Penzberg: Familien-Musical reist im Ballon um die Welt - mit einer Botschaft

  • Penzberg: Familien-Musical reist im Ballon um die Welt - mit einer Botschaft

    Erstellt: 05.07.2023, 08:00 Uhr


    Von: Andreas Baar


    Mit Leiterin Ellen Hennen (links) probt der Kinder- und Jugendchor „Voice happenZ“ der Penzberger Musikschule für das neue Musical. © Andreas Baar

    Penzberg - Der Kinder- und Jugendchor „Voice happenZ“ bringt wieder ein Musical auf die Bühne. Diesmal macht sich der Nachwuchs an einen Klassiker.


    In der Penzberger Stadthalle wurde in den vergangenen Tagen mit Ellen Hennen fleißig für das neue Familien-Musical geprobt. Das Stück „Um die Welt in einem Ballon“ lehnt sich an die berühmte Weltreisen-Wette von Jules Verne an. Der Kinder- und Jugendchor „Voice happenZ“ singt und tanzt, begleitet von seiner Musicalband.Die Akteure spielen in farbenfrohen Kostümen vor einer aufwändigen Kulisse.


    Die Termine

    Aufführungen sind am Mittwoch, 12. Juli, (17 Uhr); Donnerstag, 13. Juli, (17 Uhr) und Freitag, 14. Juli, (18 Uhr) jeweils in der Stadthalle. Karten (10 Euro Erwachsene, 8 Euro Kinder) gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Rupprecht in Penzberg.


    100 Mitwirkende

    100 Mitwirkende zwischen sechs und 14 Jahren zählt Leiterin Hennen. Der Ballon sei „sehr wichtig für uns“, erklärt sie das wichtigste Accessoire der Bühnenschau – natürlich zum Fliegen, aber die Exemplare seien auch „optisch sehr schön“. Die Zuschauer werden in verschiedene Szenen entführt – von England über Marokko, Mandala bis in den Wilden Westen. Kernaussage des Stücks, so Hennen: „Gemeinsam sind wir stark und gewinnen die Wette.“


    Quelle: https://www.merkur.de/lokales/…r-botschaft-92381808.html

  • Alte Geschichte, neu inszeniert: Familienmusical steigt hoch auf

    Von: Antonia Reindl


    Günstig bekommt das Trio den „Wolkenballon“ aus französischem Erfindertum nicht. Pheleas Fogg muss schon mit einem dicken Bündel Geldscheine winken. © Antonia Reindl


    Penzberg - Der Penzberger Kinderchor „Voice happenZ“ bot wieder ein buntes Familienmusical. Diesmal war gar ein großer Ballon im Spiel.


    Der Stoff, der in dem Familienmusical „Um die Welt in einem Ballon“ der Musikschule Penzberg aufgegriffen wurde, ist keineswegs neu – Jules Verne lässt grüßen. Doch die Inszenierung war es durchaus. Bei der Premiere in der Stadthalle blickten die Darsteller auf fast voll besetzte Reihen.


    Waghalsige Wette

    Die Zeit sitzt ihm im Nacken, auch wenn er seine Taschenuhr genau genommen in der Hosentasche trägt. Pheleas Fogg geht mit den Damen der High Society eine waghalsige Wette ein: in 80 Tagen „oder weniger“ möchte er die Welt umrunden. Und die Ladies werfen wettspielfreudig hohe Summen in den Hut.

    Alles beginnt mit einem dreisten Diebstahl. Da wird doch glatt die heilige goldene Katze aus dem Museum entwendet. Die beiden Wachtmeister sind mit schnellen Schlägen niedergestreckt und weg ist das Funkelnde. So beginnt das Musical „Um die Welt in einem Ballon“ (Leitung Ellen Hennen; Ausführende: Kinderchor „Voice happenZ“, Band der Musikschule).


    4,23 Sekunden für ein Ei

    Das Publikum wird dabei entführt in ein England vor 150 Jahren. Der penible Engländer Pheleas Fogg (Arthur Fiehne) wettet mit den Ladies aus der High Society, in maximal 80 Tagen die Welt umrunden zu können. Ausgerechnet dieser feine Herr in gebügeltem Anzug möchte eine solche strapaziöse Reise auf sich nehmen, ausgerechnet Fogg, der schon durchdreht, wenn das Frühstücksei nicht exakt 4,23 Sekunden gekocht wurde.

    Ein Glück scheint es da, dass ihn die Reporterin Abegail Fix (Leonie Kallscheuer) und die mandalanische Spionin Mai Tai (Mailin Aurnhammer) begleiten. Auch wenn Fogg das Glück nicht so recht zu schätzen weiß. Mai Tai nicht nur eine Frau, sondern auch noch keine Engländerin. „Ich spreche fünf Sprachen“, kontert diese dann Foggs Vorbehalten. Das Trio möchte in einem Ballon durch die Welt reisen, und der kommt Fogg teuer zu stehen. Das Entwicklerteam des „Wolkenballons“ treibt den Preis ordentlich in die Höhe. Doch Fogg gibt alles (und viel Geld) für den Sieg.


    Im Wilden Westen: Noch wird in einem kleinen Apachendorf feuchtfröhlich gefeiert. Der Anlass: eine Saloon-Eröffnung. Doch Unheil droht. © Antonia Reindl


    Von Marokko bis Wilder Westen

    Dieser Ehrgeiz treibt das Trio nun in bunte Welten. Die drei werden Opfer einer diebischen Bande in Marokko, bekommen wegen Foggs Berühmtheit aber das gestohlene Gepäck wieder zurück. In Mandala geht es in den kaiserlichen Palast, wo Herrscherin Deng Sui (Lisanne Gießler) um Autorität kämpft und Mai Thai einen persönlichen Auftrag abschließen will. Und in den Wilden Westen kommen die drei Weltenbummler gerade noch rechtzeitig, um zwei chaotische Blutsschwestern am Marterpfahl zu retten.


    Musik alles andere als alt

    Stets auf den Inhalt abgestimmt, oft ein wenig prophetisch, aber gewiss nicht aus der Zeit des 19. Jahrhunderts: die Musik (Band: „Red Flying Cheese Bread“). Einstieg mit Cro’s „Einmal um die Welt“, Nenas „99 Luftballons“ vor Foggs Wette oder auch One Republics „West Coast“ im Wilden Westen. Welche Musik auch immer erklingt, welches Land Fogg auch immer bereist, stets wird ihm ein und dieselbe Frage gestellt: Ob er die Wette denn gewinnen werde. Auf der ganzen Welt findet er Menschen, die auf ihn gesetzt haben. Das aber ist eine Frage, die der feine Fogg nicht mit Gewissheit beantworten kann. Doch eines ist ihm gegen Ende seines Bummels ganz bewusst: Er möchte alles dafür geben, um zurück nach England zu gelangen. Um seine Sehnsucht auszudrücken, bedient sich Fogg eines Liedes der Band „Die Ärzte“, während Uhren um ihn herumtanzen: „Oh ich hab‘ solche Sehnsucht, ich verliere den Verstand.“


    Quelle: https://www.merkur.de/lokales/…gt-hoch-auf-92402528.html