Steampunk Jubilee im Schiffshebewerk Henrichenburg

  • Steampunk Jubilee im Schiffshebewerk Henrichenburg

    LWL-Museum feiert seinen 124. Geburtstag


    Waltrop (lwl). Am 11. August 1899 weihte Kaiser Wilhelm II. mit einem Festakt das Schiffshebewerk Henrichenburg ein. 124 Jahre später, am Samstag (12.8.) von 12 bis 20 Uhr und am Sonntag (13.8.) von 10 bis 18 Uhr, feiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das schönste Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal mit dem Steampunk Jubilee. Geboten wird ein vielfältiges Programm mit Steampunk Maker Camps, Walk Acts, Live-Musik, Foto-Shootings und Mitmach-Aktionen für kleine und große Steampunk-Fans.


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    Das Steampunk-Programm

    Bereits zum vierten Mal übernimmt die Steampunk-Bewegung die Regie im Schiffshebewerk. Ihr Markenzeichen sind aufwändig gestaltete, viktorianisch-wilhelminisch inspirierte Gewänder und ein stilvolles Benehmen. Das Programm lädt die Besucher:innen des Museums ein zu einer Reise durch die Zeit.


    Zu den besonderen Höhepunkten in diesem Jahr zählt der Ausstellungsbereich Fotografie am Unterwasser. Im Foto-Atelier "Belichtungszeit" können sich die Gäste im historischen Kollodium-Nassplatten-Verfahren ablichten lassen und dem Fotograf bei der Arbeit über die Schulter schauen. Eingerahmt wird das Atelier von zwei Fotoausstellungen: Die Wanderausstellung "Steampunk trifft alte Meister" zeigt klassische Gemälde im Steampunk-Gewand. Und "What If" ist der Titel eines Projekts der VHS Dülmen; vor der Kulisse des ehemaligen Atomwaffenlagers Visbeck entstanden während eines Steampunk-Fotoworkshops Aufnahmen, die die Zukunft aus der Sicht einer gedachten Vergangenheit zeigen.

    Am Oberwasser schlagen verschiedene Steampunk-Camps ihr Lager auf. Die "Apocalyptic Marauders" sind Zeitreisende aus der Endzeit. Im "Lost Outpost" sind die bei den Steampunks beliebten Zeitreise-Pässe erhältlich. Zu den weiteren Höhepunkten zählen die Gruppen "Steamtime Fantasy Papenburg", "Rhys MacGearloose" und die lokale Gruppe "Steampunk Vest". Im Kanalbecken ankert der beeindruckende "Waterworld"-Segelkatamaran.


    Auch auf der Bühne wird viel geboten. Die Steampunk-Folk Band "Jezibaba" und der Steampunk-Barde Michael Völkel sorgen für musikalische Unterhaltung. Die Waltroper "Indie Cats - Oriental Fantasy Dance" führen ihren orientalisch inspirierten Bauchtanz vor. Tanzmeisterin Isolde Kaiser lädt zum Mittanzen ein: Am Samstag stehen kurze Workshops im historischen Tanz auf dem Programm. Am Sonntag können die Besucher:innen den Linedance mit "den tanzenden Schotten" erlernen. Ebenfalls am Sonntag werden bei einem maritimen Steampunk-Kostümwettbewerb die schönsten Gewänder prämiert.


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    Auf die jungen Gäste wartet Fräulein "Remy Martelot" mit ihrer Seifenblasen-Kunst. Am Samstag besuchen "Nero & Rotanes", zwei tierische Walk Acts im Steampunk-Gewand, das Museum. Am Sonntag lädt "Foster Stoom" die Kinder zu einer Rundfahrt mit dem Dampftraktor am Oberwasser ein.


    Wer selbst ein Stück Steampunk mit nach Hause nehmen möchte, findet reichlich Gelegenheit: Rund 30 Händler und Kunsthandwerker runden das Steampunk Jubilee ab. Von edlen Stoffen und hochwertiger Kleidung über handgefertigte Messer bis hin zu fantasievoller Dekoration gibt es viel zu entdecken und zu kaufen.


