut man sich verwundert um, glaubt man doch den Zauber des Orients riechen zu können. Tatsächlich schwenken Mitglieder der "Klangfeder"-Crew - vor Blicken durch die Dunkelheit im Saal geschützt - Räucherstäbchen. Eine "Rundum-Illusion".


    Die wird freilich durch das optische Feuerwerk getoppt, das die drei Männer auf dem Trip ihres Lebens begleitet. Die haben sich nach 30 Jahren wieder in ihrer Heimatstadt getroffen, um gemeinsam um die Welt zu reisen. Ein magisches Buch lässt sie dabei Unglaubliches erleben.


    Reisestationen visualisiert

    Die drei Abenteurer Conni (Udo Langer), der "Professor" (Andi Herold) und Manni (Gerald Klimke) werden auf ihrer Reise von "Monsieur Fiction", dargestellt von Markus Häggberg, als Erzähler und Traumfänger begleitet. Und die Reisestationen auf hoher See, im Dschungel, im Weltall oder auf der Reise zum Mittelpunkt der Erde werden von mehr als 110 Minuten Filmmaterials visualisiert. Allein dieser Part der Show ist einen Besuch wert. Udo Langer und sein Team haben dafür nicht nur Filmdatenbanken genutzt, sondern auch an verschiedenen Orten selbst gedreht, um ihre Zuschauer mit eintauchen zu lassen in die Welt von Jules Verne. So zum Beispiel auch in der Saalfelder Feengrotte, wo man sich auf die Reise zum Mittelpunkt der Erde begeben hat.


    Spektakulär ist auch die Umsetzung der Geschichte auf der Bühne. Hier werden die Protagonisten visueller Teil der Show, werden - neben ihrem Part als Musiker und Schauspieler - zur lebendigen Leinwand. Kurzum: "Jules Vernes Abenteuer" ist hörenswert (die entsprechende CD ist im Handel) und sehenswert.


    Noch eine Aufführung

    Die nächste Aufführung findet am Freitag, 8. November, im Kaisersaal von Kloster Banz statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Tickets gibt es noch beim Kur- und Tourismus-Service Bad Staffelstein sowie bei der Kultur-Initiative Staffelstein (KIS).


    Quelle: https://www.infranken.de/regio…e-welt-ein;art220,4522147