Verden: Baskerville und düstere Geheimnisse

  • Baskerville und düstere Geheimnisse

    Von: Christel Niemann


    Sherlock Holmes traut dem Braten nicht. © Niemann, Christel


    Düstere Geheimnisse um das Ableben des Sir Charles in der spannenden Kriminalkomödie „Der Hund von Baskerville“, fesselt das Publikum der Allerbühne.


    Verden – Die Verdener Aller Bühne in Bestform und das Publikum begeistert: Mit der rasanten Bühnenadaption der Kriminalkomödie „Der Hund von Baskerville“ nach einem Roman von Arthur C. Doyle von Bernd Spehling und bearbeitet von Regisseurin Hiltrud Stampa-Wrigge. Das Theaterensemble hatte dazu die Bühne im Gasthaus zur Linde in Hutbergen in den Empfangsraum eines englischen Landhauses verwandelt.


    Zum Stück

    Der Hund von Baskerville ist der dritte Roman mit Sherlock Holmes und eine der bekanntesten Detektivgeschichten Arthur Conan Doyles. Der Roman erschien zwischen August 1901 und April 1902.


    Dem Premierenpublikum bot die schaurig-lustige Kriminalkomödie zwei Stunden lang große Unterhaltung und noch größeren Spaß, da die Romanvorlage um den Untergang der Adelsfamilie Baskerville und einen unheimlichen Hund in den Dartmoor-Sümpfen mit Meisterdetektiv Sherlock Holmes und Dr. Watson, die Doyle vor 124 geliefert hat, noch immer fesselt. Das beweisen zwölf ebenso spielfreudige wie talentierte Darsteller, die den Gruselstoff mit schauspielerischem Talent und viel Esprit auf die Bühne bringen.


    Seltsame Vorkommnisse um das Ableben des Sir Charles

    Die Handlung in Kurzform: Nach dem Tod des betagten Sir Charles will dessen Neffe Sir Henry sein Erbe in Baskerville Hall antreten. Doch schon bald nach seiner Ankunft stellen seltsame Vorkommnisse ein natürliches Ableben von Sir Charles infrage. Denn auch Sir Henry scheint in Lebensgefahr. Es stellt sich die Frage, ob der Fluch, der angeblich über der ganzen Familie Baskerville liegt, real ist und ob tatsächlich ein blutrünstiger, riesiger Hund in Dartmoor sein Unwesen treibt. Sherlock Holmes und Dr. Watson versuchen dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und sehen sich bald schon selbst damit konfrontiert, ob sie ihrem eigenen Verstand noch trauen können oder ob übernatürliche Mächte am Werk sind.


    Das gesamte Ensemble bringt die 1920er auf die Bühne

    Dass der Theaterabend zur prächtigen Unterhaltung wird, der auch den nostalgischen Flair der 1920er-Jahre hervorruft, liegt neben der Regie (Hiltrud Stampa Wrigge, Manfred Englisch, Michael Bauckner), dem stimmigen Bühnenbild und Kostümen vor allem am gesamten Ensemble: dem glänzend aufgelegten Jörg Outzen, dem die Rolle des ebenso arbeitsscheuen wie schlitzohrigen Dieners Mr. Barrymore geradezu auf den Leib geschrieben scheint und die zum Glanzstück gerät; an Christine Kornrumpf, die seine zunächst noch devote, dann aber zunehmend zupackende Frau mimt, die sogar zu einem Totschlag fähig ist oder an dem wunderbaren Hans-Jürgen Schulz, der mit viel Nonchalance den britischen Adeligen gibt.


    Da heißt es, Nerven zu bewahren. Manchmal wird’s auch ganz schön blutig. © niemann


    Natürlich wird das Rätsel am Ende gelöst. Dafür sorgt Oliver Kornrumpf, der den Meisterdetektiv ganz so verkörpert, als sei er in dessen Fußstapfen geschlüpft, während sich Ralf Böse überzeugend in die Rolle des leicht überdrehten Dr. Watson fügt. Zwischen ihnen steht Tiane Fröhlich, indem sie als vollkommen überdrehte Gerichtsmedizinerin mit Zungenbrecher-Namen Dr. Daphne McBoofishing-Trolleyshaker ihre beeindruckende Wandlungsfähigkeit beweist.


    Weiter sorgen Jürgen Puls, Ralf Lüdemann, Nadine El Helw, Hanne Reimler, Hilke Rumpf und Josefa Bolley in ihren mit treffsicherer Mimik gestenreich dafür, dass es genug Verdächtige gibt, die den Tod von Sir Charles wollen und davon profitieren.


    Termine für Auftritte der Aller Bühne

    Kurzum: Das Stück um den Hund von Baskerville ist eine Kriminalkomödie vom Feinsten, die alles hat, was man erwarten kann: Spannung, Geheimnisse, Klamauk, Grusel und sogar ein wenig Leidenschaft. Dazu braucht es Könner hinter und vor allem auf der Bühne. Die Aller Bühne hat das Ensemble, das das kann. Und Stampa-Wrigge ist eine Spielleiterin, die es versteht, ihr eigenes Faible für die Bühne auf die Spieler zu übertragen, dabei die einzelnen Charaktere zu schärfen, wobei sie genau weiß, wann Klamauk passt und wann mal Pause vom Spaß sein muss.


    Es gäbe natürlich noch reichlich zu würdigen in dieser Inszenierung, aber besser, Sie schauen selbst. Noch fünfmal lässt die Aller Bühne den Hund am Abend heulen(8., 9. und 15. März, sowie 5. und 6. April jeweils um 19.30 Uhr), denn die Frühstücksvorstellungen sind allesamt ausverkauft. Karten gibt es online unter allerbuehne.de, bei Yes-Ticket.org, Telefon 0159/07090077 sowie bei Verfügbarkeit an der Abendkasse.


    Quelle: https://www.kreiszeitung.de/lo…allerbuehne-92853391.html