    Museumsangebote

    Das LWL-Museum stellt - passend zum Steampunk Jubilee - seinen Dampfer "Cerberus" in Dienst, der am Samstag von 12 bis 19 Uhr zu kostenlosen Kurzrundfahrten (jeweils 20 bis 30 Minuten) vom Oberwasser aus startet. Am Sonntag steht das historische Schiff für exklusive Foto-Sessions zur Verfügung. Am Unterwasser bietet das Fahrgastschiff "Henrichenburg" an beiden Tagen Touren an, für die ein Fahrpreis von 9 Euro (für Erwachsene) bzw. 6 Euro (für Kinder) zu entrichten ist.


    Im Hafengebäude zeigt die Sonderausstellung "Täglich Bilder fürs Revier. Pressefotografien von Helmut Orwat 1960-1992" eine Auswahl der Fotografien, die Helmut Orwat über Jahrzehnte hinweg für den Castrop-Rauxeler Lokalteil der Ruhr Nachrichten angefertigt hat. Auf dem Lastkahn "Ostara" ist die Sonderausstellung "Museumsfotografie" zu sehen. An beiden Tagen bietet das Museum kostenlose Führungen zum Schiffshebewerk und zu den historischen Schiffen an, außerdem können die Besucher:innen die im Kraftwerk eingebaute Schiffsdampfmaschine in Aktion erleben.


    Für die kulinarische Verpflegung sorgt das bewährte Team von Birgit Langerâ¿¿s Gastrobus. Zudem gibt es rund um das Hafengebäude eine abwechslungsreiche Auswahl von veganen Spezialitäten bis zur klassischen Bratwurst.


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    Was ist Steampunk?

    Steampunk gibt es bereits seit den 1980er Jahren. Es ist eine Subkultur, in der moderne Technik mit Elementen des viktorianisch-wilhelminischen Zeitalters verknüpft werden. Aspekte wie Recycling und Upcycling sind dabei wichtig; Höflichkeit und gute Umgangsformen sind ebenfalls gerne gesehen.


    Die Bewegung ist von Science-Fiction Autoren wie H.G. Wells und Jules Verne inspiriert und zeigt mithilfe von meist selbstgefertigten Kleidern, Accessoires und Geräten, wie sich die Menschen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Zukunft, also unsere Gegenwart, vorgestellt haben könnten. Allein in Europa gibt es einige tausend aktive Steampunks, die sich regelmäßig auf Festivals treffen und miteinander austauschen.


    Das Schiffshebewerk Henrichenburg

    Bei seiner Eröffnung 1899 galt das Schiffshebewerk Henrichenburg als technisches Wunder. Schiffe mit bis zu 750 Tonnen Ladekapazität konnten wie in einem riesigen Aufzug 14 Meter Höhenunterschied überwinden. Das war nötig, um Kohlen über den Dortmund-Ems-Kanal nach Emden oder Erz nach Dortmund zu fahren. Es war das erste Mehrschwimmer-Hebewerk der Welt und stellte mit seiner Leistungsfähigkeit alle anderen Hebewerke in den Schatten. Bis 1962 wurden hier täglich Schiffe gehoben. Mit der Eröffnung des Neuen Schiffhebewerks verlor es jedoch an Bedeutung und verfiel langsam. Als der LWL 1979 beschloss, ein Industriemuseum zu gründen, war es in einem entsprechend schlechten Zustand. Nach jahrelanger Restaurierung eröffnete das heutige Museum 1992 seine Tore.


    Eintritt

    Tageskarte: im Vorverkauf 8 Euro; erm. 5 Euro. Tageskasse 10 Euro, erm. 6 Euro.


    Zweitageskarte: im Vorverkauf 12 Euro, erm. 8 Euro. Tageskasse 15 Euro, erm. 10 Euro.


    Ermäßigungen gelten für Steampunk-Gewandete. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Online-Vorverkauf unter https://shop.ticketpay.de/RBB2DD68.


    Anfahrt

    Der Museumsparkplatz ist mobil eingeschränkten Personen vorbehalten. Besucher:innen werden gebeten, die ausgeschilderten Ausweichparkplätze zu nutzen. Das Museum rät zur Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr oder mit dem Fahrrad.


    Pressekontakt:

    Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Arnulf Siebeneicker, Telefon: 02363 9707-0, schiffshebewerk@lwl.org.

    presse@lwl.org


    LWL-Einrichtung:

    LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg

    Am Hebewerk 26

    45731 Waltrop

    Karte und Routenplaner


    Der LWL im Überblick:

    Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


    Der LWL auf Facebook:

    https://www.facebook.com/LWL2.0


    Quelle: https://www.lwl.org/pressemitt…itteilung.php?urlID=57433